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Kammwoll-Spinnerei. — Kämmen. 405 Zange Z, welche durch Schliessen den Bart so lange festhält, bis er durch die umlaufende Kammwalze K (Kämmwalze, Cylinderkamm, Tambour) ausgekämmt ist. Die Backen der Zange Z sind geriffelt, doch hat der obere noch einen Überzug von Leder mit Kautschukeinlage, wodurch ein gutes Pesthalten der Bärte während des Kämmens gewährleistet ist. Die Kammwalze hat 200 bis 250 mm Durchmesser und trägt einander gegen tiberstehend zwei Kämme, deren jeder aus 8 bis 10 Reihen schräg stehender langer Zähne oder Nadeln gebildet ist. Indem einer dieser Kämme die aus der Zange heraushängende bartförmige Wollmasse rasch durchstreicht, bleiben zwischen den Zähnen desselben die kurzen, von der Zange nicht gefassten Haare (Kämmlinge) sitzen, welche nachher durch eine umlaufende Bürstenwalze B davon abgelöst werden. Die Bürstwalze setzt die Haare wieder an eine mit Kratzenbeschlag versehene Walze ab und ein Hacker löst den Kämmling in Bandform ab. Wenn der von der Zange gehaltene Bart durch die eine Nadel abteilung der Kamm walze ausgekämmt ist, sticht von oben her der Vor stechkamm (Pixkamm) v in das gekämmte Ende ein, das nun von einer belederten Abteilung (Ledersektor, -Segment) L und den dagegen an gepressten Abzieh walzen np gefasst wird. Zugleich öffnet sich die Zange Z und giebt damit den erfassten Teil frei, welcher abgerissen und von np durch den Vorstechkamm v hindurchgezogen und dadurch auch am Schwänze ausgekämmt wird. Der Kämmling des hinteren Teiles bleibt an dem Wollbande haften und wird bei der nächsten Kämmung mit ausgekämmt; auch für den Vorstechkamm sind Reinigungsvorrichtungen vorgesehen. Die Maschinen sind vielfach so ausgeführt, dass, während sich der erste Teil des Kämmens wiederholt, das aus den Walzen np heraus hängende Ende nach unten fällt, um noch einmal durch die Kämmwalze auch im hinteren Teile ausgekämmt zu werden, während dagegen bei kurzen Wollen besondere Ab weisleisten v x angeordnet werden, damit ^das hintere Ende nicht wieder von der Kammwalze erfasst werden kann. Die aus den einzelnen Bartschuppen bestehende Kammzugschicht fällt von dem absatzweise bewegten Trag- oder Laufleder l x in einen Trichter q, wird hier zu einem runden Bande geformt und durch die Walzen u in einen Sammeltopf übergeführt. Um ein gründliches Überführen der Klettenteile der Krempelbänder in den Kämmling zu sichern, ordnet Offermann 1 ) einen sog. Schlagkamm s an. Bei der gewöhnlichen Heilmann’schen Anordnung werden wohl die nahe dem Ende des Wollbartes vorhandenen Kletten und Klettenteile von den Nadel leisten der Kammwalze mitgenommen, nicht aber die im hinteren Teile des Wollbartes nahe der Zange und der Einstichstelle des Vorstechkammes befind lichen Klettenteile, da diese von den Nadelstäben nicht mehr gut erfasst werden können. Zur Vermeidung dieses Übelstandes ist vor dem Vorstechkamm eine Schiene s eingefügt, welche am Ende der Kämmung vor den letzten zwei Nadel stäben (denen mit grösster Dichtstellung, s. w. u.) zwischen die Nadelstäbe bis auf etwa halbe Nadeltiefe einfällt, sodass der Paserbart bis nahe auf den Grund der Nadelleisten eingeschlagen wird und die letzen dichten Nadelstäbe also den an der Zange befindlichen Teil des Faserbartes rein kämmen. •; D. R.-P. No. 28 122.