Vorwort. Der zweite Teil des Sammelwerkes „Theorie und Praxis der rationellen Spinnerei“ behandelt das zur Herstellung der Gespinste aus dem Rohstoffe erforderliche Ver ziehen der Fasermassen und die dazu nötigen Einrichtungen. Hierbei haben wir uns nicht auf die unter der landläufigen Bezeichnung „Streckwerke“ verstandenen Maschinen beschränkt, sondern den Verzug von dem allgemeineren Standpunkte aus behandelt, dass jede Maschine der Faserstoffbereitung zu allererst eine Verzugs maschine sein muss. Aus diesem Grunde sind alle bei der Spinnerei in Betracht kommenden Maschinen angeführt und in der Einleitung näher erläutert worden. -— Dass sich das Werk eingehender mit dem Verziehen der Baumwolle und der Wolle befasst hat, hat seinen Grund sowohl darin, dass diese Faserstoffe die mass- gebendsten in der Maschinenspinnerei sind, als auch darin, dass deren Verzugsvor richtungen technisch am weitesten entwickelt sind. Sie sind deshalb dem angehenden Textiltechniker auch am leichtesten zugänglich. Das Studium dieses Teiles wird dann am erfolgreichsten sein, wenn die be schriebenen Maschinen während ihrer Arbeit besichtigt und in ihrer Thätigkeit beob achtet werden können. Sind nicht die gleichen Ausführungen vorhanden, wie sie im Nachstehenden beschrieben sind, so wird es nicht schwer werden, die nächstähnlichen aufzufinden. Man studiere ihre Abweichungen von den angegebenen, deren Vorzüge und Nachteile, und man wird finden, dass dieses eine nutzbringende und fördernde Arbeit ist. Einige Abschnitte, wie der Antrieb der Streckwerke, die Riemen und deren Behandlung, sowie die Anordnung des Riemenbetriebes, gehören streng genommen nicht in den Rahmen dieser Arbeit. Sie sind dennoch aufgenommen worden, um einesteils dem diesem Sammelwerke folgenden Anfänger Gelegenheit zu geben, sich von