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36 Nadelstab von Skeene und Devallee. Anordnung von Eindrückvorrichtungen. Deren Wirkung wird noch dadurch erhöht, dass man die Nadelstäbe der Hechelfelder etwas schneller, z.B. 5°/o, als die Zuführ- vorrichtung laufen lässt. Ist keine eigene Zuführvorrichtung vorhanden, so giebt man den eintretenden Bändern einen gelinden Reibungswiderstand, bevor sie zu den Hechelfeldern gelangen, indem man sie über Reibungspunkte führt, und so das Band beständig straff gespannt erhält. Zur zweiten Bedingung hat man bloss eine der betrachteten Auszugsvorrichtungen anzuwenden. Um mit den Nadelstäben möglichst nahe an die Auszugsvorrichtung B zu kom men, wenden Skeene und Devallee in Roubaix (Frankreich) gekröpfte Baretten A an, wie diese durch Fig. 2, 3, Bl. 4 lr dargestellt sind. Infolge der Kröpfungen lassen sich die Leit- und Rückkehrspindeln in rationelleren Grössen ausarbeiten und trotzdem wird der geringstmögliche Abstand zur Auszugsvorrichtung erreicht, wodurch selbst die kleinsten Fasern noch zurückgehalten werden. Anstatt die Nadelstäbe horizontal zu bewegen, können wir diese auch kreis förmig laufen lassen. Wir befestigen dann diese Nadelstäbe A auf einen Cylinder B und geben diesem eine Drehbewegung (Fig. 4, Bl. 4 n ). Damit die Fasermasse bis auf den Grund der Nadeln dringe, ist es nötig, die Nadel walze B höher als die Gerade, welche die Zuführung mit der Auszugsvorrichtung D verbindet, zu legen. Um die Fasermasse im Augenblicke des Abreissens durch die Auszugsvorrichtung regelrecht zurückzuhalten, müssen die Nadeln senkrecht zur Faserrichtung angeordnet sein. Sind die Nadeln also fest, so müssen alle in Bezug auf den Radius der Nadelwalze nach hinten, also entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung, gerichtet sein. Gewöhnlich nimmt man die Nadelrichtung in der Tangente zu einem Kreise, der konzentrisch mit der Nadelwalze ist und einen Halbmesser von nur der Hälfte des Kreises hat, der den Grund der Nadelstäbe umfasst. Diese Neigung beträgt ungefähr 30 °. Infolge dieser Nadelneigung, die für den Auszug unbedingt erfordert wird, sticht die Nadel bei der Zuführung nicht senkrecht in die Masse, sondern flach, so dass gewissermassen der Grund der Nadeln zuerst in die Masse kommt, worauf erst die Spitzen folgen, also gerade das Gegenteil einer rationellen Arbeit. Da die Nadelstäbe sich längs eines Kreises bewegen, so können sie sich also nicht wie bei der Nadelstabstrecke plötzlich aus der Masse entfernen. Sie bewegen sich vielmehr vom letzten Berührungspunkt mit der Fasermasse noch gemütlich weiter und verursachen so eine grosse Entfernung der AbreissVorrichtung vom Hechelfeld. Der Unterschied in den Entfernungen der Auszugsvorrichtungen vom Hechelfeld beträgt ungefähr eine Länge, die gleich der Nadellänge ist, aus welchem Grunde man gewöhnlich diese Nadeln sehr kurz wählt; meistens sind sie nicht länger als 10 mm. Aus dieser kurzen Nadellänge resultiert nun wieder, dass das zugeführte Band sehr dünn sein muss und ein Uebereinanderlaufenlassen von Bändern aus geschlossen ist; diese müssen sich regelrecht nebeneinander anordnen. Der Nach teil, der aus dieser Bedingung entspringt, ist leicht einzusehen. Zuerst ist man in der Doppelung sehr beschränkt, was gerade keinen guten Einfluss auf die Gleich- mässigkeit des Bandes ausübt; und ausserdem wird die Lieferung bei gleicher Nadel geschwindigkeit entsprechend der dünnen Zufuhr auch dementsprechend geringer als bei der Nadelstabstrecke sein. Mag nun endlich die Wattendicke noch so dünn als möglich gewählt sein, so ist diese immer noch zu gross, um durch das wenig besetzte Hechelfeld regelrecht