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Baumwoll-Spinnerei. Spinnplan. 195 1 nach Bedarf abzuändern. Es würde nämlich ein grösser Fehler sein, die Streckung hauptsächlich in einer einzigen Umarbeitung oder nur in zwei Arbeitsfolgen stattfinden zu lassen, weil sie dann leicht grösser ausfallen könnte, als die Baumwolle sie gut vertragen kann. Vielmehr muss die Streckung angemessen auf die verschiedenen Arbeitsfolgen verteilt werden. Ein Beispiel wird dies deutlich machen. Die Watte oder das Vliess komme von der zweiten Schlagmaschine (Wattenmaschine, S. 74) in solcher Dicke, dass 30 Fuss (engl.) 5 Pfd. (engl.) wiegen, also 6 Fuss auf 1 Pfd. oder 4,05 m auf 1 kg gehen; und man wolle Garn No. 60 spinnen, wovon also ein Pfund 60 ■ 2520 = 151 200 Fuss oder 1 kg 100 km Fadenlänge enthält. Unter diesen Voraussetzungen muss die Watte durch alle mit ihr vorgenommenen Bearbeitungen auf das 25 200fache ihrer Länge aus- 151 200 gedehnt werden; denn es ist = 25 200. Man wird dann etwa 6 a) die Geschwindigkeiten der Krempel so anordnen können, dass das von der Feinkrempel gelieferte Band bei 960 Fuss Länge 1 Pfund wiegt ( . . 960 3 \ Feinheitsnummer g^gq = na ^ e g ’ me ^ r- 0,635J, also die Krempeln 60 fache Streckung C v = 16 °) bewirken; b) auf der Strecke das Band durch vier Köpfe gehen lassen, dabei dreimal sechsfach, einmal fünf fach doppeln, und jedesmal auf das Sechsfache strecken, wodurch eine Ge- ( 6666 1206 =—=1,21, 6 6 6 5 1080 ’ /’ und 1 Pfd. des gestreckten Bandes 960 • 1,2 = 1152 Fuss in der Länge misst, was nahe No. V 2 (genauer 0,46, metr. 0,78) ist; c) die Streckung beim ersten Vorspinnen (z. B. auf der Grobspindelbank) = dem Vierfachen machen, wodurch das grobe Vorgespinst in 1 Pfd. 1152 -4 oder 4608 Fuss lang wird, also der No. —, d. i. nahe 1 4 / 5 , metr. 3,1, entspricht; d) beim zweiten Vorspinnen (auf der Feinspindelbank) eine Streckung = 3 3 / 4 eintreten lassen, sodass 1 Pfd. des feinen Vorgespinstes 4608 • 3 8 / 4 = 17 280 Fuss misst, mithin die No. 6 6 / 7 , meti*. 11,6, zeigt. Aus diesem Vorgespinste von No. 6®/ 7 soll nun e) auf der Feinspinnmaschine Garn 60 No. 60 entstehen; man wird deshalb eine Streckung = -= oder 6 / 7 151 200 1 ± ' —- - = 8 a / 4 anwenden müssen. Die gesamte Streckung, von 17 280 der Watte bis zum vollendeten Garne, ist demnach, wie gefordert: 160 • 1,2 • 4 • 3 3 / 4 • 8 3 / 4 = 25 200. Hierzu muss jedoch bemerkt werden: 1) Dass die für den gegenwärtigen Fall angenommene Verteilung der Streckung auf die einzelnen Arbeitsfolgen nur ein Beispiel, aber keine bindende Regel ist. Um in dieser Beziehung nur bei der Feinspinn maschine stehen zu bleiben, so giebt die folgende Zusammenstellung an, 13*