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Jute-Spinnerei. — Hechelgarn. Werggarn. Öffner. Einweichen. 303 2 dritte Schrauben-Streckmaschinen, 610 mm Streckweite, 3 Köpfe, jeder 6 Bänder, 3 Ablieferungen; 2 Vorspinnmaschinen (rovings), jede 70 Spindeln, Spulen 200 x 100 mm, 610 mm Streckweite, sämtliche Maschinen mit Lederdruck walzen; 3 doppelte Trocken-Spinnmaschinen (double dry spinning fram.es), je 200 Spin deln, 83 mm Teilung, 83 mm Hebung, 455 mm Streckweite, doppelte Trommel; 3 doppelte Trocken-Spinnmaschinen, je 200 Spindeln, 83 mm Teilung, 70 mm Hebung, 455 mm Streckweite, doppelte Trommel. Zusammen 140 Vorspindeln und 1200 Feinspindeln; es kommen mithin auf 1 Vorspindel - ^ = rund 8,6 Feinspindeln. B) Das Jute-Werggarn-Spinnen. Die in den Ballen fest zusammengedrückt gewesenen, fast steifen Juteristen müssen in den Spinnereien vorerst wieder aufgelöst, geöffnet und die Faserbündel lang gelegt werden. Früher geschah dies ausschliess lich durch Hand, jetzt erleichtert man das Auflösen dadurch, dass man die harten Risten durch besondere Öffner (openers) gehen lässt. In den Öffnern werden die von dem Ballen losgebrochenen Risten einem starken fortlaufenden Drucke von stacheligen oder tief geriffelten Walzen, ähnlich wie in Flachsbrechen (S. 234) ausgesetzt; durch das gegenseitige Verschieben und Zerren der einzelnen Stränge wird eine weitgehende Lockerung erreicht, sodass nunmehr schwächere (Frauen-) Hände das Aus breiten der Risten besorgen können. Der Juteöffner von Urquhart, Lindsay und Comp., Dundee 1 ), z. B. hat 3 Paar nebeneinander gelagerte, sternförmig ausgezackte Walzen von 355 mm Dchm. und 750 mm Länge, welche sich mit 0,28 bis 0,375 m Umfangs geschwindigkeit drehen. Leistung stündlich 10 bis 15 Ballen = 1800 bis 2700 kg Jute. Raumbedarf 3,43 X 2,13 m. Andere Bauarten haben Walzen mit stumpfen Stacheln, die auf den ver schiedenen Walzen gegeneinander versetzt sind. Die hierauf folgende Behandlung erzielt Geschmeidigkeit, Weichheit, erhöhte Teilbarkeit und Schlüpfrigkeit der Faser. Man erstrebt diesen Endzweck durch zwei getrennte, oft aber unmittelbar aufeinander folgende Behandlungen, nämlich durch das Weich-, Einweich-, Einlege- oder Batsch-Verfahren (batching) und durch das Quetsch verfahren (softening). Lässt man die Faser nach dem Einweichen mit Wasser und Thran 1 bis 2 Tage liegen, ehe man das Quetschen vornimmt, wie es früher allgemein üblich war, so braucht man zwar mehr Zeit, Raum und Ar beitskräfte, als wenn man beide Behandlungsweisen unmittelbar nach einander vornimmt, wie es in neuerer Zeit mehr beliebt ist, aber man erzielt auch ein sehr glattes Garn und kann für dieselben Zwecke eine weniger gute, also billigere Jute verwenden, als bei der neueren Zu bereitung. Man kehrt deshalb unter mannigfachen Abänderungen 2 ) mehr oder weniger zur älteren Behandlungsart zurück. •) Pfuhl, a. a. 0., S. 130 m. Abb. s ) Pfuhl, a. a. O., S. 133.