Volltext Seite (XML)
Nummern des Einzelgutes, des austretenden Gutes und der Doppelung. 163 Derartige Nummerdifferenzen von 40 auf 32 sind aber für ein regelmässiges Gespinst absolut unzulässig. Wir dürfen uns daher mit einer Ausgleiche, die mit einer Doppelung von 8 arbeitet, nicht begnügen. Wir müssen vielmehr die Doppelung noch weiter ausbilden. Zu diesem Zwecke ordnet man nach der ersten Ausgleiche (Strecke) eine zweite Ausgleiche an und verarbeitet auf dieser 8 Bänder der ersten Strecke. Da in jedem Bande der ersten Strecke bereits 8 Kardenbänder enthalten sind, so werden in dem von der zweiten Ausgleiche gelieferten Bande 8.8 — 64 Karden bänder vereinigt sein. Wenden wir noch eine dritte Ausgleiche an, die wir mit den Bändern der zweiten Ausgleiche speisen, so werden wir bei einer Doppelung von 8 Bändern ein Band auf der Strecke erhalten, das aus 8.64 = 512 Bändern der Karde zusammengesetzt ist. Für gewöhnliche Gespinste genügt diese Doppelung, um auf der Spinnmaschine einen guten, gleichmässigen Faden zu erhalten, wenn man bedenkt, dass auf dem Mittelspuler zwei aus Bändern der dritten Ausgleiche auf dem Grobspuler erzeugte Lunten verarbeitet werden, wodurch die Doppelung auf dem Mittelspuler auf 2 . 512 = 1024 Kardenbänder steigt, und endlich gar noch auf dem Feinspuler zwei Lunten des Mittelspulers zusammenlaufen, wodurch die Gesamtdoppe lung von der Karde bis zur Spinnmaschine bei gewöhnlichen Gespinsten auf 2 . 1024 = 2048 Kardenbänder steigt. Bei Feingespinsten wendet man noch eine vierte Strecke mit einer Doppelung von z. B. 12 an, wodurch die Strecke ein Band liefert, das aus 512 . 12 = 6144 Karden bändern besteht. Ausserdem wendet man bei Feingespinsten ausser den Doppelungen von zwei auf dem Mittelspuler und Feinspuler noch eine gleiche Doppelung auf dem Eigensfein spuler und dem Selbstspinner an, wodurch die Gesamtdoppelung steigt auf 1.6144.2.2.2.2 = 98 304, so dass jeder Faden bei Feingespinsten aus 98304 Kardenbändern zusammen ver arbeitet ist. Bei dieser grossen Anzahl Bänder darf man voraussetzen, dass bei regelrechter Arbeit auf den Ausgleichen und Vorspinnmaschinen ein Faden von grösser Regel- mässigkeit erreicht wird. Die Doppelung noch weiter treiben, indem man z. B. noch eine Ausgleiche mehr zwischen Karde und Grobspuler einschaltet, oder indem man die Doppelungen der Vorspinn- und Spinnmaschinen erhöht, ist nicht rationell, da dadurch die Fasern entweder müder werden und einen schwächeren Faden erzeugen, oder infolge des durch die erhöhte Doppelung vermehrten Verzuges schlecht gestreckt werden, wodurch die erwähnte grössere Ausgleichung illusorisch würde. Es ist nicht einmal zu empfehlen, die Doppelung auf den Strecken zu weit zu treiben und auf den Spinnmaschinen für gewöhnliche Nummern Doppelung anzu wenden, da beim Ablaufen der Kannen oder Spulen neue Bänder oder Lunten an gesetzt werden, die oft und meistens Anlass zu unregelmässigen Stellen geben, wodurch die durch die erhöhte Doppelung angestrebte Ausgleichung wieder vernichtet wird. Damit die einmal aiff der Karde erreichte Feinheit beibehalten und ein weiteres Verfeinern möglich werde, muss mit der Doppelung auch der Verzug wachsen. Soll die Nummer des austretenden Bandes gleich der eines der eintretenden Bänder sein, so müssen wir um ebensoviel verziehen, als gedoppelt wird. Durch die Doppelung nimmt nämlich das Gewicht eines eintretenden Bandes um eine Grösse zu, die gleich der Doppelung ist, vorausgesetzt, dass alle Bänder die gleiche Stärke (Nummer)