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Luntenführer von Cook & Harrison. 105 und I; das eine der beiden Räder hat einen Zahn mehr als das andere oder ihre Zähnezahlen sind relative Primzahlen. An jedes Rad ist ferner ein Exzenter an gegossen, wodurch den beiden Schubstangen E und F eine hin und her gehende Bewegung erteilt wird. — Diese beiden Stangen wirken auf die Bolzen 2 und 3 eines für beide gemeinschaftlichen Steileisens G, so zwar, dass der Hebel F seinen Angriffs punkt am unteren Ende des Stelleisens, während der Hebel E seinen Angriffspunkt ungefähr in der Mitte hat. Das andere Ende des Stelleisens G ist durch den Bolzen 1 mit der hin und her gehenden Fadenführerstange verbunden. — Der Bolzen 1 kann in einem Schlitzloch verstellt werden, um so den Ausschlag des Fadenführers beliebig abzuändern. Die Räder E und I werden durch eine Schnecke getrieben, welche entweder direkt in einen der Cylinder geschnitten oder sonst an einem passenden Teile der Maschine befestigt ist. Da die Schnecke beide Schneckenräder treibt, da ferner das eine Schneckenrad mehr Zähne hat als das andere, so verändert naturgemäss der eine Exzenter beständig seine Lage gegenüber dem anderen, so dass z. B. in einem bestimmten Moment beide Exzenter die Stangen E und F und mit diesen das Stelleisen G nach derselben Rich tung bewegen werden, zu einer anderen Zeit jedoch z. B. der eine Exzenter die mit ihm verbundene Schubstange nach rückwärts ziehen, der andere Exzenter die mit diesem arbeitende Stange aber nach vorwärts drücken wird; dies giebt aber eine beständige Veränderung in dem Ausschlage des Luntenführers, wie aus dem Diagramm Fig. 5, Bl. 15 n leicht zu ersehen ist. Nehmen wir nun an, dass der grösste Ausschlag des Luntenführers 25 mm, der kleinste 10 mm betragen würde und dass die beiden Schneckenräder 30 und 31 Zähne hätten, so müsste der Hintercylinder einer Strecke oder eines Spulers 900 Umdrehungen machen, ehe der Fadenführer vom kleinsten Ausschlage von 10 mm auf den grössten Ausschlag von 25 mm und wieder zurück auf den kleinsten Aus schlag käme. Hat der Hintercylinder 15 Umdrehungen ausgeführt, so wird das 30er Schneckenrad ^ Umdrehung gelaufen sein und der dazu gehörige Exzenter wird die Bewegung der Fadenführerstange in einer Richtung bewirkt haben. Ein Spiel des Luntenführers wird dann beendet sein, wenn sich das 30er Schneckenrad einmal um seine Axe gedreht hat, also bei 30 Umdrehungen des Hinter cylinder s. Da nun das 30er Zahnrad bei jeder Umdrehung dem 31er Zahnrad um einen Zahn vorkommt, so folgt, dass das erste 30 Umdrehungen machen muss, ehe beide wieder in dieselbe relative Lage zu einander kommen, so dass also, wie oben bemerkt, 900 Umdrehungen des Hintercylinders notwendig sind, um den Höchsthub des Luntenführers von 25 mm in den Mindesthub von 10 mm zu verwandeln und diesen wieder auf 25 mm zu bringen. Wenn nun der Verzug zwischen Vorder- und Hintercylinder 6 betragen würde, so muss der Vordercylinder 5400 Umdrehungen machen, bevor das Vliess oder die Lunte wieder auf denselben Punkt des Leders des Obercylinders kommt, während, wie dieses bei den Luntenführern der I. Klasse fast immer der Fall ist, die Lunte bei 30—50 Umdrehungen des Hintercylinders auf dem Ausgangspunkte der Aus wechselung wieder ankommt. Ein weiterer grösser Vorteil dieser Erfindung ist der, dass durch die Anordnung zweier Exzenter der so lästige und schädliche Stillstand des Luntenführers an den toten Punkten fast beseitigt ist.