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126 II. Abschnitt. Überfüllung des Topfes der Deckel m emporgedrückt wird. Die Ver schiebung dieser Teile v und rn wird zur Herstellung metallischer Be rührung und damit zum Schliessen des Stromes, d. i. zur Einleitung der Abstellung benutzt. Der erforderliche elektrische Strom wird durch eine kleine, von der Wellenleitung getriebene Dynamomaschine erzeugt. Für die anderen in Betracht kommenden, zu trennenden Teile wird als den Strom nicht leitendes Mittel Holzpackung genommen. Man ist so weit gegangen, eine Selbstregelung derart zu erdenken, dass das Streckungsverhältnis (der Verzug) ohne äusseres Zuthun sich vergrössert oder verkleinert, sobald das abgehende Band zu stark oder zu dünn ausfällt 1 ). Damit das Band in regelmässigen Windungen aufgestapelt wird, sodass es beim Eindrücken in die Kanne und beim Herausziehen aus derselben nicht so leicht verzerrt wird und die Windungen sich gut voneinander ablösen, bedient man sich fast ausnahmslos der sog. Dreh töpfe (S. 107) und häufig auch der sog. Presstöpfe, wie bei den Kratzen (S. 106). Namentlich bei kurzer Baumwolle kommt bei der Entnahme aus den Töpfen schon durch das Eigengewicht des längeren freien Teiles ein Verzerren und öfteres Ab- reissen der Bänder vor. Diesem Übelstande abzuhelfen und andererseits das regelmässige Einfüllen der Bänder zu fördern, empfiehlt es sich, Federeinsätze anzuwen den, wie solche in Figur 52 dargestellt sind. Der Wickel ruht auf der Blechscheibe b, welche von der Schrauben feder a getragen wird, er wird somit entsprechend der Abnahme seines Gewichtes allmählich in die Höhe stei gen, wodurch die freie Länge des Bandes nahezu unver änderlich bleibt. Um die Inanspruchnahme der zuge führten Bänder durch Herumziehen um feste Unterlagen, wobei die Bänder gleiten müssen, zu vermeiden, ordnet Niess 2 ) eine kleine, sich drehende Welle hinter den Zuführungstrichtern an, welche die gleiche Umfangsge schwindigkeit wie die Hinterwalzen hat, und welche die zugeführten Bänder trägt. Früher suchte man die Bänder durch Druck zu verdichten, also durch gegenseitiges Nähern der Fasern die Bänder haltbarer zu machen; man brachte entweder einen Stopfkanal oder Verdichtungswalzen, Moletten (molettes) an. Iler btopfkanal 3 ) ist ein kurzer vierseitiger Kanal, dessen Ausgangsende durch eine belastete Klappe geschlossen ist. Hat sich eine gewisse Menge Band im Kanaie angesammelt und zusammengestopft, so öffnet sich durch den zunehmen- TT 6I i m i Kla PP e und das Band fällt im Zickzack gebogen in die Kanne. Unter Moletten versteht man zwei gegeneinander gepresste eiserne Walzen von welchen die eine rundum eine etwas tiefe Furche, die andere ein hier hinein passendes flaches Stäbchen enthält. Vermöge des Eingreifens dieses ') Genie ind., Bd. 5, S. 134. — Polyt. Centralbl. 1853, S. 598, 2 ) Niess, al a. 0., S. 308 m. Abb. 3 j Polyt. Centralbl. 1849, S. 707. Fig. 52.