Streichwoll-Spinnerei. — Wolf. Krempelwolf. 347 wolfes bedient man sich mitunter des den Baumwollspinnereien entnommenen Wippers (S. 65) namentlich zur Reinigung und Auflockerung von Wollabgängen. Nach (nicht selten auch einmal schon vor) dem Wolfen und vor dem Ein- fetten wurde die Wolle früher durch besondere Arbeiter durchgesehen und mit den Händen zerpflückt (Zupfen, Zausen, Plüsen, Pflücken, Verlesen^ trier, pluser, eplucher, piching), um einzelne etwa nicht hinlänglich aufge lockerte Klümpchen (copins) zu zerteilen und hängen gebliebene Unreinigkeiten zu entfernen. Zur Verrichtung dieser Arbeit sind auch Maschinen erfunden worden 1 ). Krempelwolf. Die Leistung des Reisswolfes als Offnungsmaschine ist verhältnismässig gering, da die grosse Trommel nur eine Arbeits stelle besitzt. In vielen Fällen, namentlich auch bei dem Mischen ver schiedener Wollen, muss deshalb die Arbeit wiederholt werden. Um die Leistung zu erhöhen, lässt man zwar die Zahntrommel sehr rasch laufen (S. 344), es geschieht dies aber auf Kosten des Rohstoffes, welcher infolgedessen oft kürzer gerissen wird. Fig. 118. Als bessere Vorbereitungsmaschine hat sich in den letzten Jahren der sogenannte Krempel wolf 2 ) eingebürgert, welcher sich dem Reiss wolfe gegenüber durch eine gute Schonung des Spinngutes und eine innige Durchmischung desselben auszeichnet. Dies wird erreicht, indem bei diesem Wolfe nach Art der Krempel (S. 94) über der Zahntrommel noch mehrere mit Zähnen besetzte Walzenpaare angeordnet sind, an welchen die von der Zahntrommel mitgeführte Wolle zu einer wieder holten Zerteilung gelangt. In der Kunstwollerzeugung sind solche Krempel wölfe, wo die Zahn trommeln und die einzelnen Arbeits walzen mit ein- ») D. p. J. 1865, 178, 337. 2 ) Deutsches Wollengew. 1883, S. 1350. — Prakt. Masch.-Konstr. 1884,, S. 358. — Z. d. V. d. ^ng. 1890, S. 652 m. Abb.