206 Doppel- Sammet-Webstülile. Nuthenb ahntrommel. (Tafel 71, Figuren 15 bis 20.) Der Schussrapport oder die Theiligkeit der Scheiben ist „acht , die Räderübersetzung von der Ladenbewegungswelle aus bis zur Trommel hin ist demnach „eins zu acht“. Die Scheiben I und II ergeben nur Schäftehebungen oder Schäfte senkungen, es sind also ihre Rollennuthenbahnen zweistufige, ganz ebenso wie bei den zuvor behandelten Vorrichtungen. Die Oberwerks flügel bewegen sich. nur oben auf und ab und machen die obere, die erste Kehle, die Unterwerksflügel arbeiten hingegen nur in der unteren, der zweiten Kehle und stellen sich für diese hoch oder tief. Anders verhält es sich mit den vier Stück Polflügeln. Selbige arbeiten nach oben und nach unten, durch zwei Stück Kehlen, und stellen sich für die erste und zweite Kehle ein. Es müssen hiernach die Pol- scliaftnuthenscheiben III bis VI ebensowohl Schäftehochstände und Schäftemittelstellungen, als auch Schäftetiefstände herbeiführen; es müssen ihre Trittrollen dreierlei Stellungen annehmen und ihre Nuthen- bahnen demnach dreistufige sein. Die näheren Beschaffenheiten der Grund- und Polschältescheiben ergeben sich aus den Fig. 15 bis 20. Die Scheiben I und II der Fig. 15 und 16 treiben die Grundschäfte 2, 3 und 1, 4 und die Scheiben III bis VI bewegen die Polschäfte 1, 2, 3 und 4. Die eine der beiden Kanten eines jeden einfachen Sammetgewebes, also z. B. die rechte Kante, kann durch die Grundflügel hergestellt werden; man zieht die rechten Kantenfäden mit in die letzteren ein. Die linke Kante hingegen würde, in solcher Weise hergestellt, nicht binden und muss man daselbst die Bindungsweise um einen Schuss versetzen. Man wird zur Anfertigung dieser Kante vier Stück Kantenflügel einhängen müssen, also pro Werk (unten und oben) je zwei Stück. Breithalter braucht man zweimal, einmal für das obere und einmal für das untere Gewebe. Ebenso sind doppelte Schusswächter zu empfehlen, wenn man es nicht vorzieht, ohne solche zu weben. Das Schneiden erfolgt alle zwei Schützenläufe pro Waare, also für je vier Schuss in der Doppel- waare einmal, und gelten hierfür die vorher angegebenen Regeln. Der oben laufenden Schütze halber suchte man Laden mit doppelter Schützenbahn herzustellen. Man brachte Nadelkämme an, welche winkel förmig waren, am Ladendeckel drehbar befestigt wurden, bei dem Laden anschlag sich hoben und bei dem Schützenlauf sich gesenkt hatten. Ebenso benutzte man auch feststehende Zinken mit abgerundeten Spitzen und Aussparungen zur Führung der oberen Schütze. Alles solches hat Allgemeines.