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Baumwoll-Spinnerei. Das Vorspinnen. / 147 0,77 m Breite. Die Liefergeschwindigkeit bleibt bei allen Bandstärken dieselbe; es wird angegeben, dass eine solche Feinstreckbank leicht 2500 Selfaktorspindeln mit 9000 bis 10000 Min.-Umdr. in beliebiger Garnnummer versorgen kann. Von den aufgezählten Maschinen gebraucht man wenigstens zwei, gewöhnlich derselben Gattung, nacheinander, um damit die Baumwolle einem zweimaligen Vorspinnen zu unterwerfen. Hierüber ist folgendes zu bemerken. Bei der Erzeugung sehr grober baumwollener Garne wird das auf der Strecke (S. 120) bearbeitete Band durch einmaliges Vor spinnen hinlänglich verfeinert, um dann sogleich auf der Feinspinn maschine in Garn umgewandelt zu werden. Man bedient sich in diesem Falle zum Vorspinnen entweder einer Spindelbank (S. 131), oder der Fein streckbank (S. 146), früher der Röhrenmaschine (S. 144), oder der Eklips- maschine (S. 144). Wenn es dagegen um die Darstellung mittlerer Garne sich handelt, so zerfällt das Vorspinnen mindestens in zwei Teilarbeiten; d. h. man verwandelt zunächst auf der ersten Vorspinnmaschine das ge streckte Band in einen sehr dicken lockern Faden, welcher grobes, starkes Vorgespinst oder Lunte, Docht (möche, boudin, slab, slub, coarse roving) genannt wird; und bildet daraus sodann auf einer zweiten Vorspinnmaschine, mit etwas vermehrter Drehung, einen dünnen Faden (eigentliches oder feines Vorgespinst, Vorgarn, mäche, fil doux, roving, fine roving), der geeignet ist, auf der Feinspinnmaschine in Garn verwandelt zu werden. Das erste Vorspinnen (Luntespinnen, slabbing, slubbing) geschieht entweder auf der Bank Abegg (S. 130), oder der Würgelmaschine (S. 145), oder auf einer Spindelbank (welche letztere in diesem Falle insbesondere Grobspindelbank, Grobflyer, Vorflyer, banc ä broches en gros, coarse roving frame, slubbing frame, slabbing frame, genannt wird); zum zweiten Vorspinnen gebraucht man eine Spin delbank (welche Feinspindelbank, Feinflyer, banc ä broches en fin, finishing fly frame, roving frame heisst), auch wohl eine zweite Würgel maschine, sofern das erste Vorspinnen auf einer Maschine dieser Art ge schehen ist. Für feine und sehr feine Garne wird das Vorspinnen in drei, vier, ja fünf Arbeitsfolgen zerfällt, wo dann die nach der Reihe zur Anwendung kommenden Spindelbänke die Namen Grob- oder Vor flyer (banc a broches en gros, slubbing frame), Mittel fl yer (banc ä broches intermödiaire, intermediate frame), Feinflyer (banc ä broches en fin, roving frame), Doppelfeinflyer, Tout-fin-flyer (banc ä broches tout fin, fine roving frame) und Extradoppel fein fl yer (banc ä broches superfin, superßne roving frame) führen. Hinsichtlich der Leistung der Menge nach verglichen sich durchschnittlich a) hei der Verfertigung von Lunte: 1 Rohr der Röhrenmaschine mit 2 bis 3 Spindeln einer Grobspindelbank oder 7 bis 8 Laternen einer Laternenbank; b) bei der Verfertigung des feinen Vorgespinstes: 1 Rohr der Röhrenmaschine mit 4 bis 6 Spindeln einer Feinspindelbank oder 8 bis 9 Spindeln einer Vorspinn- Mule. Die Eklipsmaschine leistet in beiden Fällen mit einer ihrer Spulen etwa um die Hälfte mehr, als ein Rohr der Röhrenmaschine. Der Bank Ab egg bedient man sich wohl noch mehrfach in Süd deutschland an Stelle der 1. und 2. Spindelbank, im übrigen aber fast ausnahmlos der Spindelbänke, Flügelvorspinnmaschinen oder sog. 10*