250 III. Abschnitt. dings wieder eine besonders ersonnene Maschine in Vorschlag gebracht hat ). ^ Sehr feiner Flachs wird wohl auch, nachdem er von der Hecheln maschine kommt, noch durch eine oder zwei Ausmachehecheln gezoge- und gleichzeitig gesondert. Alle Hechelmaschinen haben das miteinander gemein, dass nicht (wie bei der Handarbeit) der Flachs über die Hecheln gezogen, sondern um gekehrt eine Folge von Hecheln durch die aufgehangenen oder sonst zweckmässig dargebotenen Flachsristen (mit einer Geschwindigkeit von etwa 750 mm sekundlich) hinbewegt wird: sei es, dass diese Hecheln, auf der Mantelfläche einer Trommel angebracht, durch drehende Bewegung dieser letzteren wirken; oder dass sie — zu endlosen Ketten (Hechel felder, sheets) vereinigt — in gerader Linie den Flachs bestreichen. Im allgemeinen erzeugen die Maschinen mehr Abfall (Werg) als die Handhecheln; dies ist erklärlich, da beim Hecheln aus freier Hand das Gefühl und das Auge des Arbeiters beobachten und gleichsam mitwirken müssen, wofür die Maschine keinen Ersatz bietet. Gleichwohl sind Hechelmasehinen für Ma schinenspinnereien unent behrlich, weil sie grosse Massen Flachs in kurzer Zeit verarbeiten können, und das von ihnen er zeugte Werg mittels der dazu bestimmten Maschi nen in sehr gutes Garn umgewandelt, mithin weit höher als durch Hand spinnerei verwertet wird. Manche Hechelmaschinen sind darauf eingerichtet, aus dem gehechelten Flachse sogleich Bänder für die Spinnerei zu bilden. Fig. 89 giebt eine ein fache Hechelmaschine im Querschnitt wieder. Der Flachs wird auf einem Tisch in schmiedeiserne Kluppen so eingespannt, dass die Fasern auf der einen Seite über die halbe Länge her- , , „ . ausragen, während sie mit e ln die Kiuppe fest eingeklemmt sind. Die so mit Flachs gefüllten Kluppen « werden in die wagerechte Gleitbahn b so aufgelegt, dass die Flachstasern nach unten hervorragen. Sie erhalten mit dieser Bahn eine lotrechte Senkung und Hebung (3 bis 8 Spiele min.), sodass die Flachsfasern ‘) Engl. Patent No. 7695 (1889) von Erskine. D. p. J. 1891, 279, 253 m. Abb. Fig. 89