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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020930022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902093002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902093002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-30
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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Volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ulle jür diel« LheU bestimmt« Seudmig« siod z» richt« au desto» vermtwortüch» ötedacteur G. G. LiUU t» Loitzti-- — S-rechjeit: »>r »o, 10—11 Uhr Lor«, und vou L—ü Uhr Nachm. Vermischtes. Leipzig, 30. September. -sb. In der Regreßklagc der A c t i o n ä r c der Leipziger Wollkämmerei sland heute vor der Kammer Hl für Handelssachen beim Landgericht Leipzig Termin an. Nach kurzer Sitzung wurde ein neuer Termin auf Dienstag, 21. October, Horm, 9 Uhr festgesetzt. *— Baumwollspinnerei Mittweida. Die Bilanz per 30. Juni 1002, sowie datz Gewinn- und Verlust Conto befinden sich unter den Inseraten auf S. 0703. Allie» Gesellschaft für Kunstdruck in Dresden Niedersedlitz. Nach dein Jahresbericht für das am 3 t. März 1902 abgeiausenc Geschäftsjahr ist in demselben die Ungunst den wirrhschastlichen Lgge auch an dieser Gesellschaft nicht spurlos vorübergegange». Sie ist zwar voll bcschäfngr gewesen, doch tonnte» nicht immer zufriedenstellende Preise erzielt werden, während die höheren Papierpreise weiter an hielten. Nach Abschreibungen in Höhe von 49 380 (i. V. 51092 beträgt der Reingewinn 2799 -// (28 096); der selbe soll dem Reservefonds überwiesen werden (für das Vor jahr kam eine Dividende von 4 Proe. zur Auszahlung». Lin das laufende Geschäftsjahr hofft der Vorstand einen gün stigeren Abschluh zu erzielen, da es gelungen ist, den Umsatz zu steigern und neue Kundenkreise zn gewinnen. Die zweite Hypothek von 159 000 ist mir Inanspruchnahme von Bank kredit zur Rückzahlung gelangt. Von der in Höhe von 400 000 aufgcuommenen ObligationeinAnleihe isr der Be trag von 130 000 .t/ begeben worden. Nach Verkauf des Rest betrages und Tilgung der Bankschuld kann die Gesellschaft ihre Einkäufe gegen baar mackicn. Nachdem daS Bankhaus Eduard Rocksch Nachfolger in Liquidation getreten ist, ist das Bankconro von der Dresdner Baut übernommen worden. <k. Neustadt a. O., 29. September. Aus hiesigen Gerberei treiscn wird uns geschrieben, hast die von Berlin aus ver breitete Nachricht, das; die C e d e r f a b r i k a n t e n Mittel deutschlands eine Preiserhöhung von circa 20 Procent beschlossen hätten, zunächst jeder Unter lage entbehrt. Das Gerücht scheint von Jemand aus gegangen zu sein, der die Concurrenz schädigen will. Tic Lage der Lederindustrie und namentlich die der hiesigen großen kipsc- fabrikation ist gegenwärtig keine erfreuliche, und eine Preis erhöhung wäre sehr ani Plage. Im Gegensätze zu dem Rück gänge in den Preisen der fertigen Fabrikate steht entschieden der hohe Preisstand in Rohlcdern, der nunmehr schon viele Monate anhält. Ein ausreichender Ersatz für den Ausfall auf dem Jn- landmarkte konnte auch durch das Auslandgcschäfr nicht ge schaffen werden; z. B. verthcuert zwar Amerika der deutschen Lederindustrie durch keine Rohcinkäufe in Deutschland die Leder, vcrscksticßt aber der deutschen Lederindustrie durch enorme Hölle die Einfuhr fast ganz; dagegen werfen die Amerikaner ihre fertigen Leder auf den deutschen Markt, da ihnen der deutsche Markt durch einen geringen Holl offen steht. Das sind alles Momente, die die hiesige Krisis in der Lederindustrie mit ge fördert haben. Im Jahre 