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158 Doppel - Sammet - AVebstiihle. Aufschneiden an den Kanten erfolgt durch die sogenannten Breithalter ? l5 welche ebenfalls an der Schiene befestigt sind. Die Spitzen dieser Eisen ^ liegen zwischen der Ober- und Unterwaare, werden durch den Schuss bis zur scharf geschliffenen Stelle umklammert und zerschneiden ihn an letzterer, wenn das Gewebe genügend weit nach vorn hin ge rückt ist. Bei Jc l liegt die Schneidebank mit ihrer schwalbenschwanzförmigen Nuthenbahn, in welcher die Messerschnur läuft, und worin das Messer« sicher und geradlinig geführt wird. Damit bei dem Schneiden die Ge webekanten glatt liegen bleiben, sind oberhalb der Waare die Führungs eisen »«! angebracht, die man oben auf befestigt. Der weitere Lauf der getrennten beiden Sammetgewebe ergiebt sich aus der Tafel 67, Fig. 1. Uy und fj sind die Stoffbäume (Brustbäume, Nadelbäume, weil sie mit Nadeln besetzt sind, um der starken Ketten spannung halber ein Kutschen der Gewebe zu vermeiden). Die Dreh bewegung dieser Walzen bestimmt die Aufwindung der Gewebe, resp. die Abwickelung der Grundketten- und Kantenfäden, und ebenso die Schussdichte. Uy und t l müssen beide genau gleich grosse Umfänge haben, und ebenso sich stets gleich schnell drehen. In gewissen Fällen giebt man den Brustbäumen auch einen Kratzenbeschlag oder Fischhaut überzug ; auch Stahlhaut mit reibeisenförmigen Erhöhungen, oder Sand überzug, oder geriffelte Stahlstäbe, wie bei Handstühlen, können in einzelnen Fällen zur Herstellung einer stark reibenden, resp. Gewebe transportirenden Oberfläche solcher Walzen dienen. Bei sind zur weiteren Führung der Sammetgewebe, und um selbige möglichst zu schonen, Glasstäbe gelagert. Zuletzt wickelt man die Waaren auf hölzerne Stäbe W\, welche an den darüber ruhenden Brustschutzbrettern y x an gehängt werden. Auch oben über dem Brustbaum u x ist ein Schutz brett y x angebracht. Waarenbaumregulator. (Tafel 67, Fig. 1.) Die Nadelbäume und % erhalten ihre Drehbewegungen von der Lade aus und mit Hülfe eines Räderapparates, eines positiven Regulators 1 ). Ein auszuwechselndes Rad, das Wechselrad oder der Schusswechsel ge nannt, bestimmt die Anzahl der Schussfäden oder der Ruthen in der Längeneinheit, also in einem Centimeter oder in dem Schussmaass (3,45 oder 3,5 cm). Damit die beiden Gewebe ganz gleich beschaffen sind, ist es wichtig, dass die beiden Brustbäume genau gleich grosse Umfänge haben, und dass die sie verbindenden Zahnräder auch einander gleiche sind. An der einen Ladenschwinge, z. B. an der rechten Schwinge o,, die um £>! schwingt, ist ein Bolzen angebracht, welcher eine Stange q x hin und her Lembcke, Mechanische Wehstühle I.