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32 Vierbindige Gewebe. Taffetbindung lierstellen, lässt man sie oftmals „Gros de Tours“ binden. Hierzu kann man den zuvor angegebenen Excenterapparat benutzen, oder man kann auch ohne alle Kantenflügel arbeiten, indem man die Kantenfäden in die Oberlitzen der Köperwebschäfte einzieht, wie solches die Fig. 19 zeigt. Den Kantenfädenbaum legt man hierbei so tief, dass seine Fäden in dem Unterfach liegen, wenn ihre zugehörigen Flügel ge senkt sind. Des Einzuges halber stellen sich bei dem Hochgang eines Schaftes seine Fäden mit in das Oberfach ein. Will man z. B. vierbindigen Köper anfertigen, wie ihn das Muster bild in der Fig. 20 zeigt, so werden dessen Kettenfäden „gerade durch“ in die vier Stück Schäfte eingezogen und die letzteren der Reihe nach, also 1, 2, 3 und 4, getreten, wie sich solches aus der Fig. 21 ergiebt. Zur Herstellung einer „Gros de Tours-Bindung“ zieht man die Kantenfäden so ein, wie es die Fig. 21 ebenfalls angiebt. Damit auch der äusserste Kantenfaden immer sicher bindet, belastet man ihn hinter seiner Litze noch, denn er wird während des Webens leicht schlaff. Den ersten Schuss schiesst man hier gewöhnlich von rechts nach links ein. Wollte man solches abändern, so muss der Einzug der Kanten fäden an beiden Seiten gewechselt werden, damit der Schuss sicher bindet. Die beiden Kantenmusterbilder links und rechts mit daran sich schliessendem vierbindigen Köper zeigt die Fig. 22. Köper tri ttapparate. (Tafel 51, Figuren 1, 2, 7 und 12.) Die Richtung des Köpers bestimmt sich zumeist durch die Dreh richtung des Garnes. Ist dasselbe rechtsdrähtig, so läuft der Köper von rechts nach links hin; im anderen Falle ist es umgekehrt. Hier nach hat man die Zusammenstellung der vier Stück Excenterflügel zu bestimmen, oder, wenn selbige zusammengegossen sind, die richtige Drehbewegung des Excenterapparates herbeizuführen, also ein Zwischen rad zu benutzen, oder auch nicht. Zur Herstellung des vierbindigen Schussköpers, dessen Musterbild, Kettenfädeneinzug und Trittweise die Fig. J veranschaulicht, muss stets ein Tritt sinken und sollen infolge des Gegenzuges die anderen drei Stück Tritte steigen, sobald die äussere Trittweise benutzt wird. Bei innerer Trittvorrichtung kann mit dem selben Apparat ganz in derselben Weise ein Tritt nur gesenkt werden, es wird aber alsdann sein Schaft nach unten hin bewegt. Zufolgedem liegt die rechte Seite des Schussköpers in dem Webstuhl nach unten zu. Hierbei ist also davon abgesehen worden, dass man drei Stück Flügel senkt und nur einen jedesmal durch den Gegenzug hebt, was man ja in vielen Fällen ebenso gut machen kann. Für innere Trittweise kann der Excenterapparat beispielsweise eine solche Zusammenstellung haben, wie sie die Fig. 2 zeigt. Der Antrieb