1901 wurden hier 17 Concurse an gemeldet, wovon vier durch Zurückweisung erledigt wurden; neun Concurse wurden durch Zwangsverglcichc u. s. w. beendet, so datz gegenwärtig noch vier Concurse unerledigt sind. Tic ge- sammten Concurse von 1901 weisen etwa 3 300 000 Passiven auf. Die meisten Concurse sind bis jetzt durch Vergleiche von 10 bis 30 Proc. beendet worden, woraus hervorgeht, datz sehr große Summen verloren gegangen sind. Die Verluste, die in den letzten Jahren die Lederindustricllcn erlitten haben, waren aber auch ganz gewaltige; die Firmen mutzten zusammcnbrechen, da viele von Anfang an stark mit fremdem Geld« arbeiteten und somit Verluste von Summen in Höhe von 10 000, 20 000, 30 000 und mehr nicht aushalten konnten. Wenn sich aber trotzdem die einzelnen Firmen emporzuarbeitcn gedenken, so müssen zuerst gesunde Preisverhältnisie zwischen Rohmaterial und fertigen Fabrikaten geschaffen werden, und deshalb wäre es zu wünschen, datz eine Preiserhöhung erreicht werden könnte. * Berlin, 29. September. Tic Centrale für Spiritusver werthung hat ihre Spritprcise vorläufig mit 44,50 -// für September- und Octobcr-Liefernng, 45,70 .// für October- Mai, 46,60 für October-Scpkembcr festgesetzt. * Berlin, 29. September. Die von anderer Seite in Um lauf gebrachten Gerüchte, wonach bei der Lberschlesische» Eisen - industrie-Artien-Gesellschaft (Karo Hegrnscheidt) (Kapitalbedarf bestehe, werde von der Gesellschaft als völlig unbegründet be zeichnet. *— Consnlatc. Ter Kaiser bat im Namen des Reiches den Kaufmann Bonn Henry Jones zum Vice-Consul in New port (England) ernannt. — Dem Consul der Vereinigten Staaten von Amerika Joseph I. B r i t t a i n in K e h l und dem königlich spanischen Honorar-Vice-Consul Johannes Rudolvh Frommer in Königsberg ist Namens des Reiches das Exequatur ertheilt worden. — Der kaiserliche Consul Carl Wagner in Äreauipa (Peru) ist g e st orben. dl. T. O. Zn denjenigen R c i ch s st e u e r n, bei denen eine dem Wachsthum der deutschen Verhältnisse entsprechende Entwickelung sich v e r m i s s e n l ä h t, gehört auch die Börsen steuer. Es bestätigt sich jetzt, was seiner Zeit auch von national liberaler Seite als zu befürchten in Aussicht gestellt wurde, als die Mehrheitsparlcicn bei der letzten Festsetzung der Börsen steuer sich nicht davon abhalten lassen wollten, den Bogen zu Überspannen, datz der gegentheilige Effect von dem erzielt wurde, den man zu erreichen beabsichtigte. In den Branntweinsteuer-Ausführungsbestimmungen find auch Aenderungen vorgcnommen, die mit der letzten Branntweinstcuernovelle als solcher nicht im Zusammenhänge nehen. Namentlich handelt, es sich dabei um die Aenderungen, welche nothwendig waren, nachdem an Stelle der Normal- aichungs-Commission die Technische Prüfungsstcllc des Reichs schatzamtes für die Ausübung verscknedener der Durchführung des Gesetze-) dienender Functionen cingetrcten Ivar. Der Ab schnitt der Bestimmungen über die Metzuhrcnordnung hat in Folge dessen vielfache Umgestaltungen erfahren. dl. O. C. Wenn von verschiedenen Seiten immer wieder die Frage aufgeworfen wird, wie sich Rußland dazu stellen werde, daß, wie nicht mehr zu bezweifeln ist, die Ratification der Brüsseler Znckrrconferenz zu Stande kommt, so können wir nur sagen, die deutschen Industriellen denken nach unseren Erkundigungen über diesen Fall sehr ruhig; sie glauben ziemlich übereinstimmend, Rußland werde zunächst ab warten, welche Folgen es für die russische Zuckerausfuhr haben dürfte, daß das Abkommen in Kraft tritt. Danach werde es seine weiteren Maßnahmen treffen und insbesondere seine Ent