146 / Doppel - Sammet - Webstühle. die Pol- und Oberwerkgrundschäfte zu senken, oder wiederum hoch zu stellen, und die Grundschäfte der unteren Waare zu heben, oder zurück in die Unterfachstellung zu bringen. Werden die Kettenfäden ein gezogen, also passirt, so stellt man selbstverständlich durch entsprechen des Umschnüren sämmtliche Litzenaugen gleich hoch. Man hat verschiedene Fädeneinzüge, Passirungen genannt, im Ge brauch, z. B. 1 Faden straff in Schaft ll . 1 „ schlaff „ „ 2j lm Untcrwerk ’ 1 „ straff „ „ 31 . 1 „ schlaff „ „ 4j im 0berwert > 1 Polfaden. Dieser Einzug ist angenommen worden in der Tafel 68, Fig. 14 und 16. Oder: 1 Faden straff in Schaft 1 im Unterwerk, 1 „ „ „ „ 3 „ Oberwerk, 1 „ schlaff „ „ 2 „ Unterwerk, 1 „ „ „ „ 4 „ Oberwerk, 1 Polfaden. Oder besser: 1 Faden straff in Schaft 1 im Unterwerk, 1 „ „ „ „ 2 „ Oberwerk, 1 „ schlaff „ „ 3 „ Unterwerk, 1 „ „ „ „ 4 „ Oberwerk, 1 Polfaden. Vergleiche die Tafel 66, Fig. 3 und 5. Andere Fädeneinzüge ergeben sich aus den Beispielen am Schlüsse dieses Buches. Die letzte hier angegebene Einzugsmethode ist die ge bräuchlichste, weil dabei die Polfaden hinter den Schäften nicht so leicht filzen und die Kettenfäden spalten und beiseite drücken. In Etwas bessert man das Glattbleiben der Polfaden durch Gasiren der Fäden, oder auch durch Anbringung einer Schnur oder einer Bürste hinten unten am Rietblatt, welche den Pol reinigt und ihn glättet. Bei mechanischem Doppelsammet sind die Kantenfäden meistens offen liegend, weil der Schuss nicht immer in dasselbe Gewebe zurückgeht und bald in der Oberwaare, bald in der Unterwaare bindet. Ganz aussen an den Kanten zerschneidet den Schuss der Kantenbreithalter \ selbstthätig (siehe Tafel 66, Fig. 8). Man kann für taflfetbindige Kanten ihre Fäden mit in die Litzen der Kettenflügel ziehen und dabei die Pollitzen leer stehen lassen; bei Köperkanten hingegen arbeiten die Kantenfäden für sich, zieht man sie in vier Stück Kantenschäfte der Unterwaare und in ebenso viel Kantenschäfte der Oberwaare ein (ver-