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Neueste Nachrichten : 06.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189507061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18950706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18950706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Neueste Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-07
- Tag 1895-07-06
-
Monat
1895-07
-
Jahr
1895
- Titel
- Neueste Nachrichten : 06.07.1895
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- s —·-« Eine cernisgensveksitlsernng it« Leben zu rufen, wird von einer-»der bestfzuidirteti inlandtschen pebensversicherungen get-laut. Die Vermogensveriicheritiiq ist iur dieientigen Fälle berechnet, in denen der« Gesclgiiftsiican u sich für Geldverlu te, die durch Angestellte ent standen sind, bisher nicht schadlos halten konnte, wenn er also nicht Coqtiotrestellung gefordert bat, oder wenn der ihm zugesügte Schaden durch die Cnutcoii visit» gedeckt ist. Ein Hauvtvortheil liegt auch duriiy daß sie vom Geschaitsiiihaber ohne Vorwissen der Angestellten obgeichlosseii wird. Sobald die Zustimmung der aussehenden Be köikdesr ertheilt ist, wird das Unternehmen an die esientlichkeit cc M. Zustand« Italien. Rom, 4. Juli. Jn der Devuiirtenkammer brachte der Deiniiirie Uirmeiii eine Antrage an deiiMinisier des Aiiswiiriigen Blau: ein wegen eines aiii l« Juli m Si. Julien (Savoyen) gegen italienische Arbeiter veriibteii »Mafsaereo. · Jn St. Julien war es zwischen iialienisiken Arbeitern und IliiiLikern wegen Meiniiiiggperfchicdenheiten zu Tliiitliik eiien ekommen, in eren Verlauf die Jialiener Steine «auf die Muster mutigen, welche isrerfeizy alsdann in das Lokal der Jtaliener eindraiigen und alles darin Be "ndli e Dueäolirtenj tzstdabei soll ein Jialiener getödtet worden sein; mehrere andere W ccc Vck c . Indien. Belgrad, 4. Juli. Eine sntscheidnng iibee die Deuiission des Miiiisieriums Clirlstitsily ist noch nicht erfolgt. Georg Siiiiiisch wurde wiederholt vom Kimige empfangen, Ein Tele raiiim der »Neuen Freien Preise« bezeichnet ein Ministerium Siniiisch åkräiidiuni und AeußereO init Dr. Patschu Finanzen) und Milosavlieivitsch als wahrscheinlich. Das eventue e Cabinet Siniiisch wurde die überiiiorgenJusaiiiiiientreiende Skupschtina auflösen, die Vorlage über die» Karlobader Finaiizabmachungen zurückziehen und Neiiwahleii sur die Skupschiina behufs einei Verfassungsrevision aiisfchreibeir. Hier wurden revolutionare Proklaniationen in hul garischer Sprachq welche nach Macedonien bestimmt waren, polizeilich beschlagnahiii»i. · » « Dei« »Killn. Zig.« zufolge wurde der rnsfiiche Gefandte in Belgrad, Baron Rosen, der bereits seinen Urlaub eingetreten hatte, voni russifchen ·Miii»istei« des Aeuszei·n, Fursteii Lobanow, telegravhiich angewiesen, init Riickiicht aus die Vorgange in Macedonieii seinen Urlaub» zu iiiitcrbreciieii und sich nach·- Flgrad zuriickzubegebem Russland ineise trotz aiischeiiieiider Gleicbgiliigkett den Vorgängen» e»r.l)ii»l)te·Bi-,tzeutzciia» bei— » »· «· «« » , Z Frankreich. Paris, 4. Juki. SaintsGenest veröffentlicht eine Jliigschrist gegen die sranzosisclien Chauvinistem denen er Frwikfh ihre Vatcrlaiidsliebe sei lediglrch Speculation und «« olksbetrug niid ·briiigc ·bei· den anstand-gen Franzosen beinahe dazs Wort Vaterlaiidsliebe sekbit in »Bei-ruf. E»r verhöhnt