scheidung abhängig machen, ob cs der Convention nachträglich beitritt. -l- Zur Hagelversicherung. Wie ungünstig daS Geschäft in diesem Jahre verlausen ist, erkennt man schon daran, daß die auf Gegenseitigkeit gegründeten Gesellschaften gezwungen sind, Nachsckmsse zu erheben. Nach unseren Erkundigungen wird die „Versicherungs-Gesellschaft zu Schwedt" ungefähr 30 Proc. der Vorprämie erbeben, die „Norddeutsche" etwa 60 Proc., die „Ceres" 85 Proc. Bei der „Hagelversicherungsbank für Deutschland", bei der „Borussia" und bei der „Preußischen Hagel-VcrsicheriMgs-Gefellschaft" werden nahezu 100 Proc. ein gefordert werden. Schuld an diesen Nacksichüssen trägt haupt sächlich die so spät cingcbrack'te Ernte, denn Wetter, wclckie im August oder September stattfandcn und sonst leere Felder trafen, verursachten Heuer ganz bedeutende Schäden. Wäre das Früh jahr nicht so günstig verlaufen, so hätten sich weit höhere Nach zahlungen nöthig gemacht. *— Deutsche GaSglühlicht-Actien Gesellschaft in Berkin. Die Tirection versendet folgende Mittheilung: „Mit Rücksicht auf die durch die Mittheilungcn einiger Zeitungen über unsere Gesellschaft eingetretene Beunruhigung unserer Actionäre müssen wir von unserer bisherigen Gepflogenheit, keine Mit- ibcilungcn über unsere Bilanz zn veröffentlichen, bevor dieselbe in unserem Aufsickusrathe vorgclegt nnd fcstgestellt worden ist, abweichen. Unsere diesjährige Bilanz, welche in Bezug auf die diesmalige Dividende ungünstig, in Bezug auf die finanzielle Situation unserer Gesellschaft unverändert durchaus günstig ist (das ganze Actiencapital ist in liquiden Werthen, davon etwa die Hälfte in Bankierguthaben, vorhanden), wird in allernächster Zeit dem Anfsichtsratbc vorgclegt werden. Die Osmiumlamvc wird bereit? in allmählich neigender Weise fort laufend fabricirt. Ter Vertrieb derselben wird sofort be ginnen, sobald unser Aufsichtsrath in seiner bcvorsthcnden Sitzung den Preis und die Vertriebsbedinqungen genehmigt bat. Die erforderlichen Veröffentlichungen für das Publicum werden dann sofort durch die Zeitungen erfolgen. *— Ltobwasser, Actien-Gescllschafl, in B e r l i n. Die General-Versammlung genehmigte die Erhöhung des Grund- capitals um 330 000 Prioriläts-Actien auf 990 000 ,/f be hufs Verstärkung der Betriebsmittel, Erweiterung des Be rriebcs, Einführung der Lucaslampe und des Petroleum Glüh- lichtS. Ans je zwei alte Aktien entfällt eine neue zu 102 Proc. Ein Antrag des Herrn Samnel Ziclenziger, wonach er die Neber nahme von 110 000 Acticn garamirt, dagegen aber auch das Reck» bat, die etwa nicht bezogenen Actien zu übernehmen, wurde gleichfalls genchmiatj *— Lckmntung Bergbau Gesellschaft, Berlin. In der General-Versammlung wurde der Geschäftsbericht für das dritte Rechnungsjahr 1901/02 entgegengenommen. Ter Bericht con siaiirt, daß bei dem jetzigen Stande der bergbaulichen Arbeiten des Unternehmens der Beginn der S t e i n t o h l e n f ö r d e- r ung , in welcher der Schwerpuncr des Unternehmens liegt, noch im Laufe dieses Jahres mir Sicherheit erhofft werden kann. Die von der Gesellschaft erhobenen Ersatzan - s p r ü ch e wegen des ihr durch die Ereignisse des Jahres 1900 ziigcfüglen Schadens sind von der kaiserlichen Regierung in der »»gemeldeten Höhe von 103 334 8 als begründet aner kannt worden und es sind Schritte seitens der Gesellschaft ge- lhan zur Erledigung dieser Ansprüche aus der im Juli d. I. erfolgten ersten kriegskoslenzahlung. Die bei Gründung der Gesellschaft gemachte Einzahlung von 25 Proc. des Grund capitals von12Mi!l.Mark har bis zum SchlüssedesBerichtsjahrcs ausgcreicht. Seitdc.n ist