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Cylinderbelastung. Riffelung der Cylinder. 15 auf diese Masse einwirken zu lassen. Das Ausbilden der Kraftspeicher, ebensowohl wie das im richtigen Augenblicke zu erfolgende Auslösen der Kraftspeicher nimmt die grösste Aufmerksamkeit für sich in Anspruch. Zur Erhöhung des Normaldruckes auf die Baumwolle können wir also einen der oben angeführten Kraftspeicher anwenden. Die einfachsten sind natürlich die Feder- und Gewichtkraftspeicher. Wollen wir z. B. einen Federkraftspeicher ein schalten, so genügt es, eine Feder, z. B. Zugfeder Z, am oberen Cylinder B anzubringen und diese dann zu spannen (Fig. 7, Bl. l n ). Dieses Spannen geschieht in der Regel dadurch, dass die Feder mit einem Bolzen C versehen ist, dessen Gewinde eine ein fache oder Flügelmutter M bildet, die sich gegen einen Feststück F spannt. Die Mutter kann, da sie sich gegen einen Festpunkt stützt, nur eine Drehung erhalten, und infolge dieser muss der Bolzen vorwärts geschoben werden, wodurch die Feder gespannt wird. Zum Einschalten eines Gewichtkraftspeichers brauchen wir bloss einen Stein oder ein Gewicht Q vom Boden aufzuheben und auf den oberen Cylinder B anzu hängen (Fig. 9, Bl. l n ) oder es cylindrisch abzudrehen und auf den oberen Cylinder B zu legen (Fig. 8, Bl. ln). Wollen wir den Druck dieser Kraftspeicher Q noch erhöhen, so lassen wir sie, statt direkt auf den Obercylinder B zu wirken, an einem Hebelsystem BEF angreifen (Fig. 10, Bl. l n ); dadurch wird, wie bekannt, die Wirkung der Kraftspeicher im Verhältnis der entsprechenden Hebelarme gesteigert. 2. Wir können noch zur Erhöhung der arbeitenden Kräfte, der Reibungen des Faserstoffes zwischen den Cylindern, beitragen, indem wir die Flächen rauhen, wie wir dieses ja z. B. schon bei der mächtigen Zange, die den Schraubstock bildet, deutlich wahrnehmen. Das Rauhen können wir auf eine gleiche Art und Weise ausführen, indem wir parallel und senkrecht oder geneigt zur Axe Rillen oder Riffeln eindrehen, die in gewisser Entfernung voneinander angeordnet sind (Fig. 11, 12, 13, Bl. l n ). Je näher diese bei einander liegen, desto rauher werden die Flächen, aber auch desto leichter nutzen sie sich ab. Da der Zug immer senkrecht zur Axe erfolgt, so wird man nur Rillen parallel zur Axe anwenden, da sich Fasern sehr leicht in den Grund der anderen Rillen lagern können und nicht mit der Geschwindigkeit der übrigen Fasern mit genommen werden, wodurch Unregelmässigkeiten im Produkte der Maschine entstehen. 3. Können wir beide Arten der Aenderung der Arbeitskräfte anwenden. Wir werden die Cylinder A riffeln und ausserdem noch den Druck auf den Obercylinder B erhöhen. Betrachten wir nun die Cylinderpaare A und B (Fig. 14, Bl. 1 H ), so sehen wir, dass die Kanten der Riffeln a beim Einlaufen und Auslaufen stets wie Schneiden wirken. Wenn die Schneiden gegen eine volle Partie der starren Oberwalzen kommen, beschädigen sie bei grossem Drucke den Faserstoff /', wenn sie ihn nicht ganz zerschneiden. Um dieses Zerschneiden auf das geringstmöglichste Mass zu be schränken, muss man wenig Riffeln im Cylinder ausarbeiten und nur einen der Cylinder, sei es der obere, sei es der untere, riffeln. Da die geringe Anzahl Riffeln aber die Reibung wieder wesentlich vermindert, so wird dementsprechend die Wirkung geringer ausfallen, als wir es wünschten. Da also Riffeln vorhanden sein müssen und die Be lastung des Obercylinders auch eine gewisse Grösse haben muss, so bleibt uns nichts anderes übrig, als Bedingungen in der Anordnung der Streckcylinder zu studieren, welche ohne Schaden für die Faser beides zulassen. Die Riffelkanten wirken nur deshalb so schneidend, weil sie die zarten, elastischen Fasern gegen einen festen, starren Gegenstand pressen. Könnten sich die Fasern