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Baumwoll-Spinnerei. Das Vorspinnen. 141 ■die Stange 5 in den beiden Augen des Wendestückes 6 um ein entsprechendes ■Stück verschoben. . , w , Damit die Wagenumsteuerung erfolgt, ist nur nötig, dass das Wende stück 6 immer um einen bestimmten, sich gleichbleibenden Winkel um den Zapfen 7 schwingt. Der Zapfen 4 wird aber- bei jeder Wagenumkehr fort und fort dem Zapfen 7 genähert, sodass der lotrechte Weg von 4 immer kleiner ■und kleiner zu sein braucht, um die bestimmte Auslenkung der Stange o bezw. -des Wendestückes 6 zu erzielen; es wird deshalb die Umsteuerung des bpulen- wagens für jeden Hub immer früher und früher erfolgen, die aut die Spule .aufgewickelten Fadenschichten also immer kürzer und kürzer werden, d. h. die Spulen werden mit kegelförmigen Enden gewickelt. Die kegelförmigen Enden werden besonders angewendet bei den sog. Dress spulen (bobines comprimees), welche unter Zuhilfenahme der Pressflugel {■presser flyer), eine der wichtigsten Verbesserungen der Spindel bank, gewunden werden. Man versteht hierunter eine Einrichtung, wonach der gabelförmige, zur Einführung des Fadens auf die Spule dienende Flügel mit einem kleinen Arme (Presser, Pressfinger, comprimeur, doigt comprimeur, presser, spring finqer) versehen wird, der mittels Federdruck oder vermöge der Fliehkratt eines kleinen mit ihm verbundenen Gewichtes auf dem Umkreise der Spule da anhegt, wo der Faden einläuft. Es entsteht dadurch eine dichtere, derbere Bewickelung, welche den doppelten Nutzen hat, dem Vorgespinste eine grössere Verdichtung (Haltbarkeit) zu geben, und mehr davon (2 bis 2V 2 mal so viel) auf eine gleich srosse Spule aufzuwinden, wonach diese Pressspulen nicht so oft gegen leere vertauscht zu werden brauchen, folglich im ganzen weniger Zeitverlust durch das Spulenwechseln (Abnehmen) entsteht 1 ). Spindelbänke, welche mit Press flügeln versehen sind, nennt man Pressflyer (banc ä broches a bobines com primees, presser frame) 2 ). Man verwendet jetzt für die feineren Vorgarne (etwa No. 9 bis *0 en 0 - lisch) Flügel mit einem Pressfinger, da diese erfahrungsinässig weicheres Vor garn liefern, als Flügel mit zwei Pressfingern. Flügel ohne Pressfinger werden noch bei dem Vorspinnen der feinsten Garne verwendet. Zur Berechnung der Breite b und Dicke d des Vorgespinstfadens von der englischen Feinheitsnummer N bei den Pressflyern kann man sich folgender 'Formeln bedienen: Fadenbreite (in der Richtung der Spulenhöhe gemessen) 3,6 b = —mm, Y N Fadendicke (in der Richtung des Spulendurchmessers gemessen) 0,8 cl = mm, Y A T Fadendicke in ungepresstem Zustande d= 2 mm oder = —^L- für die metr. Nummer. /.v Y Für die Feinheitsnummer V=4 ist z.B. 6 = 1,8 mm, d = 0,4 mm, d = l»wm. Centralbl. 1840, Bd. 2, S. 972; Neue Folge V (1845) S. 433; -VI (1845) S. 147; VII. (1846), S. 260; VIII. (1846), S. 291; Jahrg. 1847, S. 930, 1142, 1240; 1849, S. 593; 1850, S. 777; 1851, S. 278; 1853, S. 1025; 1855, S. 535; 1856’, S. 35; 1861, S. 375. Kunst- und Gewerbeblatt 1860, S. 665. Deutsche Gewerbezeitung 1847, S. 403. D p. J. 1846, 101, 200; 1847, 10a, 10; 106, 9; 1850, 117, 114; 1852, 126, 82, 1857, 145, 334; 1861, 160, 107; 1881, 239, 358; 1885, 25o, 150; 1886, 260’, 291, fast sämtlich m. Abb. 2 ) Armengaud, Pnbl. ind., VI., p. 391. Bull, de Mulh., T. 31, p. 49, 97. D. p. J. 1862, 166, 254.