in bitteren AuSdeückeii»Dieleiiigen, die sich einbildeiy Russland werde Frankreich ElsaspLothringen ipiedergewiiineir helfen oder Kaiser Wilhelm werde die Provinzen znriickgeheiy iiin sich beini Pariser Boulevard beliebt zu machen. »Die Tragik der Lage, schließt er seine Ausführungen, liegt ebendariiy daß D eutschland ganz »so wenig das Reichs kund znrückerstattem wie Frankreich daraus verzichteii nun. Dei: neue Zivifcheiifcill··Mir·nian findet feine Erledigung durch die Annahme des Gesetzes über die Wehrpflicht der Abgeordneten. Dcnach kann »ein wekzrpflikhtigetj Abgeordiieter nur auf Anordnung des; Kriegsniiniftersniiit seiner eigenen Zuitininiung und Genehmig ung de: Kamme: eingezogen »wer-den. Sowie das Gesetz auch vom Senat angenommen ist, verläßt Mirnian die Kaferne und niinnit wieder feinen Kainniersitz ein· Gageøneuiglceitetk Dr. Bumiller auf der Meusurx H eidelberkh Z. Juli. Der ~.skarlsr. LdsztgA wird von hier geschrieben: Aus seiner lustigen Studentenzeit her ist der kaiserl. Regierungrath Herr Dr. Buiniller hier eine sehr bekannte Personlichteih Als er daher am Sonntag mit seiner jungen Frau im Schloßcoticerte erschien, wurde er von allen Seiten umringt und begrüßt. Gestern wohnte Herr Dr. Bnmiller einer Mensur an und fungirte als Secundant eines der Paukanten Dahei traf ihn das Malheutn daß er beim Einspringeii einen Viel) erhielt, der IBU ein Stück der Nase abschlug und das Augenlid ver letzte. Die s unden wurden sofort sachgemäß behandelt und werden hoffentlich, ohne einen dauernden Schaden zu hinterlassem heilen. Lukan-«. Dresden, den Z. Juli. » - Jhre»kdnigl. Hoheitenjzrinz Georg und Peiuzesfin Mathilde weilten am Dienstag m Weesensteim Die hohen Herr: schaften blieben längere Zeit mit Gefolge hier und gaben wiederholt der Freude über den vrachtvolleit Rosenflor im Schloßgarten Ausdruck. Das altehrwürdige Schloß mit dem wohlgevflegten Garten, die groß: artige Umgebuiåg mit den schönen, theilweise parkahnlichen Waldanlagcn bereiten allen esuchern Weesensteins einen Hochgenusk « Die Gemächer Ihre: königl. Hohe ten des Pein-ten nnd der Prinzessin Frie riet: August, die am 24. Februar durch den Brand im aschenherg-Palais zu Dresden zerstört wurden, sollen ans das Bestimmteste bis Ende September wieder hergestellt sein. Fürden Prinzen kommen gegenüber dem königl. Residenzfchlosse zwei neue ·. Zimmer: der ersten Etage hinzu, die bisher als Wohnräume Lütlsstli Ei: Personen dienten, welche besuchstveise in Dresden Aufent a na men. · s— Eine hiibsche Episode spielte sich am Freitag Nachinittag im-Loscbwitzer Waldvarke ab. Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August hatte seine Gemahlin gegen·s Uhr aus dem Bazar der Kinder bcwahranstalt auf dem Weißen Hirsch abgeholt, uin mit ihr einen Spaåiergciiig durch den Waldvart zu unternehmen und an der Nin-d -grn brucke den »Wagen zur Heinifahrt zu besteigen. Der Begleiter war der große Hund des Prinzeiy der frei umherlief. Da auf dem lii·-G-Wege koninit eine Dante, welche hier zur Kur wohnt und die hoheiispherrschafteii iiicht kennt, an dieselben heran und maiht in ein: dringlichen Worten darauf aufmerksam, daß im Walde der Hund an die-Leute genommen werden müsse, wenn »Man nicht gewärtigen wolle, daß «ihn der Waldzvärter iiiederschießez ja, das müsse sich selbst der Köuigl gefallcn lassen. Die königl. Hoheiten dankten