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Baumwoll-Spinnerei. Das Feinspinnen. — Selbstspinner. 179 Diese Drehung 'wird in der angedeuteten Weise durch Zahnräder r r , Spindel trommel C und Schnur s auf die Spindeln S übertragen; die Übersetzungs verhältnisse lassen sich hierbei leicht bestimmen. Für sich nicht verändernden Wickelhalbmesser lässt sich auch dieselbe Einrichtung in der Weise verändern, dass die Geschwindigkeit des Punktes in der Wagen rieh tun g einen bestimmten, sich gleichbleibenden Teil der jeweiligen Wagengeschwindigkeit ausmacht, nur werden die Übersetzungsverhältnisse abzuändern sein. Der Wickelhalbmesser der Kötzer verändert sich aber unausgesetzt. Wäh rend der Bildung des sog. Ansatzes, d. i. des 1. Teiles des Kötzers (Eil E in Fig. 72) ist am Anfänge die Tüte noch leer und der durchschnittliche Wickel halbmesser vergrössert sich bei jeder neuen Schicht, bis der walzenförmige Teil gebildet wird. Dann bleiben zwar die einzelnen aufzuwickelnden Schichten unter sich immer gleich, aber der Wickelhalbmesser ist trotzdem innerhalb einer solchen Schicht ein ausserordentlich verschiedener, er wächst ziemlich rasch von dem Spindelhalbmesser auf den äusseren Kötzerhalbmesser und nimmt allmählich ab auf den Spindelhalbmesser. Es müssen deshalb die Spindeln, @i5J Fig. 73. wenn aussen gewickelt wird, langsam laufen, wenn innen gewickelt wird, rasch; für die erste Schicht des Ansatzes also rasch, für jede nachfolgende Schicht ent sprechend durchschnittlich langsamer. 1 ) _ , . . . ,, , . Dies lässt sich dadurch erreichen, dass man den Punkte nicht test an dem Gestell macht, sondern in der Aufwickelrichtung der Kette gleichfalls mit- pehen lässt; langsam, wenn die Spindeln rascher laufen sollen, rascher, wenn sie lanasamer sich umdrehen sollen. Um diese Geschwindigkeit möglichst genau der cresetzmässigen zu machen, hat man den Quadranten angeordnet Fig. 74. °Der Punkt j, an welchen daa freie Ende der Kette l angeschlossen ist, ist nicht fest am Gestell, sondern geht mit nach innen, dadurch, dass er an der Quadrantenmutter i (S. 174) sitzt, welche durch das Nachinnenklappen des Quadranten e mitgeht. Die Drehungszahl der Spindeln ist hierbei dem Geschwindigkeitsunterscbiede zwischen Wagen und Laufmutter verhältnismässig, diese aber tbhängig von der Entfernung der Laufmutter vom Drehpunkte f des Quadrantenarmes. Man erkennt, dass, je nachdem der Anknüpfungspunkt j von dem Quadrantenmittelpunkt f mehr oder weniger weit entfernt ist, die Snindeln sich langsamer oder schneller drehen. Durch Umdrehung der Kurbel k nach der einen oder anderen Seite kann man also die Spindeidrehung während des Aufwindens beschleunigen oder verzögern. Jedesmal nun, wenn der mit Beaufsichtigung der Maschine betraute Arbeiter die Kennzeichen einer 9 Yergl Hartig, Über den Aufwindeprocess an selbstthätigen Mule maschinen, Polyt. Centralblatt 1862, S. 9. - Stamm-Hartig, a.a.O., S. 16. - Escher, Civilingenieur 1887, Heft 7.