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Flaolis. — Maschinenspinnerei. 261 Eine weitere Versuchsreihe mit Baumwoll-Nähzwirn derselben Fabrik (be zeichnet als lOOr, 6fach) lieferte folgende Ergebnisse . Weisser Zwirn, metr. Feinheitsnummer 39,3 (engl. 23 2) Reissbelastung 0 62 kg, Reisslänge 24,3 km, Bruchdehnung 4,65%, Arbeitswertziffer 0,565 mkg/g, schwarzer Zwirn, metr. No. 33,4 (engl. 19,7), Reissbelastung 0,55 %, Reiss länge 18,3 1cm, Bruchdehnung 2,50%, Arbeitswertziffer 0,244 mkg/g. Die Schwächung des schwarz gefärbten Zwirnes gegenüber dem gebleichten ergiebt sich somit bezüglich der Feinheitsnummer zu 15 / 0 , der Belastung zu 11,5, der Reissläno'e zu 24,7, der Bruchdehnung zu 46, der Arbeitswertziffer zu 57 / ? . Auch diese Versuche zeigen, dass gute Baumwollzwirne den Leinenzwirnen bezüglich der Festigkeit die Wage halten. a) Spinnen des Flachses auf Maschinen 1 ). Die Umwandlung des gehechelten Flachses in Garn zerfällt bei der Maschinenspinnerei in vier aufeinander folgende Arbeiten: 1) Das Anlegen oder die Bildung eines Bandes (ruban, sliver) von gleichlaufenden und gerade ausgestreckten Fasern, welches die Grund lage des künftigen Fadens darstellt; 2) das Doppeln (Duplieren) und Durchziehen oder Strecken (ötirage, draiving) solcher Bänder, um sie zu verfeinern und die Fasern darin auf das Gleichmässigste zu verteilen und noch mehr in gleiche Richtung zu legen; _ 3) das Vorspinnen (filage en gros, rovmg), wobei das gestreckte Band noch mehr verfeinert (dünner ausgezogen), und dann sogleich schwach zusammengedreht wird; sodass es nun einen groben und lockeren Vorgespinstfaden bildet; _ 4) das Feinspinnen (filage en fin, spinning), d. h. die Verwand lung des Vorgespinstes in Garn, durch erneuertes Ausziehen und gehörig stürkss T)rftli6n. Es ergiebt sich hiernach, dass der Gang im wesentlichen derselbe ist, wie bei der Baumwollspinnerei; denn in der That sind die vorbe- nannten vier Arbeitsfolgen dem Zwecke nach übereinstimmend mit den auf S. 60 unter 3 bis 6 angeführten, mit dem einzigen Unterschiede, dass beim (schon gehechelten) Flachse keine dem Kratzen der Baumwolle entsprechende Arbeit nötig ist, und deshalb die erste Arbeit ausschliess lich in der Bildung langer Bänder besteht. 1) Die Verwandlung des Flachses in Bänder (Anlegen, erstes Durch ziehen, premier ötirage, first drawing). Die Anordnung des Flachses zu einem regelmässigen und möglichst gleichförmigen Bande bietet, wegen der grossen und ungleichmässigeren Länge der Fasern, viel mehr Schwierigkeiten dar, als die Bildung eines ähnlichen Bandes aus Baumwolle. Man wendet hierzu allgemein das ') Die Hauptfabriken für Spinnereimaschinen für Flachs, Hanf und Jute, sowie für Seilereimaschinen sind Combe, Barbour & Combe, Ltd., Falls Foundry, Belfast; Fairbairn, Naylor, Macpherson & Comp., Ltd., Leeds; Lawson & Sons, Ltd., Leeds.