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290 III. Abschnitt. liseh, d. h. das (für die Spinnereiverhältnisse hinlänglich genaue) Verhältnis von 3:5 zwischen metrischen und englischen Nummern. Wenn daher (was wohl vorkommt) französische Spinnereien auch englische Nummern ihrer Ge spinste angeben, so setzen sie No. 3 metrisch = No. 5 englisch (statt 4,96), » 7 ■ „ = „ 12 „ (statt 11,57), »12 „ — „ 20 „ (statt 19,84), »13 „ -= „ 22 „ (statt 21,49), »27 „ = „ 45 „ (statt 44,65), u. s. f. Die Einteilung oder Sortierung der Leinengarne für den Handel und die Verarbeitung wird teils in Hinsicht auf ihre Schönheit und Güte, teils für die verschiedene Bestimmung, wozu sie sich am besten eignen, teils endlich in Ansehung ihrer Feinheit vorgenommen. Was den zuerst genannten Umstand betrifft, so ist es natürlich sowohl für den vorteil haften Ein- und Verkauf als für die Bequemlichkeit und den guten Er folg bei der Verarbeitung von Wichtigkeit, dass nicht schlechte und gute, stark und schwach gedrehte, ferner solche, die schon durch ihre Farbe anzeigen, dass sie sich teils leicht, teils schwer bleichen lassen werden, durcheinander gemengt seien. Eine umsichtige Scheidung in diesen Be ziehungen musste früher vom Garnhändler oder vom Spinner um so mehr beachtet werden, als die Verschiedenheit der meist in kleinen Landwirt schaften erzeugten Garne (Handgespinste) ungemein gross war. Was die Bestimmung der Garne betrifft, so bedürfen die, welche zur Weberei dienen sollen (Webergarne), einer etwas festeren Drehung, als jene, welche man zu Zwirn verarbeitet. Die Scheidung der ersteren in Ketten garn und Einschussgarn fiel bei den Handgespinsten gewöhnlich dem Weber selbst anheim, der von dem zu einem Stoffe bestimmten Vorräte das festere und zufällig etwas gröbere heraussuchte, um es zur Kette zu scheren, wogegen das losere und feinere zum Einträge angewendet wurde. Durch die allgemeine Einführung der Masehinengespinste ist dieses mühsame Sichten überflüssig geworden, indem die Maschinengame nicht nur stets einen der Feinheit angemessenen Grad von Drehung haben, sondern auch von den meisten Spinnereien eigene Garne für Kette und für Schuss (erstere starker, letztere schwächer gedreht) verfertigt werden (S. 284). Bezüglich der als zulässig betrachteten Schwankungen der Fein heitsnummer, Längen der Gebinde u. s. w. mögen beispielsweise folgende Bestimmungen der „Chemnitzer Conditionieranstalt“ angeführt sein 1 ). Das Ergebnis der Prüfung soll von den dem Käufer gewährleisteten Werten nicht mehr abweichen, als im Feuchtigkeitsgehalt um 1 / 4 °/ 0 (wobei, wenn nicht andere Gehalte ausbedungen sind, für Leinengarn der durchschnittliche Feuchtigkeitsgehalt zu 11 °/ 0 des vollständig ge trockneten Garnes genommen wird, vergl. S. 36), in der Feinheit um 2 Vs °/o ^ er Sollnummer (nach oben und unten zulässig, im ganzen also 5 °/ 0 Schwankung gestattet, Garn No. 40 darf demnach schwanken *) Leipz. Monatschr. f. Text.-Ind. 1888, S. 285.