im Juni 1902 eine weitere Einzahlung von 10 Proc. geleistet worden, mit der man die Ausgaben des laufenden Iabres zu bestreiten hofft. Die Versammlung ge nehmigte den Abschluß nnd erthcilte Entlastung. *— Deutsche Hartspiritus- und Clicmitalienfabrik in B e r - l i n. Das „B. T." schreibt: Ein trauriges Bild bietet der 2lb- schluß dieser Gesellschaft dar. DaS Gewinn- und Verlustkonto per 31. März weist auf Fabrikarionscoino einen Bruttogewinn von nur 8249 -// aus. Dem srehen gegenüber an Unionen rc. 88 985 «// und an Abschreibungen und Verlusten 87 875 i//. Es resulrirt mithin aus dem Betriebe ein Verlust von 168 611 Mark. Dagegen ist durch Reconstruction ein Buchgewinn von 471 500 cA erzielt worden, so daß unter Berücksichtigung der vorjährigen Unterbilanz von 158 656 -V ein Ueberscbutz von 144 234 zu verzeichnen ist. Tas hauptsächlichste Aclivum der Gesellschaft bildet das Patentconto, das noch mit 643 480 zu Buch sieht. Zu den „Aktiven" zählt diese Gesellschaft auch Emballagen und Bibliothek und — Rcclamekostencomo. LaS Actiencapital setzt sich aus 395 000 <F Actien und 510 000 Vorzugsacticn zusammen. *— Zeiher Eisengießerei und Maschincnbau-Acticn-Gesell- schaft. Ter Geschäftsbericht besagt: Das mit dem 30. Juni 1902 abgelaufene Geschäftsjahr sland durchaus unter dem Ein flüsse der allgemeinen Geschäflsstockung, derart, daß cs nur bei gedrückten Preisen und unter ungünstigeren Bedingungen als tonst möglich war, Aufträge zu erhalten, und dann noch nicht in gleichem Umfange wie bisher. — In unserem Hauptgeschäfte in Zeitz lvar es namentlich die ungünstige Lage der Braun kohlen- und Briker-Induslrie, welche durch Absatzstockungen vvn Erweiterungen und Neuanlagcn abgehalten wurde, wahrend für die Zweigniederlassung Ehrenfeld die Stockung aller Bau- rhätigkeil für die Thon-Industrie und deren Erweiterung läh mend wirkte. — Der gesamnne auf beiden Werken im abge- lanfenen Geschäftsjahr erzielte Umsatz betrug in Zeitz 1 966 000 Mark, in Ehrcnfeld 590 000 .//, zusammen 2 556 000 -/k, gegen im Vorjahre 5 395 000 im abgelaufenen Jahre mithin weniger 2 839 000 //. Es wurden aber von beiden Werken in diesem Jahre größere Posten unerledigter Aufträge in das neue Geschäftsjahr übernommen, als im Vorjahre. — Nach Ausweis der Bilanz betrug der Brutto-Gewinn im abgelaufenen G.'scbäslsjahre 255 248,14 ,//, dazu Ueberrrag vom Vorjahre 5948,28 .ss, Summa: 261 196,42 Ter Aussichisraih hat nun beschlossen, von diesem Gewinn zu verwenden: zur Ab schreibung auf Grundstück- nnd Gcbäude-Conto 31 823,85 zur Abschreibung auf Maschinen-, Utensilien und Wertzeug- Conto 35 961,84 ,//, zur Abschreibung ans Modell- und Zeich- ilnngö-Conto 3000,83 .V, zur Rückstellung auf Tebiloren 40 000 ,//, zur Vorzugs-Dividende von 4 Proc. 72 960 zur Tantieme an den Aufsichtsralh 7150,16 -L, zm.- Tantieme an den Vorstand, die Beamten und zur Verwendung im Inter esse der Arbeiter 8937,70 -//, und schlägt vor, den verbleibenden Restgewinn zur Vertheilung einer Superdividende von 3 Proc. 54 720 .//, zur Vertheilung von Gratificationen an die Arbeiter 3500 und zum Ucbertrag auf neue Rechnung 3142,04 ./k zu benutzen. Cröllwitier Actien-Papierfabrik zu H a l l e a. S. