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338 IV. Abschnitt. bare Gummipuffer F angeschlossen. Damit Erschütterungen nicht auf das eigent liche Fundament übertragen werden, wird die Maschine mitsamt ihrem Vor gelege auf einen Holzrahmen J befestigt. K ist die Bremse. Fesca hat zur Ausgleichung der drehenden Massen einen besonderen Begier ersonnen, welcher im Inneren der Schleudertrommel in einer Kapsel unter gebracht ist 1 ). Broadbent hängt, um besondere Gründung zu ersparen, die ganze Schleudermaschine an Pendeln auf 2 ). Wenn der Antrieb durch Riemen mittels Los- und Festscheibe geschieht, hat zweckmässigerweise erstere kleineren Durchmesser zur Entlastung des Riemens während des Leerganges, und letztere dann kegelförmigen Anlauf zum allmählichen Anlassen des Kessels. Für zu karbonisierende Wolle müssen den Lösungen entsprechend gebotenenfalls die Kessel verbleit werden. Betriebskraft je nach Grösse und Umdrehungszahl 1 bis 2 Pferdestärken. Bei einem Kesseldurchmesser von 850 mm beträgt die Beschickung etwa 30 kg nasse Wolle. Stündlich können etwa 4 Beschickungen erfolgen. Über 15 Mi nuten auszuschleudern, hat keinen Zweck, da die Hauptmasse des Wassers in der ersten Zeit entfernt wird; man hat deshalb die Schleudermaschinen auch mit selbstthätiger Ausrückung versehen 3 ). Durch das Ausschleudern in der Schleudermaschine lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt der Wolle auf 28 bis 30 Hundertt. herabziehen. Da im lufttrockenen Zustande die Wolle noch etwa 15°/ 0 (vergl. S. 36) ent hält, bleiben noch etwa 15% Wasser zu verdampfen übrig. Dieses eigent liche Trocknen geschieht entweder in Trockenböden (Trockenkammern) oder in sog. Trockenmaschinen 4 ). Das schonendste Verfahren, welches die mildeste Wolle liefert, ist jedenfalls das Trocknen in luftigen ungeheizten Trockenböden; doch ist dieses Verfahren nur für kleine Anlagen durchführbar, weil es viel Raum und Zeit beansprucht. In der Sonne oder in künstlich erwärmter Luft nimmt die Wolle eine barsche (rauhe und harte) Beschaffenheit an, wenn das Austrocknen bei einer höheren Temperatur als 40° geschieht; in den Trockenräumen soll deshalb die Wärme nie über diesen Punkt hinausgehen. Bei den sog. Wolltrockenmaschinen haben wir zwei Haupt gattungen zu unterscheiden; bei der einen Gattung wird die erwärmte Luft durch die ruhende Wolle hindurchgetrieben, bei der anderen Gattung wird die Wolle durch einen geschlossenen Raum hindurchgeführt, der mit erwärmter Luft erfüllt ist, deren Abzug durch einen Bläser oder Sauger bewirkt wird (meist Gegenstrom-Anordnung). In beiden Gattungen kann nun entweder fortwährend frische Luft zugeführt werden (Ventilationstrocknung) oder es kann immer ein und die selbe Luftmenge benutzt werden (Cirkulationstrocknung) 5 ); die Luft 1 ) Z. d. V. d. Ing. 1866, S. 177. 2 ) Z. d. V. d. Ing. 1891, S. 410 m. Abb. 3 ) Z. d. V. d. Ing. 1891, S. 410. 4 ) Grothe, a. a. O., Bd. I., S. 139 m. Abb. — Löbner, a. a. 0., Bd. I., :S. 125 m. Abb. — Verh. d. Gewerbfleissvereins 1864, S. 43; 1884, S. 215 m. Abb. — Bayer. Ind.- u. Gew.-Bl. 1879, S. 281. — Karmarsch-Heeren, a. a. 0., Bd. VIII., S. 597. — D. p. J. 1861, 160, 428; 1862, 163, 89; 1879, 232, 495; 1880, 238, 35; 1884, 251, 449. Z. d. V. d. Ing. 1890, S. 651 m. Abb. 5 ) D. R.-P. No. 12759. — Löbner, Tuch-und Buckskin-Fabrikation, Bd I S. 130 m. Abb.