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32 Bewegliche Eindrückvorrichtungen. Intersecting. direkt vor ihnen einstechenden Nadeln E das Durchstechen der Masse erleichtern. Nun kommt es aber hierbei leicht vor, dass infolge der natürlichen Elastizität der Faser masse die oberen Fasern beim Verlassen der feststehenden Eindrückvorrichtung zurück schnellen und sich dadurch den Nadeln entziehen. Aus diesem Grunde ist es ratio neller, die Eindrückvorrichtung beweglich anzuordnen, und zwar so, dass sie als auf- und abschwingende Schiene auftritt, die ebenso oft schwingt, als Stäbchen ein- treten. Infolge dieser momentan wirkenden Vorrichtung wird zwar das Einstechen im Augenblicke ermöglicht, aber dem Zurückschnellen der Fasern beim Verlassen der Eindruckvorrichtung nicht vorgebeugt. Diese werden nachher wieder nur lose in den Nadeln liegen und daher schlecht verzogen. Dieses tritt um so mehr auf, je grösser die elektrische Erregbarkeit der Fasern ist; da durch das Hindurchziehen der Fasern durch das Hechelfeld diese sehr elektrisch werden, auseinander stieben und das Vliess struppig machen. Um diesen Uebelstand der festen und momentan einwirkenden Eindrückvorrich tungen vollständig zu vermeiden, müssen wir diese verlassen und Eindrückvorrichtungen anwenden, die während einer gewissen Wegstrecke einwirken. Zu diesem Zwecke ge nügt es, zwischen je zwei Nadelstäbe des unteren Hechelfeldes eine Eindrückschiene einzuführen, die mit gleicher Geschwindigkeit wie die Stäbe des unteren Hechelfeldes vorwärts bewegt wird und in geeigneter Zeit aus der Masse nach oben verschwindet, um alsdann zurückzugehen und am Eingänge wieder von oben her in die Masse einzufallen. Damit diese Eindrückvorrichtungen ausser dem Eindrücken noch bei der Verzugs arbeit mitwirken, nimmt man häufig als Eindrückschienen genau dieselben Nadel stäbe H, Fig. 12 und 16, Bl. 3 IX , wie die des unteren Hechelfeldes E, und ordnet sie in derselben Weise wie diese in einer endlosen Bahn an, nur mit dem Unterschiede, dass die Nadeln H von oben nach unten, statt wie vorhin E von unten nach oben in die Masse einstechen. Eine Maschine, deren Rückhaltevorrichtung ein einfaches Hechelfeld ist, nennt man Einfachhechelfeld-Nadelstabstrecke, mit doppeltem Hechel feld heisst sie Doppelhechelfeld-Nadelstabstrecke. Oft wird letztere nach ihrer eng lischen Bezeichnung in der Praxis „intersecting“ genannt. Sie wird besonders für Flachs und Schappe verwendet. Damit ein leichtes Führen der Hechelfelder möglich werde ist es nötig, das Hechelfeld eben anzuordnen, z. B. horizontal, und die einzelnen Nadelstabe durch diese Ebene hindurchzuführen. Das Führen der Nadelstäbe ge schieht in der Praxis dadurch, dass der Nadelstab beiderseits über eine ebene Füh rung N gleitet und m einem rechteckigen Schraubengang J geführt wird (Fig. 14, 15, Bl. 3 n ). Dreht sich die Leitspindel J, so bewegt sich der Nadelstab vorwärts. Am Auszugscylmder K angekommen, muss er aus der Masse verschwinden. Dieses geschieht dadurch, dass der Stab aus dem Bereiche der Führung und Schraubengänge der Leitspindel J kommt und nun nicht mehr geführt, der Schwere folgend, nach unten fällt. Hierbei wird er meistens durch irgend ein Gleitstück L, das federnd geo-en den Nadelstab drückt, geführt. Um ein Steckenbleiben des Stabes in der so ge bildeten Zange zu verhüten, trägt die Spindel auch am vorderen Teile einen Hammer, der den Stab nach unten schlägt. Damit dieser Nadelstab an der Zuführung wieder in die Masse gelangt, ist es nötig, ihn wieder zurückzubewegen und ihn im richtigen Augenblicke zu heben. Das Zurückführen geschieht ebenfalls durch zwei Leitspindeln /, die entgegengesetzt zur oberen Leitspindel J angeordnete Schraubengänge besitzen und dann im gleichen Sinne wie die oberen Leitspindeln drehen, oder die gleich-