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eigener Führung und ohne Scherwirkung. Ganzmulden. 69 Mitnahme des Obercylinders erfolgt nun durch die beiderseits stärkeren Riffelungen D, wodurch ein Beschädigen der Fasermasse ganz ausgeschlossen ist. In Deutschland werden diese Riffelcylinder durch die Firma Biernatzki in Hamburg vertrieben. B. Rückhaltevorrichtungen. Die aus zwei übereinander liegenden Walzen bestehenden Rückhaltevorrichtungen folgen den im vorigen Abschnitte behandelten Gesetzen. Wir werden uns deshalb nur mit den Rückhaltevorrichtungen, bestehend aus einer Mulde und einem stark ge riffelten Cylinder, der unter Druck steht und die Baumwolle vermöge seiner rauheren Oberfläche mitnimmt, beschäftigen. a) Ganzmulden. Bei der Ganzmuldenrückhaltevorrichtung ist die Mulde an einem Tisch ausge bildet und der Cylinder drückt unter Einwirkung eines Kraftspeichers gegen die Mulde. Dieser Kraftspeicher ist entweder ein Gegengewicht oder eine Feder, die an Hebeln wirken. Wir wissen bereits, dass die zwischen Mulde und Cylinder gefasste Baumwolle nur dann der Bewegung des Cylinders folgt, wenn dieser rauher als die Mulde ist und unter einem gegebenen Drucke die Baumwolle gegen die glatte Mulde presst. Der Druck, der zur Fortbewegung der Baumwolle angewendet werden muss, darf nur so gering als möglich sein, damit die Fasern nicht unnötigerweise beansprucht und gerieben werden. Der Druck auf den Klemmpunkt soll, wie wir bereits bewiesen haben, so gross als möglich ausfallen. Zu diesem Zwecke ist es nötig, auf den Klemm punkt- normal zu der dort an den Cylinder zu ziehenden Tangente zu wirken. Alle anderen Punkte werden dann bloss einen Seitendruck dieser Mittelkraft erfahren, wie dieses aus Fig. 24, Bl. 10„ deutlich ersichtlich ist. Hier ist N der Normaldruck zum Klemmpunkt, K der Druck senkrecht zur Muldenebene und P ein Druck normal zu N. Es ist: N = K sin a und P=K cos a. Ist a = 45°, so ist cos a = sin a = -y- 2 , = 0,7, mithin: JV= P= 0,7K. Damit wbder K noch P ungünstig ein wirken können, führt man den Zapfen des Cylinders entweder in einer Gleitbahn parallel zur Hauptkraft N, wie in Fig. 24, Bl. 10 n dargestellt ist, oder man lässt den Zapfen in einem um einen vor dem Klemm punkt gelegenen Drehpunkt L beweglichen Hebel LKM (Fig. 25, Bl. 10„) geführt werden, der in K von einem Kraftspeicher N beinflusst wird. Die erste Konstruktion ist von Howard & Bullough, Accrington, für die Karden; der Cylinder B (Fig. 5 und 6, Bl. 11„) liegt beiderseits mit seinen Lager schalen in einem Schlitze des Stückes B; der Druck auf den Klemmpunkt W 1 geschieht durch ein Gegengewicht W, das an einem um Y drehenden Hebel X Y auf geschraubt ist; der Hebel drückt in W 1 senkrecht zur Klemmlinie auf den Cylinder B. Den um einen Festpunkt schwingenden Cylinder wenden Dobson & Barlow in Bolton, England, für ihre Karden an. Zu diesem Zwecke liegt der Cylinder K (Fig. 7, Bl. 11 n) in einem um L drehenden Hebel LKM, der in M von der Druck feder N niedergedrückt wird. In dieser Druckfeder A steht ein im Gestell 0 be-