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Bewegu'ng der Nadelstäbe. 33 laufende Schraubengänge besitzen und im entgegengesetzten Sinne wie die oberen Leitspindeln J drehen. Die Rückkehrspindel i, wie wir die zum Zurückbringen der Stäbe angewendeten, unteren Leitspindeln nennen wollen, haben in der Regel eine grössere Ganghöhe als die Schraubengänge der Leitspindel, so dass bei einer Um drehung die Zurückbewegung grösser ist als das darüber erfolgende Vorwärtsschieben der Nadelstäbe. Ausserdem sind die Nadelstäbe auf der Leitspindel J viel näher zusammen als auf der Rückkehrspindel I. und die Anzahl geführter Stäbe im oberen Hechelfeld verhalten sich zu der Anzahl Stäbe auf der Rückkehrspindel wie die ent sprechenden Ganghöhen. Diese Anordnung hat man deshalb getroffen, um im Hechel felde die Nadelstäbe so dicht als möglich bei einander zu haben und um dennoch beim Zurückbewegen nicht befürchten zu müssen, dass die Stäbe beim Niederfallen und Heben sich ineinander verstricken. Die Stäbe gleiten beim Zurückführen auf den Schienen A^. Das Heben der Nadelstäbe aus der Rückkehrspindel I in die Leit spindel J geschieht praktisch dadurch, dass die Rückkehrspindel I bei der Zuführung G zwei Exzenternasen, die sog. Hämmer (Fig. 14, 15, Bl. 3 n ) trägt. Während dieses Hebens gleitet der Stab wieder an einem federnd einwirkenden Führungsstücke 0. Das obere Hechelfeld ist genau wie das untere Hechelfeld angelegt. Betrachten wir nun die Arbeit eines derartigen Hechelfeldes, so sehen wir gleich, dass die Buckelbildung beim Doppelhechelfeld zwar vermieden wird, dass aber ein derartiges Hechelfeld eine rationelle Arbeit der Faserstoffe unmöglich macht. Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, dass das Streckgut durch das Strecken dünner wird. Damit ein Strecken möglich werde, müssen zwei Zangen vorhanden sein, deren eine mit grösserer Umfangsgeschwindigkeit läuft als die andere. Die Zangen bedürfen zu ihrer Bildung einer bestimmten Hebelanordnung und zum Arbeiten einer gewissen Belastung, welche von der Dicke des zwischen den Zangen backen zu haltenden Streckgutes abhängt. Je feiner das Band ist, desto fester müssen die Zangenbacken aufeinander gepresst werden, um eine gewisse Wirkung zu erzielen. Ein rationelles Bearbeiten des sich immer mehr verfeinernden Streck gutes kann nur mit zunehmender Zangenbelastung erfolgen. Die Zangen sind, wie wir bereits gesehen haben, allgemein als Rückhaltevorrichtungen und Auszugsvorrich tungen des Streckgutes zu betrachten. In unserem speziellen Falle der Nadelstab strecke wird die Rückhaltevorrichtung gebildet aus einer gewissen Nadelgruppierung, deren einzelne Nadeln dem durchziehenden Streckgute einen gewissen Reibungswider stand entgegensetzen, während die Auszugsvorrichtung oder die Abziehzange aus dem bekannten Cylinderpaare, Riffelcylinder mit Druckcylinder, besteht. Damit die Rück haltevorrichtung dem sich verfeinernden Streckgute einen zunehmenden Widerstand entgegensetzen könne, muss die Anzahl der widerstehenden Nadeln zunehmen. Dieses kann entweder dadurch geschehen, dass die Nadelstäbe gegen den Aus gang sich in immer geringeren Zwischenräumen folgen, indem die Schraubenganghöhe kontinuierlich abnimmt. Hier tritt aber der Nachteil auf, dass durch diese Bewegung der Nadelstäbe die zwischen zwei Stäbchen gelagerten, kurzen Fasern Schleifen bilden. Ferner können wir die Dichtigkeit des Nadelbesatzes mit jedem Stabe zunehmen lassen. Damit dieses möglich werde, muss unbedingt das Ganzhechelfeld verlassen werden, denn bei dieser Anordnung geht jeder Stab über das ganze Hechelfeld, also wirkt er gleich stark auf die Masse, sowohl beim Eingang als beim Ausgang. Es bleibt also nichts anderes übrig, als die Felder zu teilen und jedes folgende mit dichterem, feinerem Brüggemann, Theorie und Praxis der rationellen Spinnerei. II. o