verbindlichst unt: achten dann sehr vergnügt über das verdutzte Gesicht der gut memendeir Rathgeberiin welche indes; durch vorüberkomuieiide Personen erfahren hatte, wer die Herrschaften mit dem Hunde waren. -- Herr Oberbürgermeister Beiitler begiebt sich vom 12. Juli bis August aus Urlaub und wird während dieser Zeit von Herrn Bürgermeister Dr. Nake vertreten werden. -«--—« Der Posten eines Directors iiii Reichssrhatiaiiiy welcher seit der Beförderung des Herrn Afchenborn um Unterstaats- Secretiir vacaizt ist, soll wieder besetzt werden. Verschiedentlich wird der Liiniglich sachsische Geh. Fiiianzrath Dr. v. Körner als in Aus sichi genommen bezeichnet. « -»- Herr Hoxeath Dr. Qsterlolh der Vicevorsteher unseres Stadtiierordiieteii-(-ollegiuiiis, wird mit Ende des Jahres aus dem Coklegium ausscheidet» weil er - Hausbesitzer geworden ist. Herr gest-with Dr. Osterloh gehörte bisher zur Klasse der Uiiansässigew ficigieikkedefiiliahl des sehr beliebten Vertreters der Bürgerschaft dürfte ei· er o en. » · - Eiii sgtödtisehes Ehreiöfeiigiiisi erhielt der ununterbrochen 25 « ahre lang bei den hiesigeii asfabriken thätige Arbeiter Herr Karl .Wsl elm Resehkr. . . .«:.- Bei der morgen Vormittag! 10 Uhr stattsiiideudeii Einweihung der siöiiigiiisCarolabr cke werden die Mitglieder des-Löst gshaiises, welche an der Feier theilnehmen, durch die Herren tdberlijürgeriiieister Mutter, Bügermeixter Letwolin Stadtrath Richteiz satt-le« durch die Herren HosrathtD . ckermaiin und die Vicevorsteher HosfatbLDr. Osierlob und Ho atf Damm emvfanzen werden. .J«·.«.-—·Das l. Feldartilleriessiegiiiieiit Nr. 1 riickte heute früh «uii»i""7·Uhr zu den Srbießiibuitgen auf den Truvveniibiingsplatz bei äeithains aus und wird daselbst bis zum 27. Juli verblei en. Das; e· nie-it, uiit der Musik an der Spitzt« vabm stinkt! Wss übe! den: Hesker nach Radebeuh Kötzschenbrodcn nach der Meissner Gegend, wo selbst ses in Ciillm Zadeh Diera, .Pros(bwitz, Oberau und anderen »Ihr-sen; Quartiser bezogß Diefåreigiewårdene Ctsagkrneloigird ege Mitte es» ona vom . n »ere- , iiieii r. aii äau e lect, Reaiineiitsekseieea dieses-Fabr aus dein Heller « bei. Die siifhebiiiig dee Dresdiiee Zahriiisrkie ttand gestern Abend auf der Tagesordnung der Stadtverordnetensißung und es entsbann sich über diesen Punkt, wie nicht anders zu erwarten wai«, eine sehr lebhafte Debatte. Als tserichterstatter fungirte Herr Stabtv. Dr. Lehmann. Derselbe führte aus, baß d e Stadt verordneten schon dreimal wegen Aufhebung der lahrmärkte an den Rath heranlgetreten seien und d derse be sicb stets ablehnend hier neigen verha en habe. Die ganz; age sei eine Interessenfragy desha b sei eine Eini ung niibt m gl eh. Die hiesigen Handwer er klaägen darüber, daß sfe durch die lahrniärkte in ihrem Erwerb ge sch digt würden. Diese Klage sei ene historische. Auch über die durch die Jahrmarkte hervorserufenen Vertehrsstbrungen werde im Publikum zeklagv Allerdings g be es auch Interessenten, welche fich für die ahrmärkte aussprechen» Selbst die Stadt Dresden sei bei der Frage interesstrn denn durch die Jahrmärkte seien der Stadt Einnahmen durch das Stättegeld erwagsew Dresden habe im Jahre 1877 rund 14000 Mk» »1893 rund 10000 l. und in den Jahren 1887 und 1889 unter 110000 Mk. an Stätte eldern ein enommen. Das grbßte Interesse haben natürlich die Zierantem szdie Gastwirthq