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196 II. Abschnitt. wie sehr verschiedene Garnnummern ans einerlei Vorgespinst durch ver schiedene Grade von Streckung gesponnen werden: Garn von No. aus Vorgespinst von No. durch Streckungen von 4 bis 24 . . . 1 bis 2% . . . . 4 bis 10 14 n 32 . • • 2V 2 55 3 . . . . . 5 55 11 20 55 48 . . . 3 55 4 . . . . . 6 55 12 30 n 90 . . . 4 55 5 . . . . . 7 5) 19 40 55 180 . . . 5 55 9 . . . . . 8 55 20 72 55 180 . . . 9 55 12 . . . . . 8 55 15 108 n 210 . . . 12 55 14 . . . . . 9 55 15 140 55 228 . . . 14 51 18 . . . . . 10 55 16 2) Dass die auf obige Art vorausberechnete Feinheit des Garnes merk lich von der, welche das fertige Gespinst wirklich erhält, abweichen muss, weil die Baumwolle bei jeder neuen Folge der Verarbeitung einen ge wissen Abfall (Gewichtverlust) erleidet, wodurch die Feinheit entsprechend höher ausfällt, als die Rechnung ergiebt. 3) Dass daher bei der Rech nung auf den Abfall schätzungsweise Rücksicht genommen, und durch Nachwägen (besonders des Vorgespinstes) das Ergebnis geprüft, dann die fernere Streckung angemessen geregelt werden muss. 4) Dass selbst beim Feinspinnen die Rechnung nicht ganz zuverlässig ist, daher das probeweise Abwägen des Garnes auf der Garnwage (S. 193) nicht ent behrt werden kann, wobei sich gewöhnlich Abweichungen von 2 bis 4 und mehr Nummern ergeben. Der Grund hiervon liegt hauptsächlich darin, dass bald mehr, bald weniger Baumwollfasern an den Streckwalzen hängen bleiben, und dass die Riffelwalzen des Streekwerkes nicht mathe matisch genau von einerlei Durchmesser sein können, woraus von selbst folgt, dass die dickeren eine etwas grössere Fadenlänge abgeben als die dünneren, da die Walzen einer jeden Reihe mit gleich grösser Winkel geschwindigkeit bewegt werden, und dass infolge der Riffelung die heraus gelieferte Menge nicht genau dem aus dem Durchmesser berechneten Werte entspricht. Alle vorstehenden, die Vorausberechnung der Feinheit betreffenden Um stände sind etwas ausführlich angegeben worden, weil sie nicht minder bei der Maschinenspinnerei des Flachses und der Wolle ihre Anwendung finden, und man sie hier ein- für allemal erledigen wollte. An einem ferneren, mehr ins einzelne ausgeführten Beispiele soll nun noch gezeigt werden, welche Abänderungen schrittweise die Längenerstreckung, bezw. die Nummer der Baumwollmasse erfährt, bis sie in den Zustand des fertigen Gespinstes eintritt 1 )- Spinnplan für Kette No. 36 bis 40 (aus 1 / 2 middling, 1 j 2 good- middling New-Orleans). Wickelbreite 48" = 1,22 m, Auflage 3 Pfd. engl, auf 1 Yard = 1360 g; Gewicht von 1 m Länge der Watte, die der Krempel vorgelegt wird, 634 g. Reiss- und Feinkrempel mit je 18 Deckeln; die Feinkrempel aber ohne Vorreisser. Beide mit Streckkopf und Drehtöpfen. *) Zahlreiche derartige und vollständig durchgearbeitete Spinnpläne finden sich in Niess, a. a. 0., S. T77 bis 810.