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen: Lheure Slrohpreise, sowie ein weiteres, nicht unerhebliches Zurückgchen der Papicrpreise haben das Ergebnis; beeinträchtigt. Während wir im Jahre 1900/01 einen Bruttogewinn von 507 951,46 zu verzeichnen hatten, beträgt der dieses Rechnungsjahres 397 490,03 -//. Die Papierproduction betrug 5 802 350 l<§ (gegen 5 858 917 leg im Vorjahre). Die Papierfacturirung ergab 2 251 192,96 (2 332 603,10 -//). Der verthcilbare Reingewinn beträgt unter Kürzung der Abschreibungen und unter Hinzurechnung des Vor trages aus 1900/01 sowie eines Betrages für verfallene Tivi- dendenscheinc 269 668,69 <§. Mir Zustimmung des Ausiichts- rathes wird vorgcschlagen, die Vertheilung einer Dividende von 15 Proc. zu beschließen und die verbleibenden 5705,41 ,/k auf neue Rechnung vorzutragen. A Düsseldorf, 29. September. Zahlreicher als je war die heute hier abgehaltene General-Versammlung des Vereins der Eisenhüttenleute besucht, deren Theilnchmcr zunächst die Aus stellung besichtigten und dann von dem Vorsitzenden des Vereins Herrn Geh. Rath C. L u c g herzlich willkommen geheißen wur den.. Den Gruß der Stadt Düsseldorf überbrachte in einer be deutsamen Rede deren Oberbürgermeister Marx, indem er besonders der erfolgreichen Mitarbeit des Vereins an der Düsseldorfer Ausstellung gedachte. In seinem sodann erstatteten Geschäftsbericht besprach der Vorsitzende zunächst die Markt lage, indem er darauf hinwies, daß unter den heutigen Ver hältnissen der inländische Eiscnvcrbranch nur langsam zunehme, jedenfalls aber noch nicht in richtigem Verhältnis zu der stark vergrößerten Leistungsfähigkeit unserer Eisenwerke stehe. In Folge der größeren Leistungsfähigkeit und der Unlust in der Bauthätigkcit liegt ein Druck auf dem gcsammtcn geschäftlichen Verkehr. Immerhin muh cs als ein erfreuliches Zeichen der inneren Kraft unserer Eisenindustrie angesehen werden, datz der Rückgang in der Production bei unS nicht in dem Matze ein getreten ist wie in den wcttbewerbenden Ländern, namentlich in Großbritannien, wo der Rückgang der Roheisenerzeugung so bedeutend war, das; die deutsche Roheisenproduction im ver gangenen Jahre die britische zum ersten Male übertroffen hat. Ermöglicht wurde die Aufrechterhaltung der Production nur durch eine energische Aufnahme der Ausfuhr, und die für daS laufende Jahr erschienenen deutschen und englischen Nachweise zeigen die höchst interessante Thatsachc, datz unsere Ausfuhr an Walzwcrkerzeugnissen die cnglsick-c übertraf, eine Thatsachc, die ebenso neu wie üverraschend ist. Eine Acnderung in unserer Zollpolitik aber ersck)cint dadurch nach Ansicht des Vorsitzenden nicht angezeigt, einmal, weil die Ausfuhr nur unter geldlichen Opfern stattfand, andererseits weil unfere Hohöfen nach wie vor dieselben Entfernungen zu überwinden haben, um ihre Roh stoffe auf dem Hüttenplatze zu sammeln, und nach wie vor dem Staatseisenbabninonopol gcgcnüberstehen, das zwar in letzter Zeit einige Ermäßigung der Frachten gebracht hat, aber bei Weitem nicht in dein Maße Frachtvcrbilligung schuf, wie sic in Amerika cintrat. — Auf die Entwickelung des Vereins übergehend, thcilt der Vorsitzende mit, daß die Mitgliederzahl desselben von 2624 auf 2746 gestiegen ist, daß die Arbeiten des Vereins sehr rege gewesen sind und sich unter Anderem auf das Normalprofilbuch und die Frage des Feuerschutzes für Eisen bauten erstreckt haben. Tie drei vereinsseitig in das Curatorium der königlichen Maschinenbau- und Hüttenschule abgeordneten Mitglieder haben ihr Amt nicdcrgclegt, weil sie von der Ucbcr- zcngung durchdrungen waren, daß die Ziele, welche diese Schule jetzt verfolgt, nicht mehr mit denjenigen übereinstimmen, die von den den Verein deutscher Eisenhüttcnlcute vertretenden Be» thciligten bei der Gründung ins Auge gefaßt worden waren. Noch gedachte der Vorsitzende unter lebhaftem Beifall des günstigen Verlaufes der vielen Düsseldorfer Congresse, nament lich auch desjenigen des Jron and Steel Institute, das in einem