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62 Seclisbindige Gewebe. hat alsdann nur um Weniges tief zu treten und es stellt sich bei sechs- bindigem Köper der Hochgänger um etwa das Fünffache hoch. Man richtet hiernach im mechanischen Wehstuhl die Kehle ebenso, wie zuvor beschrieben wurde, her, vorausgesetzt, dass jedesmal einer der Schäfte entgegengesetzt zu den fünf anderen einzustellen ist, lässt den Tritt apparat fünf Stück gleich gerichtet zu bewegende Schäfte jedesmal ein stellen und benutzt den Gegenzug dazu, um den sechsten nicht ge tretenen Schaft entgegengesetzt zu bewegen. Für reinen sechsbindigen Köper und inneren Trittapparat wird dabei die Trittweise der Schäfte dem Musterbilde der Fig. 27 zufolge die in der Fig. 29 gezeichnete. Eine hierzu passende Excenterform für einen der sechs Tritte ist die in der Fig. 30 dargestellte. Man hat also sechs Stück solcher Excenter hinter einander liegend auf einer Welle zu befestigen, welche mit der Räderübersetzung „eins zu sechs“ von der Hauptwelle aus getrieben wird. Die Excenter sind um = 60° g e g en einander verstellt, so b dass jedes nachfolgende um eine Sechstelumdrehung der Excenterwelle, d. i. einen Schuss, seinen Schaft später tritt, oder seine Trittrolle steigen lässt, als der vorhergehende thut. Das für einen Schuss die Trittsenkung und für fünf Schüsse die Tritthochgänge herbeiführende Excenter der Fig. 28 ergiebt für den schraffirten, zwischen cf und ed liegenden Drehungswinkel die offen bleibende Kehle, und zwar ebensowohl für den Hochschaft als auch für die Tiefschäfte, wenn der Trittapparat ausserhalb des Stuhlgestelles liegt. Der Drehungsbogen ab entspricht einem Schuss, oder einer vollständigen Umdrehung der Ladenbetriebswelle. Yon der geschlossenen Kehlestellung aus , bei welcher die sämmtlichen Trittrollen in der mittleren Position zwischen a und b und in etwa halbe Hubhöhe des Excenters zu stehen kommen, ergiebt sich zufolge der Excenterflanken eine nach unten und oben hin immer kleiner werdende Bewegungsgeschwindigkeit der Tritt rollen. Des Gegenzuges halber wird dieser Rollenhub nicht vollständig ausgenutzt, es wird die untere Hälfte desselben, die zum Senken der Rolle dienende, ganz oder auch nur theilweise, und der obere Theil der Excenterflanke in umgekehrter Weise arbeiten, je nachdem man nur einen oder fünf Stück Tritte durch Excenter jedesmal nach unten hinstellt, also einschüssig oder fünfschüssig tretende Excenter be nutzt (vergleiche die Figuren 28 und 30), bei welch letzterem es jedoch keinen Schluss der Kehle giebt. Die Excenterformen gestatten nahezu straffes Anschnüren der Tritte, ohne dass Bruch zu befürchten ist, und ergeben auch sehr langen Stillstand der Schäfte in der offenen Kehle, jedoch immer auf Kosten des langsamen, also vorsichtigen Schäftetretens. Weil der Halbmesser des grössten Kreises am Excenterapparat 130 mm beträgt, so hat man der Rollen Stellungen c und d zufolge, denen ein Stück des vorigen Kreises im Betrage von 55 mm Bogenlänge entspricht, offene Kehle für