Jute-Spinnerei. — Schnippmaschinen. Krempeln. 307 einer zwei- oder dreistufigen um eine lotrechte Achse sich drehenden Rillen- scheibe gepresst und von dieser dann quer zu ihrer Längsrichtung im Bogen zwischen den Trommeln hindurchgeführt. Hierbei bann man wieder mit Vorteil den stufenweise verschieden feinen Beschlag der Trommeln zur Anwendung bnnge^ach dem älteren Spinnverfahren, welches die Flachswerg-Krempeln zur Einleitung des Vorspinnens benutzte, folgte den erläuterten Arbeiten das Zer- reissen auf dem Reisswolfe (teazer) zu Werg oder Hede, welche dann auf den Zuführungstisch der Vorkrempel aufgelegt wurde. Jetzt wird der Reisswolf in der Jutespinnerei nur noch als Hilfsmaschine für gewisse Abfälle benutzt. Krempeln. Die in den Risten noch zu bandartigen Bündelchen vereinigten, gleichgerichtet nebeneinander liegenden Fasern werden auf Krempeln und zwar auf Walzenkrempeln (S. 94) durch Spalten weiter zerlegt und durch Zerreissen in kürzere, den Abmessungen der folgenden Maschinen angepasste Längen verwandelt, hierbei findet gleichzeitig ein Absondern der etwa anhaftenden dunklen Oberhautteilchen, des Staubes und der ganz kurzen Fäserchen, die sich bei dem Zerteilen mit bilden, statt. Es werden zwei Krempeln nacheinander benutzt, die Vorkrempel und dann die Feinkrempel. Das auf den Krempeln erzeugte Band wird durch wiederholtes Doppeln weiter vergleichmässigt und durch das gleichzeitig angewendete wiederholte Strecken werden die durch das Krempeln vielfach geknickten Fasern wieder in vollständig gleichlaufende Lage gebracht (S. 116). Der Trommelbeschlag wird bei den Jutekrempeln sehr stark beansprucht und ist, da das Spinngut etwas feucht verarbeitet wird, immer der Einwirkung der Feuchtigkeit ausgesetzt; es wird deshalb immer Holzleistenbeschlag für die grossen Walzen verwendet (S. 278). Bei der Anordnung der verschiedenen Walzen ist die grosse Länge der Fasern zu berücksichtigen, dieselbe beträgt in dem Bande der Vorkrempel etwa 450 bis 550, in dem der Feinkrempel 250 bis 350 mm. Vorkrempel. Fig. 106 zeigt eine Vorkrempel mit Muldenspeisung (S s) und unterer arbeitender Hälfte (half cit'cxilciv shell bve&lcei' c&vd); Z ist das Zuführlattentuch, A sind die beiden Arbeiter-, W die bei den Wenderwalzen. Von der Abnehmwalze D wird der Juteflor durch ein Abzugs walzenpaar iv abgelöst, durch ein nach unten zu schmäler werdendes, seitlich begrenz tes Leitblech (conductor, B) in Bandform übergeführt und schliesslich durch ein Abliefer walzenpaar P in die Blech kanne abgegeben. Die Trommel ist ober halb zwischen der Speise- und der Abnehmewalze, so wie zwischen ersterer und dem ersten Wender mit ziem lich dicht anschliessenden r 'g- 106 - glatten Deckeln (covers) ver sehen, welche letztere ein Herabfallen der noch sehr langen Fasern aus den Nadeln der Trommeln verhindern. Aus demselben Grunde sind auch die beiden Wender mit Deckeln umgeben, und bewegt sich ferner am Umfange des 20*