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Daumentrommeln. 115 seiner Trittrolle verbunden ist. Diese Mechanismen werden demnach dieselben sein können, als die für die Nuthenexcenter benutzten, nur besteht der eine Unterschied, dass Nuthenexcenter jedesmal nur für eine Bindungsweise zu benutzen sind, während die Bundräder die verschieden sten Bindungen herzustellen gestatten. Solches kann selbstverständlich nur dadurch herbeigeführt werden, dass man die Zusammenstellung des Bundrades abändert. Benutzen kann man als Tritttrommeln hierfür nur die Nuthenscheibentrommeln, die sogenannten Patronenscheiben, auch oftmals Tappet wheels geheissen. Daumentrommeln. (Tafel 63, Fig. 24, Tafel 64, Figuren 1 bis 24; Tafel 68, Figuren 8 bis 20, und Tafel 69, Figuren 1 bis 7.) Ihre Einwirkung auf die Schäfte ist ganz die nämliche, wie die der offenen Excenter. Sie unterscheiden sich von diesen nur dadurch, dass die drückenden Theile, die Nasen (Zacken, Daumen) verstellbar sind, also ausgewechselt werden können. Man benutzt Scheiben, an welchen verstellbare und auswechselbare Daumen zumeist durch eine Verschrau bung befestigt werden. Oftmals heisst man sie auch Zackenräder. Derartige Daumentrommeln können zur Herstellung von bis zu vier zehn- und mehrschäftigen Waaren benutzt werden. Namentlich für schwere Zeuge, starke Kettenfädenanspannungen eignen sie sich ganz vor trefflich und oftmals besser, als die Schaftmaschinen. Eine jede solche Scheibe steht mit je einem Schaft in Verbindung, wie zuvor beschrieben wurde. Hat man Schäfte, welche stets gleich gerichtet zu bewegen sind, wie z. B. Polschäfte bei Doppelsammetwebstühlen, so kann man mit dem Tritt einer Daumenscheibe auch zwei Stück oder noch mehr solcher Schäfte gleichzeitig verschnüren. Selbstverständlich ist, dass durch die entsprechende Stellung solcher Daumen eine ganze Reihe von Gewebebindungen hergestellt werden kann, ohne dass man genöthigt ist, andere Excenter aufzustecken. Um zu verhindern, dass Schäfte, welche für zwei oder drei Schüsse in der Ober fach- oder Unterfachstellung verbleiben sollen, sich während eines jeden Schusses senken resp. heben und wiederum gehoben resp. gesenkt wer den müssen, benutzt man auch Daumenformen, welche dieses vermeiden, welche also die Schäfte nicht nur für einen, sondern auch für zwei oder drei und manchesmal noch mehr Schüsse stehen lassen. Man bewirkt durch den kleineren Schaftbewegungswechsel oftmals eine reinere Kehle und daraus folgend auch eine bessere Waare, schont zumal die Ketten fäden sehr.