die Budenverleibey JSvebiteure u. s. w. Der Rechtsausschuß habe dies nicht ver «kannt und habe deshalb die Entscheidung der Handels» und Gewerbekammer abgewartet, die sich gegen das Fortbestehen der Fcahrmärkte erklärt habe. Infolgedessen brauche das Eollegium auch » eine Rücksicht mehr aufdie auswärti en Fieranten zu nehmen, sondern »müsse vor allen Dingen die Interessjen der Gemeinde vertreten. Die jlahrinärkte seien eine veraltete Institution, welche im Mittelalter zur Belebung des Verkehrs geschaffen worden seien, und welche sich in er leßtzeit Feradezn als verkehrshemmenb erwiesen haben. Der Aus-s schuß hu e fich mit 4 gegen 2 Stinimen für die Aufhebung der» Dresdner lahrmärkte erklärt. —— Zu dem Antrag der Herren Winterls iind Gen. war von den Herren St.-V. Schulze I und Gen. ein Gegenantrag eingebracht worden, welcher fich für die Beibehaltungl der Dresdner lahrmärkte erklärt. Herr St.-V. Schutze I be gründete seinen Antrag in län eren Ausführungen und betonte, daßj durch die lahrmärkte eine groge Anzahl kleiner Leute Verdienst haben; und daß auch große Verkehrsstörungen nicht vorgekommen seien. Herri St. -V» Dr. Häckel bemerkt, daß man vor allen Dingen die Bedürfnißfrage in’s Auge fassen müsse, und da fich stets zahlreiche( Fieranten und Käufer eingestellt haben, so müsse er fich für die Bei-« behaltung der Di·esdner lahrmärkte erklären. Auf den Beschluß der Dresdner Handels- und Gewerbekammer könne man auch nicht allzu viel geben, da von 43 Mitgliedern nur 28 anwesend gewesen seien» von denen fich immer noch 12 Mitglieder für die Beibehaltung der? lahrmärktc erklärt haben. Durch die Aufhebung der Dresdner Jahr-s inärkte treibe man die Känfer nur den jüdischen Hausirern in die Hände. Herr St.-V. Richter Il bemerkt, daß es vielleicht besser ge-I wesen wäre, wenn einige der Herren Antragfteller in der Versaminq limg der Marktfieranten anwesend gewesen wären. Es sei dort betont» worden, daß nicht nur Rainschwaaren auf den Jahr-Märkten, sondern! auch in den großen Bazaren ausgeboten würden. Durch die Aufhebung würde eine große Anzahl kleiner Leute in ihrer Existenz geradezu vernichtet. Sehr bedauerlich sei es, daß ein hiesiges Blatt, welches die» Hebung des tlliittelstandes auf seine Fahne geschrieben habe, sich ironisch »und ablehnend zu dieser Versammlung gestellt habe. Es sei gefährlich, die Unzufriedenheit unter den Handels- und Gewerbetreibenben durch derartige An träge noch mehr zu schüren. Schließlich habe ja die Regierung auch noch ein Wörtchen mit hineinzuredeir Herr St.-V. Winter I wendet sich gegen verschiedene Ausführungen der Herren Vorreoner und führt aus, daß vor allen Dingen die hiesigen Gewerbetreibenden ohne die Dresdner lahrmärkte bessere Geschäfte iuachen. Die Restaurateure der innern Stadt hätten allerdings einen Vortheil von den Jahr-Märkten, doch hätten gerade an den lahrmarktstagen die Restaurateiire der Vorstädte fast gar nichts zu thun. Von der Jahr marktswaare gelte im Allgemeinen das geflügelte Wort: »Billig und. schlecht!« Auch sei die Frage zu bestreiten, daß die Dresdner Haus: industrie bei den Märkten mit betroffen würde. Vor allen Dingen ständen die Vortheile der Märkte nicht im Verhältniß zu den Nachtheileiy die dieselben den Dresdner Gewerbetreibendeii bringen. Herr St.