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Allgemeines. V 145 hergegebene Polkettenlänge. "Windet der Polbaum (Plüschbaum) viel Kette ab, so wird der Flor hoch, und umgekehrt. Es bestimmt sich die Höhe des Poles (Pohls, Poils, Flors) durch die Zähnezahl des benutzten Pol- oder Florrades, des Pol-Wechselrades. Entweder steht dasselbe direct mit dem Polabgabebaum, dem Plüschbaum, in Verbindung, oder durch ein Rädervorgelege. Bei einigen Systemen arbeitet es bei jedem Schuss und spricht man von einem einschüssigen Polregulator; bei anderen Systemen erfolgt die Polkettenabwickelung z. B. erst mit dem 6. Schuss. Dieser sechsschüssige Polregulator dreht alsdann den Ab gabebaum (Plüschbaum) um, so viel Kette hergebend, als jedesmal für sechs Stück Schussfäden an Polkettenfadenlänge gebraucht wird. Hierbei ist das Florrad, also das Polwechselrad, direct am Plüschbaum angebracht und wird es alle 6 Schüsse um einen Zahn vorwärts bewegt. Ist also z. B. der Umfang des Plüschbaumes 31,2 cm gross und hat das Florrad 312 52 Stück Zähne, so wird es bei Sechsschuss-Doppelwaare —— = 6 mm DJ Florkettenlänge abwickeln. Das An drehstück bei Polketten rechnet man zu Anfang des Webens 1,5 m lang und am Ende eines jeden Stückes zu 3,5m; es ist demnach zuerst die Polkette 5 m und späterhin bei dem Andrehen etwa 4 m länger zu scheeren, als sie zu dem Verweben gebraucht wird. Somit machen kurze Polketten die Waare sehr theuer. Das Schneidemesser a (vergleiche die Tafel 66, Fig. 4) wird in der Schneidebank Tc x geführt (siehe Tafel 66, Fig. 8 und Tafel 67, Fig. 1). Diese Bank liegt horizontal zwischen beiden Geweben, woselbst diese bereits zerschnitten sind. Bei Dreischusssammet geht das Messer ge wöhnlich bei dem 1. Schuss des Oberwerkes von links nach rechts hin, und zwar, während die Lade rückwärts läuft (vergleiche a in Tafel 67, Fig. 3). Während der Anschlaggebung darf es niemals schneiden, weil hierbei die Waare locker gespannt ist und der Pol im Schnitt bunt wird. Bei dem 2. Schuss im Oberwerk läuft das Messer ohne zu schneiden zurück nach links hin. Man wählt zum Schneiden namentlich deshalb den 1. Schuss in der oberen Waare, weil letztere hierbei den ruhigsten Stand hat, das Messer demzufolge ruhig und sicher schneidet. Zumeist benutzt man zum Fachmachen vier Stück Grundketten flügel und zwei Stück Polkettenflügel. Bewegen sich die letzteren stets gleich gerichtet, so hängt man sie auch zusammen an einer Wippe auf. Für bessere Waaren benutzt man Drahtlitzen oder auch Pferdehaar litzen, seltener nimmt man Garnlitzen mit Mailions. Damit im Ruhezustände der Kette, also bei dem Ladenanschlag und theilweise auch noch bei dem darauf folgenden Schneiden ein Offenfach entsteht, stellt man die Pollitzen und ebenso die Grundlitzen des Ober werkes, resp. deren Schäfte in die Oberfachlage und die Grundschäfte des Unterwerkes in die Unterfachlage (vergleiche die Tafel 66, Fig. 5). Der Trittapparat hat infolgedessen bei dem Fachmachen je nach Bedarf Lembcke, mechan. Webstühle. V. jq