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122 Bundräder. lieh sind solche Trommeltrittapparate für einen ziemlich schnellen Gang der Webstühle, für stärkste Kettenanspannungen und grosse Ketten dichten, und lassen sie sich benutzen zur Herstellung beliebig kleiner Musterungen von zwei bis zu zwanzig Trittweisen pro Schaft, also bis etwa zu zwanzig Schüssen im Rapport. Auch die Anzahl der Trittscheiben und der Schäfte kann eine ziemlich grosse sein, zumal wenn man zur Vermeidung zu breiter Trommeln zwei Stück Trommeln am Webstulil anbringt, die eine rechts, die andere links daneben, und diese nach links und nach rechts hin mit ihren zugehörigen Schäften verschnürt, selbstverständlich mit Hülfe von Trittrollentritten und Tümmlern. Bereits im Jahre 1836 wendete Benne t Wo oder oft in Mumps hei Oldham diese Patenttappets an und haben sie seitdem eine sehr weite Verbreitung in der mechanischen Weberei gefunden, zumal durch die Firma John Crowley & Co. in Manchester. Jetzt werden sie auch von vielen anderen Webstuhlfabrikanten hergestellt. Solche Patronenscheiben sind zumeist aus 6, 8, 9, 10, 12 oder 20 Stück Sectoren zusammengestellt und können damit alle diejenigen Bindungen hergestellt werden, deren Rapport in diesen Zahlen aufgeht; mit 12theiligen Scheiben z. B. alle 2-, 3-, 4-, 6- und 12bindigen Stoffe, mit lOtheiligen alle 2-, 5- und lObindigen u. s. w. Hat der Wehstuhl eine Schlagexcenterwelle, welche unterhalb der Hauptwelle liegt, ver gleiche den IJodgsonstuhl J ), so steckt man das Bundrad mit seiner Rolir- welle und damit verbundenem Zahnrad ausserhalb der Gestellwand lose auf die daselbst verlängerte Schlagexcenterwelle, und treibt das am Rohr befestigte, zumeist damit zusammengegossene Zahnrad durch ein zweites darüber liegendes, welches auf der Hauptwelle des Wehstuhles festgeschraubt oder festgekeilt ist. Die beiden genannten Zahnräder haben alsdann ein Uebersetzungsverhältniss, welches gleich ist der An zahl der Sectorenzahl pro Scheibe. Sind z. B. achttheilige Nuthenscheiben benutzt worden, so hat das Zahnrad des Tappet-wheels die achtfache Zähnezahl von der des treibenden Rades auf der Kurhelwelle. Die Sec toren sind hierbei so breit, dass ein jeder für eine Achtelumdrehung des Bundrades, also für eine Tour der Hauptwelle die Trittrolle seiner Patio- nenscheibe beeinflusst. Ist die Trommel sehr gross, oder hat der Web stuhl keine Schlagexcenterwelle, vergleiche den Trommelstuhl 2 ), so wird die Achse der Trommel ausserhalb des Webstuhlgestelles einmal in der Gestellwand, und anderntlieils in einem freistehenden Bock gelagert. Der Antrieb bleibt derselbe wie zuvor. Bisweilen bringt man noch ein Zwischenrad, einen Transporteur, zwischen das antreibende und das ge triebene Rad, um der Trommel eine mehr unabhängige Stellung geben zu können und um an Rädermaterial für andere Bindungen zu sparen, namentlich um das Rad der Trommel nicht zu gross machen zu müssen. !) Lembcke, Mechanische Webstiihle, I. Theil. 2 ) Lembcke, Mechanische Webstühle, Fortsetzung I.