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34 Teilhechelfelder. Nadelbesatz auszurüsten. Man erhält die Teilhechelfelder dadurch, dass man die Leit- und Rückkehrspindeln in Sektionen teilt und jeder Sektion ein eigenes Spiel Nadeln mit dichterer Bevölkerung der Stäbe giebt, wie dieses durch Fig. 1 Bl. 4 n dargestellt wird. Um ferner am Ausgange die möglichst grösste Zahl der Nadeln auf eine bestimmte Fläche zu erhalten, muss, da die Dichte der Nadeln eines Stabes eine bestimmte Grösse praktisch nicht überschreiten darf, die Zahl der Stäbe vermehrt werden. Die Stäbchenführung des letzten Hechelfeldes kann zu diesem Zweck mit möglichst kleiner Teilung versehen sein, und ausserdem muss zur Erzielung der Maximaileistung das Streckgut auf dem letzten Teilhechelfelde durch zwei gegen einander gerichtete Hechelfelder gehalten werden. Durch Anordnung der Teilhechelfelder wird also eine progressive Arbeit möglich. Hierdurch ergiebt sich die grösste Schonung der Fasern, weil die Fasern in jedem Augenblicke nur den daselbst nötigen Zug erfahren. Bei einem Ganzhechelfelde, woselbst die Nadelstäbe die ganze Arbeitsbreite bestreichen, greifen diese von Anfang der Bearbeitung an entweder zu hart ein, oder sie halten am Ausgange nicht mehr genügend zurück. Greifen die Nadeln am Anfänge zu hart an, so wird dort den Fasern, die schon von der Auszugsvorrichtung erfasst sind, ein sehr grösser Widerstand entgegengesetzt. Da dieser Widerstand in grösser Entfernung vom Zugpunkt stattfindet, so ist ein Zeireissen der Faser sehr leicht möglich, weil auf einer grossen Länge immer mehrere schwache Punkte zu finden sind. Bearbeiten wir hingegen die Fasermasse so, dass der Widerstand, erzeugt durch die Reibung der Fasermasse an den Nadeln, für den Eingang hinreichend ist, so liegt die Masse nahe der Auszugsvorrichtung zu lose in den Nadeln und ein regelrechtes Geradlegen der kürzeren Fasern hat nicht statt. Bei einem Ganzhechelfelde ist also entweder ein Zerreissen der Fasern oder schlechte Arbeit zu befürchten. Die Teilhechelfelder, wie ein solches in Fig. 1, Bl. 4 n dargestellt ist, bestehen aus A der Eingangssektion mit sehr grobem Nadelbesatz und weit voneinander liegenden Nadelstäben, oft noch mit einer Zwischensektion mit feinerem Nadelbesatz und etwas näher aneinander liegenden Nadelstäben, und B der Schlusssektion mit feinstem Nadel besatz und so nahe als möglich beisammen liegenden Stäbchen. Ueber der Schluss- section B hegt noch ein zweites, ebenfalls wie das untere gebildetes Hechelfeld C, dessen Nadelstäbe zwischen den aufeinander folgenden Nadelstäben des unteren Hechel feldes eingreifen, und so die Anzahl Nadeln, durch welche die Fasermasse gezogen wird, verdoppeln. Die grösste, zurückhaltende Kraft erfolgt also bei dieser rationell gebauten Rückhaltevorrichtung sehr nahe der Auszugsvorrichtung. Hierdurch ist ein Zerreissen der Fasern ausgeschlossen; denn je näher im allgemeinen die beiden Klemmpunkte der auf Zug beanspruchten Faser liegen, desto weniger schwache Stellen der Faser werden gleichzeitig beansprucht werden, und desto seltener erfolgen Brüche. Auf der Eintrittssektion ist es ratsam, einen Buckelverhinderer, eine Eindrückvorrich tung anzubringen. Diese besteht am rationellsten, da sie ja beweglich angeordnet sein muss, aus Emdrückschienen, die zwischen die einzelnen Nadelstäbe hinein geschoben werden, und auf eine gleiche Art und Weise wie die Nadelstäbe ihre Be wegung erhalten, also durch Leitspindeln. Siehe Fig. 1, Bl. 4 n . Es ist nun natürlich dass man die Länge der einzelnen Hechelfelder den praktischen Bedürfnissen ent-