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Anordnung der Druckcylinder und der Druckhaken. 65 Verschlussschrauben oder durch eine Kugel F, die mittels der Feder E beständig gegen die Oeffnung gepresst wird. Zur Einführung des Oeles dient das Schmier- loch K, durch welches die Ausflussrohre der Oelkanne hineingesteckt wird, und die dann gleichzeitig die Verschlusskugel zurückdrängt. Wie sich diese Cylinder be währen werden, muss die Praxis zeigen. Bei Spulbänken wird der I. Cylinder direkt belastet, während für den II. und III. Cylinder ein einziges Gegengewicht Q dient, das an einem Sattelstück X (Fig. 20 und 21, Bl. 10n) angreift. Fig. 6 und 7 zeigen ebenfalls eine Druckanordnung für Spuler, die von der vorhin beschriebenen nur dadurch ab weicht, dass das Gewicht der beiden letzten Cylinder vermittelst des Aufhängestückes 0, das in Fig. 22, Bl. 10 u nochmals dargestellt ist, auf dem oberen Sattel Y in eigens vorgesehenen Rillen verstellt werden kann, um so die Druckverteilung auf die beiden letzten Cylinder ab ändern zu können. Bei den Selbstspinnern wendet man für gewöhnliche Nummern ein Gegen gewicht an, das alle 3 Druckcylinder belastet. Dieses Gegengewicht Q (Fig. 18 und 19, Bl. 10„) ist entweder als Hebelgegengewicht ausgebildet, oder es ist ein Uber einem eingekerbten Hebel 1L N verschiebbares Gewicht. Durch die Zugstange Z wirkt es auf ein Stück 0, das an einem Sattelstücke P angreift, das einerseits auf den I. Cylinder und andererseits auf ein Kuppelstück der beiden letzten Cylinder einwirkt. Bei Feingespinsten ist oft nur der vordere Cylinder durcb Gegengewicht belastet. Der Druckhaken geht dann hinter dem I. Cylinder zwischen diesem und dem II. Cylinder herunter, um beim Ansetzen gerissener Fäden, das während des Laufens der Maschine zu geschehen hat, nicht hinderlich zu sein. Auf den beiden anderen Riffelcylindern liegt eine einfache Eisenwalze, deren Gewicht hinlänglich ist, um das Rückhalten auszuführen. Der Druckcylinder auf dem II. Cylinder ist dann sehr gering, um längere Fasern als der Cylinderabstand zwischen 1. und II. Cylinder durchgleiten zu lassen, ohne ein Zerreissen herbeizuführen. Da der III. Cylinder das Abwickeln noch zu besorgen hat, so muss das Belastungsgewicht ziemlich stark sein, mithin fällt der Druckcylinder gross aus. Eine ähnliche Einrichtung besteht für die meisten Ringspinner. Infolge des grossen Durchmessers der letzten Druckwalze wird das Einführen gerissener Lunten sehr schwer auszuführen sein. Aus diesem Grunde heben die Arbeiterinnen zur Ein führung des Vorgarnes den letzten Druckcylinder meistens auf. Während dieser Zeit wird ein regelrechter Verzug der vom gleichen Druckcylinder noch belasteten Lunte vereitelt, da die Rückhaltevorrichtung nicht wirkt. Beim Ablegen des Druck- cylinders, das meistens eher als Aufwerfen des Druckcylinders bezeichnet werden könnte, werden die Fasern mehr oder weniger beschädigt und erzeugen Schnitte im Garne. Dieses sind Uebelstände, die zu Ungunsten dieser Belastung sprechen. Um diese zu umgehen, wird die in Fig. 28, Bl. 10 XI dargestellte Druckanordnung seit mehreren Jahren mit grossem Vorteil, selbst bei niederen Nummern, verwendet. Der Druckhaken geht vom I. Cylinder auf den letzten Cylinder. Der mittlere Cylinder ist eine Eisenwalze, die ein Durchgleiten der Fasern zulässt. In diesem Falle kann man den II. Cylinder sehr nahe an den I. Cylinder regeln, wodurch ein glattes, gleich- mässiges Garn erzielt wird. Fig. 16 und 17, Bl. 10 n zeigen einen gewöhnlichen Druckhaken für den Vorder- cylinder bei Ringspinnern. Brüggemalin, Theorie und Praxis der rationellen Spinnerei II. 5