-V. Roitzsch versichert, daß circa 660 Gewerbetreibenbe Dresdens jedes Jahr an den lahrmärkten als Fieranten be theiligt sind. Man inüsfe bei derartigen Gelegenheiten die großen Gesichtspunkte nicht aus dein Auge lassen und dürfe keine knrzsichtige und Parteivolitik treiben. Er schlägt vor, den lohanniniarkt zu tassiren, da derselbe keine rechte Bedeutung niehr habe· Herr St.-V.« Micklich wendet sich in erregter Weise gegen einen gestellten Antrags auf Schlnß der Debatte, da man hierdurch den Gewerbetreibendenj das Wort abschneiden wolle. Herr St.-V. Willenbrock führt aus, daß nur die ganz geringe Mehrzahl der Eieranten Gewerbtreibenbei seien, die andern seien fast alle Händler. r weist auf die Verkehrs-I stärungen bei denslabrmärkten an der Ecke der Löwenapotheke hinJ Anch die Herren St.-V. Anger und Micklich erklären fich für die· Aufhebung der Jahrmärkte und der letztere Herr beinerkt, baß die« Hanptkäufer auf den lahrmärkten die· Frauen seien, welche für viele Waaren kein rechtes Verständnis; haben und nur immer billig kaufen wollen. Herr St. -V. Mehnert meint, daß man durch die Beibehaltung der labrmärkte nur das Hausirer wesen unterstützen würde. Herr St.-V. Hartwig I bemerkt, es sei behauptet worden, daß über 600 Dresdner Einwohner bei den Märkten betheiligt seien und erklärt, daß er sich der Abstimmung enthalten habe, da die Debatte zu wenig Sachliches enthalten habe und da erst noch zahlreiche Erörterungen nothwendig seien. Herr St.-V. Seeling weißt auf die veränderten Vertehrsverhältnisse der Jetztzeit hin und bemerkt, daß die meisten Fieranteii Juden seien, denen zu Liebe man den christlichen Sonntag entheilige. Bei der nun folgenden Abstimmung wurde der Gegenantrag der Herren St.-V. Schutze u. Gen. mit 37 Stimmen gegen 20 Stimmen abgelehnt. Der Antrag der Herren Winter I und Genossen auf Aufhebung der Dresdner lahrniärkte eventuell vom lahre 1900 ab oder früher wurde einstimmig angenommen. « —— Jn der gestrigen Stadtverordneteusitzung beschäftigte sich das Collegiunt zunächst mit der Frage der Aufhebung der Jahrmiirktr. worüber wir an anderer Stelle berichten. Die übrige Tagesordnung betraf die Annahme der von dem verstorbenen Privatus C. W. Christlieb zu Arcnenzweckeii bestimmten Erbschaft, wobei das Collegium allen von dem Erblasser gemachten Bedingungen, wie dies auch seitens des Rathes geschehen, beitritt. Das Rückschreiben des Rathes, betreffend eine Verordnung des Köuigb Ministeriums des Innern in der Be schwerdesache der Sächs·-Bbhm. Damvfschisffahrts-Gesellschaft wegen Verlegung der z. Z. am Schloßvlatz befindlichen Endstation der Straßenbahnlinie Scbloßplatzslslasewitz nach dem sogenannten Gondel hafen, wird an den Verwaltungsausschnß zu weiterer Verathung ge geben und deshalb von der Tagesordnung abgesetzt Gegen die Naturalisation des Schneiders Herrn Heinrich Kosler aus Kunewald in Möhren werden Einwendungen nicht erhoben, ebenso tritt das Collegium dem Rathsbeschlusse bei, gemäß welchem die Einziehung je einer Beanitenstelle in der Gruppe 11l und IV beim Leihamte stattsindet und· daß eine weitere daselbst frei werdende Stelle der Gruppe IV. mit l. Juli aus die Sparkasse übertragen werde. Von den Bemerkungen des Stadtv. Plotner zu den Rechnungen über die Straßenbesvrengung auf die Jahre 1892 und 1893 nimmt man Kenntniß und werden diese Rechnungen richtig gesprochen. Von dem Rückschiseibein des Rathes auf den Antrag der Stadtverordnetem einen