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Flachsspinnerei. — Feinspinnen. 273 6,9fach, Zahl der Drehungen auf 1 m — 358, Feinheitsnummer des fertigen Gespinstes = 25; stündliche Leistung (bei 15% durchschnittlichen Stillständen) 3,05 hg, was 1,33 Gebind für 1 Spindel und 1 Stunde entspricht, Arbeitsver brauch im Leergang 1,96, im Arbeitsgang 2,74 Pferdestärken; Raumbedarf 5,40 . 1,84 ■= 9,94 qm. Allgemein lässt sich der Arbeitsverbrauch einer Nassspinnmaschine nach den Versuchen von Cornut 1 ) mittels der Formel N = Pferdestärken yai berechnen, worin n die Zahl der Spindeln und 91 die Feinheitsnummer des Garnes bezeichnet. Die Druckrollen aus Holz, von welchen immer je zwei auf einer Achse vereinigt sind, nutzen sich mit der Zeit ungleichmässig ab, sie werden deshalb paarweise auf Riffelmaschinen 2 ) wieder rund gefräst und mit Riifeln ver sehen. Für die Druckrollen, an welche sich hauptsächlich wegen der natür lichen Rauhigkeit des Holzes die Unreinigkeiten ansetzen, hat man besondere Putzvorrichtungen angewendet 8 ). Das Gewinde in den Flügeln der Nassspinnmaschinen, welche Flügel bei jedem Abzüge abzuschrauben sind, wird zweckmässigerweise in neuerer Zeit durch eine Haube oben geschlossen, wie es Figur 101 er kennen lässt. Zum Schmieren verwendet man hier mit Vor liebe dickflüssiges Baum- oder Rüböl mit einem kleinen Zu satz von Mineralöl (um durch den ekleren Geschmack nicht beabsichtigten Verwendungen vorzubeugen); Pflanzenöle hal ten länger als Mineralöl, welches durch das pflanzenleim haltige Wasser leicht fortgespült wird. Die vordere mit Kerben versehene Leiste d, in welche die Bremsschnur für die Spule eingelegt wird, verschiebt man wohl auch für jeden Wagenwechsel durch ein besonderes Getriebe seitlich, um so eine gemeinsame Fadenspannung regelung für sämtliche Spulen zu erreichen; mit wachsendem Spulendurchmesser muss die Reibung vergrössert werden, um eine gleichbleibende Fadenspannung zu erhalten (S. 155) 4 ). Die zum Antrieb der Maschinen in den Nassspinnsälen verwendeten Lederriemen faulen leicht, man ersetzt sie des halb durch Gummiriemen 5 ). Für je feinere Garne die Maschine bestimmt ist, desto näher legt man die Streckwalzen aneinander (short-reach- Spinnmaschine), desto kleiner sind auch Spindeln und Spulen und desto mehr Spindeln finden folglich auf gleicher Länge in der Reihe Platz. In England nennt man den Abstand zweier benachbarter Spindeln (die Teilung von Achse zu Achse) pitch, distance oder gauge, und bestimmt ihn nebst anderen Hauptabmessungen nach den Feinheitsabstufungen der Gespinste wie folgt: *) E. Cornut, Essais dynamomötriques. Lille 1873, p. 52. 2 ) Hartig, Kraftbedarf, Heft 2, S. 100 m. Abb. 8 ) D. p. J. 1884, 251, 189. 4 ) Patent von Paton und Heel in Bielefeld; vergl. Pfuhl, Die Jute, I. Teil, 1888, S. 266 m. Abb. 6 ) Über den Antrieb von Feinspinnstühlen, namentlich über die Anord nung, wie mittels eines Riemens zwei auch in verschiedenen Geschossen stehende Spinnmaschinen angetrieben werden können, vergl. man Pfuhl, Antrieb von Feinspinnstühlen, Rig. Ind. Ztg. 1890, No. 7 m. Abb. Karmarseh-Fischer, Mechan. Technologie m. 18 Fig. 101.