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Baumwoll-Spinnerei. Schleifscheiben. 111 dem Schlitze dadurch hin- und hergeschoben, dass die Zunge b in die Schrauben gänge der Spindel e hineingreift, welche sich mit anderer Umdrehungszahl als die Hülse c, meist etwas langsamer, nach derselben Richtung dreht, und zwar ist auf die Spindel e eine rechts- und eine linksgängige Schraube übereinander geschnitten, welche an den Enden ineinander übergehen. Es muss deshalb die Zunge b um einen Zapfen drehbar sein, um diesen Übergang und damit die Umkehr der Schleifscheibe zu gestatten. Die Spindel e wird von der Riemen scheibe f in Umdrehung gesetzt. Nehmen wir an, dass die Scheibe d U, die Scheibe f u Umdrehungen macht und die Schraube n Rechts- und n Linksgänge auf ihrer gesamten Länge hat, so wird die Schleifscheibe U Umdrehungen machen und in je 2n Umdrehungen, um welche die Spindel e gegenüber der Hülse c zurückbleibt, einen Hin- und einen Rückgang ausführen. Wäre z. B. U == 450, u = 225 und n = 25, so wird die minütliche Anzahl der Herüber- und Hinüber wanderungen der Schleifscheibe betragen U — u 450 — 225 , . „ . . —^^ = 4,5 Spiele. 2 n 50 Die Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe würde bei 225 mm Durchmesser 5,3 m ausmachen. ... Lässt man während des Schleifens den linken Rand der Schleifscheibe bis zum linken Rande der zu schleifenden Trommel und den anderen Rand bis zum rechten Rande der Trommel wandern, so werden die äuBsersten um die Schleifscheibenbreite abstehenden Schichten der Walzen nicht so rasch nieder geschliffen werden, als der mittlere Teil, da der Hin- und Rückgang der Scheibe mit gleichförmiger Geschwindigkeit, die Umkehr also sehr rasch geschieht, die äusserste Schicht also eben nur berührt wird. Um dies zu umgehen, lässt man mit Vorteil die Schleifscheibe an den Umkehrpunkten etwas stillstehen, bezw. langsamer umkehren. Der erstere Fall ist zu erreichen dadurch, dass man die Zunge b nicht unmittelbar mit der Schleif scheibe, sondern unter Vermittelung einer sog. Feder g kuppelt, die in der Schleifscheibennabe Spielraum der Länge nach hat (vergl. Figur 44); es muss dann dieser Spielraum an jedem Ende erst in der entgegengesetzten Richtung von der an die Zunge angeschlossenen Feder zurückgelegt werden, ehe die Umkehr der Schleifscheibe erfolgt. Eine andere Lösung ist die, dass man an jedes Ende der Schraube noch einen Rundgang einfügt, wel cher senkrecht zur Schraubenachse in sich selbst zurück - läuft, und welcher durch eine entsprechend gestaltete Weichenzunge an die Schraubengänge angeschlossen ist (Figur 45). Für die Klarlegung der Weiche sei ange nommen, dass sich die Zunge b bewegt, die Schrauben spindel e stillsteht. Kommt z. B. die Zunge b in der Pfeilrichtung an, so wird sie die Weichenzunge x x bei 1 zurückdrängen m die punktierte Lage, wird bei 2 in den Rundgang eintreten, bei 3 wieder heraus kommen, wegen der Weichenstellung nochmals nach 2 gehen, die Weiche wieder in die ausgezogen gezeichnete Lage bringen, und mithin bei der zweiten An kunft bei 3 in den Gang 4 eintreten. Für die umgekehrte Bewegungsrichtung, wenn die Zunge b aus dem Gange o kommt, vollführt die Weichenzunge x 2 die Übertragungen. Ein ferneres Verfahren ist das, dass man die Steigung der Schraubengänge an den Enden in entsprechender Weise verringert und durch eine Steigung gleich null ineinander überführt, dann wird sich die Verschiebungsgeschwindig keit der Scheibe allmählich verringern und bei der Umkehr gleichfalls ein Stillstand eintreten. Die Schleifscheiben sind ferner so umgebaut worden, dass die Urösse der Verschiebung sich durch verstellbare Anschläge innerhalb beliebiger Grenzen / i 1 j i } i i l i i i Fig. 45.