Kamm woll-Spinnerei. — Kämmen. 401 nur die vorzugsweise in Anwendung gekommenen Bauarten in Bezug auf die Anordnung ihrer Hauptteile und Wirkungsweise erläutert werden. Bei den Kämmmaschinen erfolgt der Reihe nach Speisen oder Ein schlagen, Kämmen, Abzug des Kammzuges und Abzug des Kämmlings. a. Noble’sche Kämmmaschine (Eig. 145 und 146). Die Handkämme sind durch umlaufende Nadelkränze ersetzt, wie der Grundriss Fig. 145 erkennen lässt. In dem Inneren eines grösseren Nadelkranzes a sind zwei oder mehrere kleinere Ringe b gelagert, welche diesen berühren. An den Berührungsstellen bei 1 erfolgt von oben her das Einschlagen der Wollbärte in die Nadeln, sodass, wenn sich die Ringe in den Pfeilriehtungen drehen, die Bärte auseinander gezogen und dadurch ausgekämmt werden; da, wo die Haare die grössere Reibung haben, bleiben sie sitzen, es werden deshalb die hervorragenden Enden immer kürzer sein, als die Enden, welche in dem Kamme sitzen, oder es werden die hervorragenden Schwänze die Enden von den längeren Haaren sein. Die Enden werden nun durch rasch umlaufende Streich rädchen den Abzugsvorrichtungen 2, bezw. 2' zu gestrichen, welche sie erfassen, sodass sie vereinigt zu Kammzugbändern « auf eine Spule aufgewickelt werden können. Die in den Kränzen sitzen gebliebenen kürzeren Haare, der Kämmling, werden an den Stellen 3, bezw. 3’ durch abgeschrägte, am Gestell befestigte Bleche s, welche zwischen die Zahnringe hinein greifen (Fig. 146), und welche wohl auch langsam auf und ab bewegt werden, aus den Zähnen herausgehoben, sodass sie von den Walzen w als Kämmling abgezogen werden. Die Mitte des Bartes wird also in der gezeichneten Anordnung nicht ausgekämmt, d. h. die Maschine kämmt nicht rein; sie eignet sich nur für lange Wollen x ). ß. Holden’sche Kämmmaschine (Fig. 147 und 148). Fig. 147 und 148. Holden benutzt gleichfalls einen umlaufenden Nadelkranz e, wie durch die Grundrissfigur 148 angedeutet ist. Bei 1 findet das Ein- l ) Neuere Anordnungen s. D. R.-P. No. 5226. Karmarsch-Fischer, Mechan. Technologie III. 26