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Verarbeitung der Kammwolle. — Waschen. 391 räder oder Dampfstrahlpumpen (injecteurs) zur Übertragung der Wasch flüssigkeit verwendet. Bezüglich der verschiedenen Bauarten wird auf untenstehende Quellen verwiesen 1 ). Die Verschmelzung der einzelnen Maschinen zu einer einzigen führt den Namen Leviathan und besteht ein solcher (eine Batterie) aus einem Ein weichbottich (trempeur; der Länge nach geteilt, damit die Wolle länger in den Abteilungen, welche abwechselnd entleert werden, bleiben kann) 2 ) und aus drei, besser vier Bädern (Passagen, desuinteurs et rinceurs), hieran schliesst sich zweck mässig die Trocken- und Einölvorrichtung. Die Behälter sind noch mit Zu leitungsrohren für Dampf, Wasser und Seifenlösung 3 ), bezw. mit Überleitungs rohren für die Waschflüssigkeit ausgerüstet. Eig. 140 zeigt den Längsschnitt durch eine Kufe vielfach verwendeter Bauart 4 ) in 1/60 d. w. Gr. (Kufe a 4,5 m lang, 1 m breit, 0,675 hoch, Rechen b 850 mm breit, Beförderungslattentücher c 500 mm breit). Die Kufe a hat noch einen zweiten durchlochten Messingboden d, welcher behufs Entfernung des unter ihm sich ansammelnden Schmutzes abgehoben werden kann. Fig. 140. Aus dem Einweichbottich wird mit Hilfe einer durch Hand geführten eisernen Gabel die Wolle auf ein Lattentuch gehoben 5 ), dann ausgepresst an ein ferneres Lattentuch c t gegeben, welches die Wolle in die Kufe a fallen lässt. Der Eintaucher e taucht die Wolle unter, sodass die durch Schub kurbelgetriebe bewegten Schwung- oder Rührgabeln oder Rechen b, b 2 weiter schieben können. Der Ausheber f enthält 3 pendelartig aufgehängte Rechen, welche freihängend in die Flüssigkeit eintauchen, jedoch durch die Scheibe g, an welche die auf den Rechenachsen sitzenden Führungsdaumen h während des Aufwärtsganges der Rechen sich anlegen, dann so abgelenkt werden, dass die Spitzen der Zinken in der Linie 12 3 über das Abführlattentuch c 2 aufsteigen, ') Grothe, Techn. d. Gespinstfasern, Bd. I, S. 83. — Verh. d. Gewerbfleiss- vereins 1884, S. 204. — Mitt. d. Gew. f. Hannover 1868, S. 265. — Civiling. 1877, S. 11. - Löbner, a. a. 0, Bd. I, S. 94. - Z. d. V. d. Ing. 1874, S. 210; 1888, S. 149; 1890, S. 650; 1892, S. 702. — D. p. J. 1874, ‘212, 20; 1883, 247, 368; 1884, 251, 301; 253, 497; 1888, 267, 532; 1890, 277, 538; 1891, 282, 6, sämtl. m. Abb. 2 ) H. Fischer’s Auslauge-Apparat nach dem Gegenstromverfahren vergl. D. p. J- 1876, 218, 484 m. Abb. 8 ) Seifenkocher für Selbstherstellung der Seife vergl. Hentschel, Kamm garnspinnerei, S. 43 m. Abb. — Deutsches Wollengewerbe 1888, No. 77. 4 ) Civiling. 1877, S. 11 m. Abb. 5 ) Da namentlich die Schweisswollen Zeit zum Einweichen erfordern, wendet man hier selbstthätige Aushebvorrichtungen nicht an; vergl. Hentschel, a. a. 0., S. 54.