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264 III. Abschnitt. mit sich. Sie überlassen ihn hierauf an zwei Walzen e (Streckwalzen, Auszieh walzen, Vorderwalzen, cylindres etireurs, front rollers delivering rollers), welche — da deren Umfang sich mit viel grösserer Geschwindigkeit bewegt, als die Hecheln, aus letzteren den Flachs her vorziehen und ihn bedeutend strecken. Die untere Streckwalze ist von Gusseisen, 90 bis 110 mm dick; die obere (mit Druckgewicht sehr stark belastete) von Erlen- oder Birnbaumholz auf eiserner Achse und 300 mm im Durchmesser. Nach den Streckwalzen folgen noch zwei Paar <?uss- eiserne Walzen, welche den Flachs in geringerem Grade ferner strecken, und deren letztes f (die Ablieferungswalzen, Abzugwalzen, röunis- seurs, döbiteurs, front boss) denselben in Gestalt eines etwa 50 mm breiten Bandes in eine untergesetzte Blechkanne k fallen lässt. Die Oberwalzen dieser beiden Paare ruhen unbelastet auf ihren Unterwalzen damit ein geringes Gleiten der Flaehsfasern stattfinden kann. Da näm lich die Entfernung zwischen dem einen und dem anderen Walzenpaare geringer ist, als die Länge der Flachsfasern, so würden diese — von beiden Paaren gleichzeitig scharf gefasst — abreissen müssen, was durch den eben gedachten Umstand vermieden wird. Das zwischen den Streckwalzen und den Abzugwalzen wie erwähnt eingeschaltete Walzen paar, als hauptsächlich nur zur Leitung und Stützung des Flachses be stimmt, fehlt sehr oft. Man pflegt mit der Anlegemaschine ein Zählwerk zu verbinden, durch welches eine Glocke ertönt, sobald eine festgesetzte Länge Band (Klingellänge, length of bell), z. B. 300, 500,° 1000 2000 Yards abgeliefert ist, damit das Band in lauter solchen bleichen und bekannten Teilstrecken zur weiteren Bearbeitung übergeht. Die Klingellängen werden so eingestellt, dass eine gewisse Anzahl der Bänder ein bestimmtes Gewicht (Ansatzgewicht) ausmachen. Die das Hechelfeld bildenden Nadelstäbe oder Faller m laufen bei den Schraubenstrecken mit beiden Enden auf Führungen n, wie aus Fis? gu! ersehen ist; sie erhalten ihre Vorwärtsbewegung gegen die Streckwalzen hin durch die oberen beiden Fuhrungsschrauben o o die sich in gleichem Sinne drehen, und die Kuckbewegung durch die unteren beiden Führungsschrauben p p deren Drehungsrichtung der von oo entgegengesetzt ist; die Enden der Nadel oder Chlktabe oder Faller greifen tief in die Gänge dieser Schrauben ein. Da mit die 1 aller, wenn sie in ihrer Vorwärtsbewegung bis an die Vorderstreck walzen gelangt sind, sicher aus den Gängen der oberen in die unteren gelangen und ment etwa durch Reibung hängen bleiben, sind auf den oberen Schrauben 2;™ vorderen Ende der Gänge Daumen qq befestigt, welche die Faller wie aus Fig. 94 ersichtlich, herabdrücken; am hinteren Ende ihres Rücklaufs erfolgt ebenso die Hebung der Faller durch an den unteren Schrauben sitzende Dau men r e, deren Form so gewählt ist, dass sie während etwa Vs der Schrauben- r ^ rfv d , ie Faller , m , der Höhe der Schienen nn halten (s Fig. 95), darnR die Hechelstabe von den Gängen der oberen Schrauben sicher gefasst und vor wärts geführt werden und jedenfalls nicht zu den unteren Schrauben zurück fallen können. Die Schraubensteigung der unteren Schrauben ist entsprechend grösser als die der oberen, damit die in der unteren Reihe unthätig zurück kehrenden Hechelstabe schneller gehen als die oberen arbeitenden, wonach die untere Reihe weniger Stabe enthält als die obere, wodurch die nötige Gesamt zahl der Stabe sich vermindert. 1 j i den K e 11 e n s t r e c k e n liegt die Hechelkette über Walzen, es würden deshalb die Zahne bogenförmig streichend in den Flachs eintreten und ebenso denselben wieder verlassen, dabei unvermeidlich ihn zausen oder verschieben,