146 II. Abschnitt. Zugleich ist quer über die Fäden, parallel zu den schon erwähnten Walzen, eine dritte Walze — 200 mm im Durchmesser, hohl von Eisen gegossen, mit Leder umkleidet — gelagert, welcher nebst der (von der Lederbahn ihr eingepflanzten) Drehung um ihre Achse gleichfalls eine hin- und hergehende Schiebung in der Längenrichtung und zwar der gestalt gegeben wird, dass die Schiebungen des endlosen Leders und der Walze stets einander entgegengesetzt sind. Die Drehung dieser Ober walze (Würgelwalze) in Gemeinschaft mit der umlaufenden Lederbahn führt die Fäden fort, welche gleichzeitig mittels der Schiebungen gerollt (gewürgelt) werden. Dieses Hin- und Hergehen der rollenden Bewegung ist der wesentlichste Unterschied zwischen der Bearbeitung auf dem Rota- Frotteur und jener auf der Eklipsmaschine, bei welcher letzteren der die Drehung bewirkende Riemen stetig in einer Richtung sich bewegt. Eben darin liegt aber auch eine wesentliche Unvollkommenheit des Rota- Frotteurs, weil derselbe die Baumwollfasern kraus macht und dem Vor gespinst ein rauhes flaumiges Ansehen giebt, welches sogar noch an dem daraus gefertigten Garne zu bemerken ist. Deshalb eignet sich die Ma schine in der beschriebenen Ausführung nur für die Herstellung grober Gespinste. Das gerollte und dadurch verdichtete Vorgespinst, von zwei Abzugwalzen herausgefördert, fällt entweder in Blechtöpfe oder wird auf Spulen gewickelt, deren Anordnung mit jener der Aufwindespulen an der Eklipsmaschine übereinstimmt. Die Anzahl der auf einem Würgelwerke von obengenannter Walzenlänge darzustellenden Fäden betrug 32 bis 48. — Meist ist statt der Würgelwalze ein zweites endloses Ledertuch über dem ersten angebracht; die Fäden gehen dann zwischen der obern Bahn des untern Leders und der untern Bahn des obern Leders durch, wäh rend sich die zwei Walzenpaare mit den Ledern wechselweise in ent gegengesetzten Richtungen hin- und herschieben. Die Bauart der Würgelwerke wird in dem Abschnitte Wollspinnerei ausführlicher behandelt werden. Das Verfahren ist in neuester Zeit für Baumwolle wieder etwas in Auf nahme gekommen') infolge verbesserter Bauart des Würgelwerkes und der Auf stapelvorrichtung. Um Arbeitsverlust durch Zapfenreibung zu vermeiden, wel cher dadurch entsteht, dass die Würgelwellen in ihren Lagerschalen neben der Drehbewegung noch eine hin- und hergehende Bewegung machen müssen, hat man das Würgelwerk so umgebaut, dass sämtliche Lager der Würgelwellen selbst an letzterer Bewegung der Laufleder teilnehmen. Es werden nicht die Wellen in den Lagern, sondern die Lager mit den Wellen hin- und herbewegt. Das feingestreckte Spinngut wird ferner in dem hin- und herschwingenden Topfe um eine Achse herum unter Druck aufgestapelt, sodass es sich leicht weiter befördern lässt. 2 ) Eine solche Feinstreckbank für 80 Bänder zu 40 Töpfen, also mit Doppelung zu 2, beansprucht nach der unten angegebenen Quelle bei einer Lieferung von minütlich 27,5 m Band für jeden Topf einen Raum von 6,12 m Länge und 1) D. R.-P. No. 39322. Text. Manufacturer 1889, S. 454 m. Abb. Z. d. V. d. Ing. 1887, S. 783; 1890, S. 515 m. Abb. 2 ) D. R.-P. No. 42420. Z. d. V. d Ing. 1890, S. 516 m. Abb.