gemischten Ausschuß niederzusetzem der s. It. die-Gegenstände aus wiihlen soll, welche ans der i. J· 1896 statt ndenden Ylusstellung des Sächs. Handwerks- und Kunstgewerbes aus Stadtmitteln angekauft werden sollen, sowie von dem hierzu seitens des Rathes gefaßten Besehlussq daß die endgiltige Prüfung nnd Auswahl dieser Gegen stände dem Rathe zustehen soll, wird Kenntniß genommen. Weiter erklärt sich das Collegium, in Abänderung seines Beschlusses vom .2. Mai a. c. damit einverstanden, daß in Position 50 des diesjiihrigen Hausbaltvlanes ein Betrag von 277 758 Mk. einggtellt werde und tritt dem Veschlusse des Rathes ei, wonach künftig znr ereinfachung der Ge fchäfte bezüglich der Vereinnckhmung der Svorteln und Strafgelder bei der Stadtkasse dieselben nicht mehr wie bisher gesondert nach den Geschäftsstellen, bei welchen sie erwachsem sondern n vollerefbbbe und ohne Rücksicht auf ihren Ursprung an die Dauvtkasse abzuli ern sind. Die Errichtung eines Nebengebäudes im Grundstück der Annenschule betreffend beschließt das Collegium, daß zu äwecken vermekrter Licht einführung in das Gebäude die kausthüre eiter und hb er gemacht und verglast, daß das Mittelfen er im Erdgesehosse und im Ober gesehosse gleichfalls erheblich vergrößert werde und daß die Kosten des Baues nicht den Mitteln der Was. I des diessährigen Hans« haltvlanes, sondern dem Stanunveriicögen entnommen werden, tritt aber gleichzeitig einem Zusatz-Antrag des Herrn Stadtv. Seeling bei, wonach die Hausflur in besagtem Gebäude nicht vier, sondern nur s Meter breit ausgeführt werden soll. Bezü lich eines Schreibens des Muthes, nach welchem das Collegium ersuåt wird von feiner ge· stellten Forderung, ihm den Kostenaiiscblag für die Elertrizitätszähler vorzulegen, abzusehen, beschließt dasselbe deinentsnrechend und bewilligt sodann zum Schluß von der geforderten Nachtragssumme von 4829 Mk. 27·Pfg. für von dem Tiefbauamt bewirkte Wiederherstellung des Dammbdschungsvflasters nur den Betrag von 1540 Mk. und lehnt dagegen die weiter geforderten 8289 Mk. 27 Pfg. für Herstellung von Betonarbeiten an die Firma Dyckerhoff und Wiedmann ab. Der öffentlichen folgt eine geheime Sitzung. » - Olns dem Weitergange der Verhandlungen des neunten sachsisgen Gastwirthstages ist zunächst der vom Verbandscassirer Herrn abin erstattete Cafsenbericlst hervorzuheben. Danach betrugen die Verbandseinnahmen 9277 Mk., die Aus aben 6618 Mk» so daß ein Bestand von 2659 Mk. verblieb. Die Kaffenrechnungd wurde ein stimmis für richtig erklärt und der Kassirer des Verban es entlastet. Den ericht über die Fortschritte und die Weiterentwickelung des Ver bandsblattes erstattete der Vorsitzendy der erklärte, daß das Blatt sich günstig entwickelt habe. Damit sei nicht gesagt, daß nicht noch Manches besser werden könne, man werde Alles tkum um auch ferner eine günstige Gestaltung der beziehentlichen Ver ält nisse zu erzielen. Dem Secretär des Verbandes, Herrn Datde, zollte die Versammlung für die Wahrnehmung und umsichtige Handhabung der geschäftlichen Lliigelegenhe ten besonderen Dank. Jn längeren Ausführungen! verbreitete sich Herr Vruno Goedicke über einen Antrag des Ostvorstädtischen Vereins in Leipzig, betreffend den unerlanbten Schankbetrieb in Producten: und Flaschenbiergeschäftem Unter Anführung besonderer Beispiele wies der Redner darauf hin» daß gerade dieser