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22 Theoretische Betrachtungen über die auf der Baumwolle C aufruht und die übrigen Teile nicht geklemmt werden, wodurch diese unregelmässig zurückgehalten und unregelmässig verzogen werden. Um diesen Uebelstand des nur teilweisen Klemmens zu umgehen, lagert man den Obercylinder B fest (Fig. 13, 14, Bl. 2 n ), teilt die untere Mulde A in voneinander unabhängige Teil mulden A 1 A 2 A 3 , die man als Hebel um einen Punkt 0 drehbar anordnet, und die durch Gewicht- oder Federkraftspeicher Q einen Druck gegen den feststehenden Cylinder erzeugen. Jede Unregelmässigkeit kann nun nur ein Niederdrücken der betreffenden Teilmulde, in der sie liegt, erzeugen; sie hat jedoch gar keinen Einfluss auf die übrigen Teile des Wickels, so dass also ein regelrechtes Zurückhalten möglich ist. Betrachten wir nun einmal die Arbeit der beschriebenen Vorrichtungen zum Verziehen, die Hände, die Zangen, die Cylinder, bestehend aus unterem Riffelcylinder und oberem Druckcylinder oder umgekehrt, und zum Schluss die zuletzt beschriebenen, ineinander greifenden Riffelwalzen, so sehen wir, dass der Faserstoff durch die Rück haltevorrichtung, die „Zuführcylinder“, wie sie oft in der Praxis heissen, mit der Ge schwindigkeit dieser Cylinder hindurchgeht, wobei die durchgehende Fasermasse recht fest zurückgehalten wird. Kommen nun die Fasern in den Bereich der Auszugs vorrichtung, in der Praxis oft „Liefercylinder“ genannt, so wird diese Auszugsvorrich tung, die ja, wie bekannt, zum Verzüge mit grösserer Umfangsgeschwindigkeit als die Rückhaltezange laufen muss, die Masse erfassen und ihr nun ihre (der Auszugs vorrichtung) Geschwindigkeit zu erteilen suchen. Hat die Masse die Rückhalte vorrichtung bereits verlassen, so wird dieses plötzliche Uebergehen von der Geschwindig keit der Zuführcylinder in die der Abführcylinder um so deutlicher zu bemerken sein, je grösser der Geschwindigkeitsunterschied beider ist. Das Produkt der Maschine wird dann unregelmässig, „verhackt“ aussehen, denn der Klumpen wird nicht verfeinert, sondern er geht unaufgelöst durch die Maschine hindurch. Damit dieser Fehler im Vliesse nicht vorkomme, ist es nötig, dass die Baumwollmasse vorher etwas gelockert und regelmässig angeordnet sei, durch eine Operation, die wir später sehr eingehend studieren werden, so dass die dem Zuführcylinder vorgelegte Masse bereits die vor liegende Form eines Kardenbandes aufweist. Ferner darf der Geschwindigkeitsunterschied beider Cylinderpaare kein allzu grösser sein. Sei in Fig. 1, Bl. 3 n R die Klemmlinie der Rückhaltevorrichtung, A die Klemm- linie der Auszugsvorrichtung und bewegen sich die Rückhaltecylinder mit einer Ge schwindigkeit, dass pro Zeiteinheit, z. B. in einer Sekunde, eine Länge von 20 mm in die Maschine hineingehe. Geben wir nun der Auszugsvorrichtung eine derartige Geschwindigkeit, dass in derselben Zeit, also in einer Sekunde, 40 mm heraustreten, und nehmen wir als grösste Länge der Fasern 40 mm an, so haben wir bei gleich- mässiger Verteilung der Fasern im Bande Folgendes festzustellen: 1. Die beiden Klemmlinien R und A müssen um mindestens 40 mm voneinander entfernt liegen; denn liegen sie näher zusammen, so werden Fasern gleichzeitig in R und A geklemmt sein, und wenn beide Zangen recht fest schliessen, so müssen diese Fasern unbedingt zerrissen werden. 2. Nehmen wir bloss drei Fasern in den Zangen so an, dass Faser 1 gerade die Rückhaltezange verlässt und in die Auszugszange eintritt, während Faser 2 in ihrer Mitte von Klemmlinie RR gefasst wird und Faser 3 vor der Rückhalte vorrichtung RR liegt, so werden wir nach einer Sekunde Arbeit folgende Faser-