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312 III. Abschnitt. welche sich o. w. während des Spinnverfahrens wieder mit einfügen lassen (wie Schnipphede, abgerissene Bänder von den Krempeln, Strecken und Spindelbänken) und in solche, welche erst wieder besonders aufbereitet werden müssen (Krempelabfälle, Plug, Kehricht, Vorgarn- und Garnfäden). Die Jutestricke werden mit Hand aufgedreht und dann zu groben Garnen mit verarbeitet,^ ebenso wie Schnipphede, abgehauene Wurzelenden u. dergl. Die für die übrigen Abfälle zur Aufbereitung benutzten Maschinen sind ausser dem Reisswolfe (S. 63) noch die sog. einfache Schlag- oder Schüttel maschine (ähnlich gebaut wie der Schlagwolf für Baumwolle, S. 65), die Schüttelmaschine mit kegelförmiger Schlagstiftentrommel (waste-willow, S. 65), die doppelte Schüttelmaschine (ähnlich, nur stärker gebaut wie der S. 65 beschriebene Wipper) und die Abfallkrempel (teazer-card), deren Ein ais guter Rohstoff an die Papier- und Pappfabriken verkauft. Zur Verbandjute werden nur ganz reine und weiche Sorten verwendet. Die Rohjute geht trocken durch eine oder zwei gut gereinigte Vorkrempeln und eine Feinkrempel; der entstehende breite, lockere Flor kommt als fertiger Ver bandstoff in den Handel. Das Tränken mit fäulnishindernden Mitteln wird dann besonders ausgeführt. Herstellung von Mischgarnen (mixte, mixed) 1 ). Jute wird mit ähnlichen Faserstoffen und zwar insbesondere mit Flachs- und Hanfwerg versponnen, um die Festigkeit der Garne zu er höhen. Diese Mischgarne (engl. No. 3 bis 7, metr. 1,8 bis 4) sollen als teilweiser Ersatz für die trocken gesponnenen Flachs- und Hanfwerg- Garne dienen bei Herstellung gröberer Stoffe, die weder dauernd der Nässe ausgesetzt, noch gebleicht werden sollen. Man unterscheidet dunkles und helles Mischgarn. Das dunkle Mischgarn wird aus 2 / 3 bis V, Jute und Va bis Vj Flachs- werg hergestellt. Jute und Flachswerg werden getrennt bearbeitet bis zur Fein krempel, auf welcher die Vorkrempelbänder vereinigt werden; von da ist die Verarbeitung wie weiter oben erläutert. Die Verzüge sollen nicht über 7 ge- nommen werden. Die Dopplungen nimmt man etwas stärker, um möglichst gleichmässiges Garn zu erzielen. Um die dunkel silbergraue Flachsfarbe zu erhalten, wird dem Batschwasser der Jute wohl auch die entsprechende Menge Blauholz-Auszug und Alaunlösung zugefügt. Das helle Mischgarn wird gewöhnlich erzeugt aus 2 / 3 (möglichst weisser) Jute und l / 3 (hellgelbem oder weissem) Hanf- oder Flachswerg. Die Verarbeitung (st w - °- angegeben, nur bleibt das Batschwasser ohne Zusatz und die Batsch- ölo müssen möglichst geruch- und farblos sein. Auch als Rohstoff für Schiesswolle ist die Jute in neuester Zeit vor geschlagen worden 2 ). 1 ) Deutscher Leinen-Industrieller 1883, No. 27 u. f. Pfuhl, a. a. 0., S. 345 u. f. 2 ) D. p. J. 1892, 288, 88. richtung durch Fig. 108 genügend verständlich erläutert ist. I ist der Zufuhrtisch, 1, das Abfuhrlattentuch. Diese Krempel wird auch mit unterer arbeitender Hälfte ausgeführt. Fig. 108. Die entstehenden staubförmigen Abfälle können als Düngemittel Ver wendung finden, die anderen Abfälle werden zum Teil wieder zur Her stellung von geringeren Garnen und von Putzgut verwendet oder werden