Schankbetrieb den ansäsfigen Gastwirthen mannig fachen Schaden bereite. Demgegenüber sei es nöthig, sich zu wehren und die aufsichtsfiihrenden Organe auf alle vorkommenden Ueber tretungen aufnietksani zu machen· Diese Ausführungen veranlaßten eine lebhafte Debatte, aus der hervorging, daß man ·allseitig den sWunsch aussvrach, diese Mißstände möchten aufhören. Die Angelegen heit wird übrigens auch den Bundestag in Landau beschäftigen, ja sie wird dort sehr eingehend! erörtert werden, da mannigfache Klagen der gedachten Art zu jeder Zeit laut geworden sinkt-«. Nachdem noch kurz Bericht über die Hilfskasse erstattet und über« die Anlage des Capitals derselben Beschluß gefaßt worden war, wurde darauf hingewiesen, daß eine stärkere Jnansvruchnahme des Stellenvermittelungsbureaus erwünscht sei, damit auch diese Abtheilung der Verwaltung vrospertrr. Ein sehr lebhafter Meinungsaustaufch entsnann sich darüber, wo der nächste Verbandstag abgehalten werden solle. Es lagen beziehentliche Anträge vor seitens der Vereine zu Meerane, Meißen, Pirna, Glauchau, Mittweidm Werdau und Leipzig. Der Vertreter jedes einzelnen dieser Vereine machte geltend, daß sein Verein sich freuen werde, die Collegen im nächsten Jahre begrüßen u können. Die Abstimmung ergab, daß man sich für Leipzig ent fchicden hatte. Nach der Neuwahl des Vorstandes schloß der Vor sitzeiide die Verhandlungen. Bei dem Ausfiugy den der in diesem Jahre in Dresden tagende Congreß des Jnternationalen Vereins zum Schntze des geistigen Eigentbums an Schrist- und Kunstwerken am Sonntag den 22. September« nach Meißen unter nimmt, wird den internationalen Gästen auj Anregung des Redacteurs Dr. Winter eine kleine, aber gediegene Ausstellung der hochentwickelten und weitbekannten keramischen Industrie in McißensCölln und Umgegend vorgesührt werden. Es kommen über 20 Etablissements in Frage, an deren Spitze die königl. PorzellamManufactur steht (Porzellan-, Ofen-, ChamottewaaremFabriken und Thongrubenx Jn einer in: königl. Burgkeller abgehaltenen Vorbesprechung, an der als Vertreter der königl. Manusactur Bergrath Brünueinantt theilnahnn wählte man von den u Zwecken des Congresses in der Albrechts burg vom königl. linanzministerium zur Verfügung gestellten Räumen den breiten, ellen und genügend geräumigen, halboffcnett Verbindungsgang zwischen Burg und Kornhaus ais Ort der Aus stellung. Das vom Congreß selbst veranstaltete Frühstück wird in den 19 Zimmern der 1. Etage des Kornhauses abgehalten, wenn nicht, was von sinanziellen Nücksichten abhängt, wie beim deutschen Architektentag im Burghofe selbst eine Festhalle erbaut wird. Ueber die übrigen Veranstaltungen zu Ehren des Congresses verlautet, dass am Damvfschifflaitdevlatz den Gästen ein Begrüßungstrunk durch schöne Hand gereicht werden soll· Dann erfolgt Begrüßung vom Rathhaus-Vulkan aus, eine kurze Musikaufführung im Dom, Führung durch die Burg, Besichtigung der keramtschen Ausstellnng und Ein· Ibialhmcztities Frühstücks Bei der Abfahrt wird die Albreehtsburg eeu e . - Die Uebergabe der Carvlabriieke an den öffentlichen Ver kehr erfolgt dergestalt, das; am S. Juli nach Beendigung der aus diesem Anlasse geplanten Feierlichkeiten zuniichst der Fußverkehtq sowie von Mittags 12 Uhr ab das Personenfuhrwerk zugelassen wird, während Lastwagen jeder Art erst vom s. Juli ab die Brücke be fahren dürfen. Am