Volltext Seite (XML)
Streichwoll-Spinnerei. — Krempeln. Speisevorrichtungen. 357 170 mm. Die Geschwindigkeit des Volants oder des Schnellläufers ist 1,16 bis 1,22 bis 1,28 mal so gross als diejenige der Haupttrommel 1 ). Bestimmte Regeln für die Arbeitsgeschwindigkeiten lassen sich nicht auf stellen, da hierbei sowohl Rücksicht zu nehmen ist auf die Güte und Beschaffen heit des Rohgutes, auf die Art des Beschlages, auf die Menge des zugeführten Spinngutes, als auch auf die Beschaffenheit des zu erhaltenden Gespinstes. Die Auflage auf das Zuführlattentuch beträgt 0,4 bis 1,8 kg auf 1 gm, während die stündliche Leistung zu etwa 4,5 bis 6 kg für 1 m Arbeitsbreite angenommen werden kann. Über den Kraftbedarf der Krempeln liegen folgende genaue Ermitte lungen vor 2 ). Eine Reisskrempel mit Kletten walze, 1,075 m Arbeitsbreite, 120 min. Unidr. der Haupttrommel, 985 Trommeldchm., erforderte im Leergang 0,30, im Arbeits gang bei 0,4 kg Auflage auf 1 qm 0,66 Pferdest.; die dazu gehörige Pelzkrempel 0.22 bezw. 0,48 Pf., die Vorspinnkrempel 0,32 bezw. 0,51 Pf. Für die jetzigen Breiten und Arheitsverhältnisse kann man für den Krempel satz 1,75 bis 2 Pf. rechnen. Der erforderliche Raum für einen Satz von 1,15 m Breite beträgt hei Hand auflage 4,25 mal 8,7 m, wobei die Länge einer Krempel zu 4,0, die Breite zu 2,1 m vorausgesetzt ist. Speisevorrichtungen. Es soll zunächst die Zuführung an der 1. Krempel behandelt werden, denn die der 2. und 3. ist von der Form abhängig, in welcher die 1. und 2. Maschine die Wolle abliefern. — Bei Aufgabe der gewolften Wolle an der Reisskrempel kommt es in erster Linie darauf an, eine gleichmässig dicke Schicht zu bilden, denn nur, wenn von Anfang an auf grösste Gleichmässigkeit gesehen wird, kann das endlich erhaltene Gespinst den höchsten Anforderungen genügen. Die Zuführung geschieht auch heute noch vielfach von Hand 3 ). Eine Arbeiterin (Droussiererin) breitet eine bestimmte Gewichtsmenge Wolle auf dem Lattentuch t (Fig. 119, S. 352) in möglichst gleich- mässiger Schicht aus und zerzupft dabei die noch vorhandenen grösseren Ballen. Das Bestreben, die Zuführung unabhängig von dem Willen und der Aufmerksamkeit der Arbeiterin zu machen und die höchste Gleich mässigkeit zu erzielen, hat zu der Ausbildung von selbstthätigen Speisevorrichtungen 4 ) (Selbstaufleger, Droussierapparat; chargeuse automatique, wool feeder) geführt, welche auf dem Lattentuch entweder eine Schicht von bestimmter, sich gleich bleibender Höhe und Dichte 1 ) Zur Beseitigung der Übelstände, welche der durch die grosse Geschwin digkeit der Läuferwalze hervorgerufene Luftstrom im Gefolge hat, bringt man eine die Läuferwalze eng umschliessende Umhüllung an. 0. Schimmel’s D. R--P. No. 24 958, 25 849; D. p. J. 1884, 253, 198 m. Abb.; Löbner, a. a. 0., Bd. II, S. 417 m. Abh. a ) Hartig, a. a. 0., Heft 1. 3 ) Z. d. V. d. Ing. 1890, S. 1001, Fig. 92. ‘) D. R.-P. No. 3230, 5946, 6378, 17319, 32 546, 35 521, 35 650, 37 030, 39 543, 60 911, 61 828. Grothe, Techn. d. Gesp., Bd. I, S. 274 u. flg., m. Abb. — Bramwell, The Wool-Carders Vademecum. — Verh. d. Gewerhfleissvereins 1884, S. 247 m. Abb. — D. p. J. 1873, 210, 169, 249; 1879, 234, 184; 1880, 238, 39; 1883, 247, 276; 249, 206; m. Abb. Z. d. V. d. Ing. 1886, S. 62; 1890, S. 1001; 1892, S. 323, 589 m. Abb. Leipz. Monatschr. f. Text.-Ind. 1886, S. 289; 1887, S. 377.