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60 Führung der Druckcylinder. wird. Liegt der Obercylinder nicht lotrecht auf der Klemmlinie, dann wird bloss eine Komponente des Gesamtdruckes als Normaldruck wirken, und so für einen ge gebenen Normaldruck einen grösseren Kraftspeicher verlangen. Ist K die Kraft, welche vom Kraftspeicher lotrecht nach unten wirkt (Fig. 5 Bl. 9 n ), so wird diese Gesamtkraft, m dem Falle, dass die Mittelverbindungslinie in die Richtung der Kraft fallt, als Normaldruck wirken. Ist die Richtung der Mittelverbindungslinie um einen Winkel a von der Kraftrichtung K entfernt, so wird bloss die aus dem Parallelo gramm der Kräfte resultierende Kraft N — K. cos a als Normaldruck auftreten, die also m jedem Falle kleiner als K ist. Die zweite Komponente _£> = N.sina wird die Lagerzapfen des Druckcylinders gegen die Lagerbacken pressen und so eine Reibung verursachen, die die Auszugskraft überwinden muss, und um die also die Auszugskraft verringert wird. Bei den Ausgleichen (Strecken) und den Klassiermaschinen (Kämmmaschinen) verlängert man gewöhnlich die Lagerbacken A der Lager für die Riffelcylinder B so weit, um die Zapfen der Druckcylinder aufnehmen zu können (Fig. 8, 9 Bl. 9 n ). Auf den äussersten Lagern E, die sich zu beiden Enden der Maschine befinden, wird der Untercylinder B oft durch messingene Lagerdeckel F geführt, die durch Stift H gehalten werden. Diese Sicherung ist jedoch nur da angebracht, wo ein Rad auf dem Cylinder sitzt, das den Antrieb erhält oder ihn weiterbefördert. Bei vielen Konstruktionen fehlt diese, und dann liegt der Obercylinder einfach über dem Unter cylinder in derselben Führung. Die Sicherung dient nur dazu, bei unbelasteter Strecke zu verhüten, dass beim Leerlaufen die Riffelcylinder aus der Lagerung gehoben werden. Treibt z. B. ein Cylinder durch Räder einen zweiten, so werden, wenn letzterer einen grossen Widerstand entgegensetzt, die treibenden Zähne aus den getriebenen gehoben werden. Da die Strecken in der Praxis sehr selten unbelastet laufen, so ist also diese Sicherung nicht unumgänglich notwendig. Bei den Vorspinn- und Spinnmaschinen, woselbst oft nur die Obercylinder allein verstellt werden, da manchmal nur eine ganz geringe Verschiebung des Klemmpunktes genügt, um ein regelrechtes Verziehen herbeizuführen, und das Verschieben der Unter cylinder sehr viel Zeit beansprucht, giebt man den Druckcylindern eigene Führungen Diese bestehen gewöhnlich in einem um M drehenden Gestelle (Fig. 11, 12, Bl 9 n ) auf dessen Stangen A sich die Führungsstücke 0 befinden, die die zusammenliegenden Zapfen zweier benachbarter Cylinder aufnehmen und mittels Stellschrauben eingestellt werden können. Man ordnet die Führungsstangen sämtlicher Führungsstücke auf einem drehbaren Gestelle an, um diese beim Verschieben und Einstellen der Unter cylinder bequem freilegen zu können. Bei runden Stangen N verziehen sich die Führungsstucke 0 beim Anziehen ihrer Schrauben sehr leicht, wodurch die aufeinander folgenden Führungsstücke schief in Bezug aufeinander stehen. Dieses bewirkt ein unregelmässiges Führen der Cylinder. Aus diesem Grunde wendet die Firma Ho ward & Bullough in Accrington, England, die aus Fig. 20 bis 22, Bl. 9 n leicht ersichtliche Anordnung für Spuler an. Hier ist die Stange N nicht mehr rund, son dern fünfeckig, während die in den Führungsstücken 0 vorgesehenen Löcher derart geformt sind, dass sie auf die Stange N nur so aufgesteckt werden können, dass die Befestigungsschrauben C immer eine ebene Fläche treffen. Auf der Axe M, die ebenfalls auf ihrem oberen Teile an den Befestigungsstellen Flächen träo-t, wird das Stück S durch den Stift I befestigt.