s. Juli werden der Elbberg und der Hasenberg von Vormittags 9 Uhr ab bis nach Beendigung der Brückenk einweihungsfeierlichkeiten für den gesammten öffentlichen Verkehr ge sverrt. Die Anfahrt der an der Festfeier theilnehmenden Personen hat vom Terrassenufer aus nach den in dessen Nähe gelegenen, vom Elbberge bezw. dem Hasenberge aus zugiingigen Frevpenaufgängen zur Carolabrücke zu erfolgen. Leere Wagen müssen m der der Anfadrc entgegengesetzten Richtung abfuhren. Zur Rückfahrt bestellte Wagen haben am Elbberge bezw. Hasenberge nach Anweisung der»Gendarmerie posten Aufstellung zu nehmen. —— Auf, der Carolabrucke und dem Aufgange zu derselben von der Altstii ter Seite aus wird das Auf stellen und Umherziehen zum Zwecke der Anerbietung von Dienst leistungen, der Ankündigung von Lustbarkeitem Versammlungen und Vorträgen, der Entgegennahme von Aufträgem des Vertheilens von Geschäftsanpreisungem des Colportirens von Preßerzeugnissen und des Feilbietens irgend welcher Verkaufsartiteh soweit nicht dazu be: sondere Genehmigung durch die königl. Polizeidirection ertheilt worden ist, verboten. Der LndolphnssVerein veranstaltet am Sonnta , den 7. Juli zum Besten seines Unterstützungsfonds im Etabliffement Westendschlöszchen ein Sommerfesh für welches ein sehr adwechslungw reiches Programm in Aussicht genommen ist. Der Allgemeine Turnverein unternimmt nächsten Sonn tag, den 7. Juli, seine Vereinstnrnfahrh Dieselbe wir die Mit: glieder nebst deren Angehörigen mittels Sonderzuges nach Tharandt führen, von wo über Edle Krone nach Grüllenbicrg gewandert wird. Hierfeibst sollen einige Stunden mit Weitsvielen und Tanz zugebracht werden. Die Heimfahrt erfolgt wieder von Tbarandh Die Gesellfchaft Titania veranstaltet am Sonntag im Etablissement »Donats Neue Welt« in Tolkewitz ein Zroßes Sommer fest, verbunden mit Vogelschießem Dopvelcottcerh Ga enlotterie, Tanz unid verschiedenen Ueberrafchungem Für bequeme Riickfahrt wird ge org . Dem Dresduer Verein zur Hebung der Sittliellykeit sind von zwei Damen, deren Namen nicht Inannt werden so en, vier tausend Mart! gespendet worden zur « egründung einer Mädchen: herberge in der Altstadt - Vei der NemeiuntihigemArbeitivermittelnngs elle Glbgtißchen Nr· S, Telephon r. Sols, gingen im versgangenen alb ahr 8423 (2444) Arbeitöauftritge ein, wodurch insgesammt 565 (2674) er onen Begchiistigs ung fanden und Zwar: 873 (491) männliche, davon 29 (222) mit auern der und 2960 (20 Z) weibliche mit vorübergehenden Arbeiten. Von oben glenannten Angaben kommen auf den Monat Juni: an eingegangenen uftriigen 518 (275), wodurch b9l-(s12), darunter 158 Es) mann ickze und EIN; fässzszeldauernden und 488 (214) weibliche Arbeiter voruberge enden - Selzueller Tod. Ein gestern Abend mit dem Scbnellzuge um 10 Uhr angetoktmener Reisender, Herr Justizratb Beiersdorf aus Lauban in Schlesie , wurde vlöhlich unwohl und verschied kurz darauf in den Armen feines Sohnes. Es erfolgte fpiiter die Ueberfiihrung nach dem Friedhofe, von -wo aus d e eiche in die Deimath be fördert wird. - Verkehrsstörunzn Gestern Nachmittag 6 Uhr brach in der Marschallstrasze von einem beladenen Sandwagen ein Rad direct auf dem PferdebahngleiD so dass der Betrieb aus eine halbe Stunde beeintriicbtiat war. - « . ! THIS; Sonnabend, set-es- Nacht-Ums. »LUTCT«SLTEI 111.
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