198 Doppel - Sammet-Webstühle. A llgemeines. (Tafel 70, Figur 13.) Stellt man her per 700er l / 2 , für mechanisch V 4 Werk, 700 Riete in 52 cm, einen Polfaden und zwei Grundfäden in der einfachen Waare, und demzufolge einen Polfaden und vier Grundfäden im Doppelwerk, so benöthigt man hierzu einer straff gespannten Grundkette aus feinem Material und einer Polkette, zumeist 16 % Schappe. Weil die Polfiiden 1,3 und 5 anders arbeiten, als die Polfaden 2, 4 und 6, so führt man diese Polfädenabtheilungen, welche in zwei Stück Polflügef gezogen sind, über zwei Stück Glasstäbe hinweg den letzteren zu, damit die Polkette getheilt arbeitet (siehe die Fig. 13). Es laufen mithin über die hinten im Webstuhl liegende Glasstange die Fäden des vorderen, des 2. Pol- flügels und über den vorderen Glasstah die Fäden des hinteren Pol- flügels. Das Messer schneidet hier alle 4 Schuss und zwar für den 1. Schuss (siehe die Fig. 14). Hierbei läuft es von links nach rechts hin. Bei dem 3. Schuss, während dem die Unterwaare webt, geht das Messer wiederum nach links hin in seine Kuhestellung zurück. Den Einschlagfaden nimmt man ziemlich stark, z. B. benutzt man dazu 40 er Medio, weil sich sonst der Pol schlecht schneidet. Mechanischer Vierschuss-Sammet mit Polauf- Bindung; zweipolig. (Tafel 70, Figuren 15 bis 2 8.) Musterbilder. (Tafel 7 0, Figuren 16 bis 18 und 28.) Die Figuren 16 und 17 sind die Patronenzeichnungen der Doppel - waare und der beiden einfachen Gewebe, also der unteren und oberen Waare. Alle drei sind Ansichten, im Webstuhl von oben aus gesehen; es zeigt mithin die untere der Fig. 17 die linke Seite des oben liegenden Sammetgewebes. Die oben und unten eingeschriebenen Zahlen bedeuten die Keihenfolgen der Kettenfäden, und die links stehenden sind die Angaben für die Schussfäden. Die letzteren beziehen sich immer auf die acht Schüsse des Rapportes im Doppelgewebe. In der Fig. 17 sind die oberen Zahlen die der Kettenfädenfolge in der einfachen Waare und die unteren die der üoppelwaare. Die Fig. 18 giebt einen Längenschnitt durch das Doppelgewebe, der sich jedoch nur auf die Lagen der beiden Polfäden des Rapportes