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Flachsspinnerei. ■— Anlegemaschine. 263 wird auf ein über zwei wagerechte Walzen gespanntes endloses Zuführ- tuch a so gelegt, dass er eine Breite von 80 bis 120 mm einnimmt, die dünnen Enden der Eisten gehörig übereinander greifen und keine dünnen Stellen bleiben. Bas Fortrüeken dieses Tuches (durch Umdrehung seiner Walzen) führt ihn über den Einlass (conducto?*) b einem glatten gusseisernen Walzenpaare c (Hinterwalzen, Einzieh walzen, cylindres fournisseurs, back rollers, feeding rollers) zu, welche ihn ergreifen, und weiter befördern. Bie untere Walze, von 75 bis 90 min Burchmesser, empfängt drehende Bewegung unmittelbar von dem treibenden Räder werke; die obere, 120 mm dick, liegt mittels Gewichtdruck fest auf jener, und geht einzig vermöge der Reibung mit um. Beim Austritte aus diesem Walzenpaare wird der Flachs bei den sog. Kettenstrecken von einer endlosen Kette feiner Hecheln aufgenommen, welche ihn in ihrer Bewegung fortziehen, und zwar ein wenig schneller, als er ihnen aus den Einführungswalzen zukommt, sodass eine sehr geringe Ver längerung (Streckung) der Flachsmasse, bei deren Übergang von den Walzen auf die Hecheln, stattfindet. Bie Hechel kette besteht aus einer Anzahl (z. B. 40 bis 50) wagerechter gleichlau fender Metallstäbchen d (Hechelstäbe, Hechelhalter, Faller, Gillstöcke, barrettes ä peignes, faller s, hechle bars) von 12 bis 18 mm Breite (deren Richtung jene des Flachses rechtwinklig durchkreuzt) und läuft gleich einem über zwei Walzen oder Rollen gelegten endlosen Bande um. Jedes Stäbchen ist auf 100 bis 150 mm Länge mit zwei Reihen scharf zugespitzter stählernei Hechelzähne von der Gestalt und Grösse dicker Nähnadeln besetzt. Bie ganze, in sich selbst zurückkehrende Reihe dieser schmalen Hecheln ist zu beiden Seiten auf zwei Gelenkketten befestigt, die, indem sie über zwei Walzen gespannt sind, durch die Umdrehung dieser letzteren jene schon erwähnte mitlaufende Bewegung hervorbringen. ^ Nach der in Figur 92 dargestellten, namentlich für feinere Flachse jetzt allgemein vorgezogenen Einrichtung (Schraubenstrecke) sind die Stäbchen ohne Zusammenhang untereinander und werden durch zwei Paare gleichgerich teter Schraubenspindeln, zwischen deren Gewindgängen ihre Enden liegen, in gehöriger Reihenfolge fortbewegt. Bie jeweilig oben befindlichen Stäbe des Hechelfeldes — für sich einen Raum von etwa 600 mm Länge ein nehmend — schreiten in wagerechter oder ansteigender Richtung, von den Einführungswalzen sich entfernend, fort und ziehen also den Flachs fA/ A/ Fig. 92.