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Yierbindige Gewebe. 29 und für die Köper vier Stück solcher. So vielbindig das Gewebe, oder so vieltheilig das Muster ist, so viel Flügel und Tritte gebraucht man. In allen Fällen kann ebensowohl die äussere als auch die innere Trittvorrichtung benutzt werden und ändert man die Apparate nur da hin ab, dass die Räderübersetzung und die Excenterformen, sowie die Gegenzugsvorrichtungen die richtigen werden. Zum Fachschliessen dient sehr oft noch ein besonderer Apparat. Alles andere im Webstuhl, also die Anbringung der Excenterwellen, der Tritte, ihre äussere oder innere Anschnürungsweise an die Schäfte, bleibt, wie zuvor an gegeben wurde. Ebenso ist auch die Einstellung der Trittexcenter nach denselben Principien vorzunehmen, wie sie vorher bei den dreibindigen Geweben erläutert wurden. Gros de Tours-Bindung. (Tafel 50, Figuren 13 bis 18, und Tafel 52, Figur 15.) Man bringt zwei Schussfäden in eine Fachöffnung und tritt die Schäfte alsdann nach Art der Taffetbindung um; es wird also bei dem mechanischen Webstuhl für zwei nach einander folgende Touren der Hauptwelle ein jeder Flügel hoch resp. tief gestellt werden müssen, was insgesammt vier Schuss im Rapport entspricht. Diese Bindungsweise, die selbstverständlich für vollständige Gewebe benutzt werden kann, wird zumeist als Kantenbindung angewendet, weil zufolge der in einer Kehle doppelt liegenden Schussfäden das Rietblatt die gerade Linie des Schusses leicht herstellen kann, das Gewebe also an den Kanten (am Saum oder an der Leiste) nicht vorarbeitet und hier durch ausserdem noch der Lauf der Schütze nicht gehemmt wird. Durch die Dichte dieser Bindung und durch eine entsprechend starke Anspannung der Kantenfäden wird der Einschlagfaden, namentlich bei den Köper geweben und den atlasbindigen Stoffen, infolge der Gros de Tours- Ivantenbindung sich nicht ungleichmässig an den Kanten anziehen; es werden, kurz gesagt, gute Kanten entstehen nnd wird ein flottes Weben ermöglicht. Wie die Fig. 13 zeigt, hat das einfache Gros de Tours- Gewebe zwei Kettenfäden und vier Schussfäden im Rapport liegend und verhindert man das Zurückgehen des Schusses, also sein Nichtbinden mit Kettenfäden dadurch, dass man den Bindungsrapport rechts gegen den der linken S_eite um einen Schuss verschiebt. Daraus bestimmt sich auch der Lauf der Schütze, und weil dieser durch die Webstuhlapparate festgestellt ist, ergiebt sich hierdurch die Einstellungsweise der Kanten trittexcenter. In der Fig. 13 muss der erste Schuss von links aus nach rechts hin gegeben werden, der zweite hat von rechts nach links hin zu erfolgen u. s. w., abwechselnd nach rechts und links hin, damit zur Fest haltung des Schussfadens der betreffende Ketten- resp. Kantenfaden jedesmal umgetreten ist. Giebt man den ersten Schuss von rechts nach