außerordentlich herzlichen Dankschreiben zugleich die Hoffnung ausgesprochen hat, das Zusammenwirken,werde den industriellen Fortschritt und die Ausbreitung technischen Wissen? fördern. Sodann fprach Tircctor K. Reinhardt-Tortmund über „Verschiedene Constructionen von Gasgene ratoren und ibr Verhalten ini Betriebe" und stellte am Schlüsse seines Vortrages den Großgasmotoren noch ein Iveitcs Feld der Verlvendung iu Aussicht, namentlich auf Zechen, ivcnn cs gelinge, einen Generator mit gewöhnlicher kohle zu betreiben und dies Gas genügend zu reinigen. — Kohlenspndirat, Coaksspndicat und Britetverkaufsvrreiu. Wie die „Rhcin.-Wesrf. Ztg." berichtet, ist nunmehr auch die Vollmacht der Zeche „General" (Aumetz Friede) zur Ver längerung des Vertrages mit dem Coatssyndicat beim Kohlen stmdicat eingegangen. Die Zeche „Kaiser Friedrich" habe eben falls zugesagt, die Vollmachten ehestens einzusendcn. Es würde somit nur noch die Vollmacht der Zeche „Crone" in Frage kommen und diese Zeche demnach allein die Entscheidung darüber haben, ob der Vertrag über den 1. Januar k. I. hinaus (zunächst auf ein Jahr) verlängert wird oder nicht. In letzterem Falle würde der Sitz des CixrlSsnndieats Anfang 1903 nach Essen verlegt werden müssen. Die Verlängerung des Vertrages mir dem Brikerverkaufsverein isr jetzt gesichert, da „General" und „Crone" ihre Vollmachten zur Verlängerung des Vertrages schon früher eingesandt Haven und „Kaiser Friedrich" die Ein sendung der Vollmachten ebenfalls zugesagt hat. *— Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft. Die General-Ver sammlung genehmigre säinmtliche Anträge des Anssichrsrathcs. * Hannover, 29. September. Ter Concurs des Han noverschen Hypothekenvereins ist heute Morgen er öffnet worden. Aus Anlaß des Concurses entstand heute früh ein allgemeiner Run auf die Hannoverschen Sparvereine. Vor dem Hause der „Bank für Handel nnd Gewerbe" versammelte sich schon vor 10 Uhr eine stetig wachsende Menge, die ihre Spar einlagen abheben wollte. Es wurde bekannt, daß ungc- kündigtc kleinere Beträge bis 100 voll, dagegen höhere Be träge nur theilweise,nach Procentsätzen ausgezahlt werden wür den. Auf der „Spar- und Leihbank" mackste sich heute Morgen ein lebhafker^Betricb geltend. Dem Vernehmen nach hak die Bank, ihren Satzungen gemäß, alle ungckündiglcn Be trüge bis zu 50 .1/ ausgezahlt. Für höhere Betrüge wurde statutenmäßige Kündigung verlangt. Tas; auck große, als un bedingt sicher geltende Credit-Gesellschaften durch die allgemeine Beunruhigung in Mitleidenschaft gezogen würden, war weniger zu befürchten, und doch machte sich selbst bei der angesehenen „Creditbank" ein weit über den normalen Bewag hinausgehender Andrang bemerkbar. Tie Bank zahlte, Tank ihrer erheblichen flüssigen Mittel, alle und selbst die höheren, ungekündigten Be träge voll aus. In der „Gewcrbebank" war der Andrang auch schon frühmorgens sehr groß und nahm im Laufe der Vor mittagsstunden ständig zn. Tie Bank zahlte ungekündigte, kleinere Betrüge bis zu 100 auS, verlangte im klebrigen die vorschriftsmäßige Kündigung. Nahezu unberührt blieb von dem Ansturm die „Vorschuß-Bercinsbant". Dort herrschte der nor male Betrieb. Tie hannoversche Presse ermahnt durch Extra blätter zur Ruhe und Besonnenheit. — In der Reichsbank- Hanptstelle in Hannover sand heute Mittag eine Conferenz der ersten hannoverschen Banken und Bankfirmen statt, in der nach eingehender Besprechung der durch den Zusammenbruch der Hannoverschen Landesbank und des Hannover- sch en Hypothekenvereins geschaffenen Lage die Maß regeln erwogen wurden, welche zur Verhütung weiterer