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396 IV. Abschnitt. Walzen n abgezogen und durch die Wickelvorrichtung o auf eine etwa 500 mm breite Spule in steilen Schraubengängen aufgewunden wird. Die gewöhnlich angewendeten Durchmesser der Walzen sind folgende: grosse Haupttrommel 1150, kleine 600, Arbeiter der Vorkrempel 200, die der Hauptkrempel 180, Wender 80, Abnehmwalze 600, Schnellläufer 300, Zwischen walze, Übertrager, Sammelwalze 300 mm. Die Geschwindigkeit der Haupt trommel wird zu 5,4—6—7 m genommen, entsprechend 90—100—115 min. Umdr. Für mittlere Verhältnisse — bei einer Haupttrommelgeschwindigkeit von %m — erhalten die einzelnen Walzen der Krempel folgende Geschwindigkeiten: Trommel der Vorkrempel 1,67 m (53 min. Umdr.), Wender 1,47 m (350 Umdr.), Ar beiter der Vorkrempel je nach dem aufgesteckten Wechsel 80—100—120—140 mm (7,5—9,5—11,3—13,2 Umdr.), Arbeiter der Hauptkrempel 132—156—185—208— 236 mm (14—16,5—19,5—22—25 Umdr.), Schnellläufer oder Volant 8,2 m (440 Um drehungen). Die Arbeitsbreiten werden gewählt zu 1000, 1250, 1400, 1500, in neuerer Zeit bis 1550 mm. Der Gesamtverzug der Krempel wechselt zwischen 20 bis 60. Die Leistung der Krempel bezogen auf 1 m Arbeitsbreite schwankt je nach der Auflage (0,3 bis 0,4 hg auf 1 gm) und der Zuführgeschwindigkeit (4 bis 7 mm sek.) zwischen 5,5 bis 8 hg stündlich; die Wertziffer des durchschnittlichen Ar beitsganges ist zu 0,8 bis 0,86 zu nehmen, sodass die durchschnittliche Leistung nur 4,5 bis 6,5 hg stündlich auf 1 m Arbeitsbreite beträgt. Der Kraftbedarf ist im Mittel 0,75 Pferde auf 1 m Arbeitsbreite. Der Raumbedarf für eine 1500 mm breite Doppelkrempel ist 5 mal 2 m. Beschläge. Bintrittswalzen, Kletten- und Zwischenwalze tragen Sägezahn- bezw. Sektoralbeschlag (S. 354). Die Beschlagnummer der übrigen Walzen ist natürlich nach Art der zu bearbeitenden Wolle verschieden, je nach Feinheit der Wolle No. 24 bis 30 (S. 88) *). Wie oben erwähnt, besitzen die Kammgarnkrempeln- an der Ein führungsseite Einrichtungen zur Entfernung der Kletten aus der Wolle. Mittels dieser Abschläger kann wohl eine Entfernung der Nusskletten, Strohteilchen u. dergl. erreicht werden, jedoch ist damit eine gründliche Entfernung der Spiral- oder Ringelkletten, welche mit ihren an einem spiraligen Steg ausragenden Häkchen fest in der Wolle sitzen, nicht möglich; selbst die Ausbildung dieser Entklettungsart durch mehrfache Abschläger an Walzen, welche die Wollschicht mehr zerziehen und daher die Kletten freier machen wollen 2 ), hat nur teilweise Erfolge aufzuweisen. Besondere Beachtung verdienen deshalb die Bestrebungen, in der durch die vorhergehende Arbeit der Krempel geordneten Woll- faserschicht die Ringelkletten zu zerstückeln, sodass auf der Kämm maschine dann die Klettenteile von den Abzugswerkzeugen nicht mehr erfasst werden können und folglich nur in den Kämmling gelangen. Derartige mechanische Klettenzerstörer (von Offermann, Harmel- Offermann) sind in den untenstehenden Quellen erläutert 3 ). 2. Das Strecken der KrempelMnder. Die Krempelbänder enthalten die Wolle wohl ziemlich gleichmässig verteilt und vollkommen aufgelöst, aber die Haare liegen noch nicht ‘) Hentschel, a. a. 0., S. 82. 2 ) Vergl. die Patente von Klein und Hundt, D. R.-P. No. 2705, 4785, 7048, 11 050, 28 733. 3 ) Z. d. V. d. Ing. 1890, S. 737 m. Abb. — D. p. J. 1891, 282, 193 m. Abb.