un- nölhiger Schädigungen der Hannoverschen Bevölkerung ge gebenen Falles ergriffen werden müßten. *— Norddcutiche Tiefbot,r Gesellschaft, Hannover. Wie der Geschäftsbericht des Vorstandes ausführt, erhöht sich nach Vornahme von Abschreibungen auf die todten Conten in Höhe von 87 490,09 der vorjährige Verlustsaldo von 101 054,06 Mark auf 189 553,89 A Kaliwerk Hrbwigsburg bei N e i n d o r f. Der Monat A u g u st bat sür das Werk wieder ein recht günstiges Be triebs-Resultat gebracht, indem in diesem Monat ein Netto gewinn von 100 480,90 erzielt wurde. Hiervon kamen 50 000 Mark als Ausbeute zur Vertheilung, während der Rest dem Reservefonds überwiesen wurde. Tie neue große Misch- und Verlade Voricknung sür Düngesalze und Roh;alzc kam zu Be ginn dieses Monats in Betrieb und functionirt gut. Tie Lagerhalle ist so umfangreich, daß darin ca. 1250 Doppel wagen Salz gelagert werden können. Das Kainitlager ist nunmehr auch in größerer Tiefe erschlossen und in Abbau ge nommen worden, wodurch die Wassergefahr beim Abbau wesent lich vermindert wird. *— Vogt L Wolf, Acrien-Gesellschast, in GüterSloh. Für das Jahr 1901/02 beträgt der Reingewinn 199 948 <.//, woraus wieder eine Dividende von 14 Proc. vertheilr werden soll. Ter Extrareserve werden 10 000 „L zugeführt und 11 683 -tk vorgetragen. *— Vereinigte Breslauer Oelfabrikcn. In der General- Versammlung wurde die Tividendc von iü Proc. genehmigt und die Zahl der AussichtSräthc auf acht erhöht. *— Nürnberger Feuerlöschgeräthe- und Maschinenfabrik, Actien-Gesellschaft, vorm. Iustus Christian Braun. Der Aufsichtsrath schlägt die Vertheilung einer Dividende von 4 Proc. (6 Proc.) vor. *— Actien-Gesellschaft für Patentvcrwerthung in Nürn berg. Die außerordentliche General-Versammlung lehnte den Antrag auf Liquidation mit Rücksicht auf die schwebenden Ver handlungen wegen Verlaufs von Patenten ab. Ter Abschluß wurde ohne Weiteres genehmigt. * Mannheim» 29. September. In der Concursmasse der verkrachten Aktien Gesellschaft für chemische Industrie liegen 50 bis 60 Proc. Tas Gläubiger-Schutzcomitd will bei der Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme des Vermögens der Tirectoren und der Aufsichtsräthe der bankerotten Gesellschaft beantragen. *— Rheinau, G. m. b. H., Mannheim. AuS Mann heim, 29. d. M„ wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: „Anläßlich des Zusammenbruchs der „Actien-Gesellschaft für chemische In dustrie" ist es vielleicht von Interesse, daran zu erinnern, daß die Rheinau, G.m.b.H.inMannhcim, die ebenfalls unter der Leitung des verhafteten Tirectors Böhm stand, im Frühjahr 1901 mit einer eigenartigen Anleihe-Emission hervorgetreten war. Zu ihrer älteren 5proc. Obligationenschuld von 2iL Mill. Mark mit Garantie dec Oberrheinischen Bank, der dafür 3,03 Mill. Hypo- theken-Forderungen verpfändet sind, offeriere der Gesellschaft ohne eine solche Bankgarantie und auch ohne Bankvcrmitllnng weitere 6 Mill. Mark üproc. Obligationen zn Pari. Die An leihe, ohne hypothekarische Sicherheit sollte in den Jahren 1905 bis 1910 mit jährlich 1 Mill. Mark zu Pari getilgt werden. Den Anleihczeichnern wurde ein Antheil am Gcschüftsgcwinn zugcsichcrt, indem sie auf je 10 000 der neuen Obligationen einen Gewinn-Antheilschein erhielten, der bei der Liquidation der Gesellschaft von dem nach Ausschüttung des eingczahlten Stammcapitals nebst durchschnittlich 8 Proc. Dividende noch vorhandenen Gewinn-Ueberscyuß bis 10 Proc. beanspruchen kann. Der Grundbesitz der Rheinau-Gcsellichast betrug Ende 1900 2,79 Mill. Quadratmeter, deren Buchwerth damals 4,71 Mill. Mark betrug, gleich 1,69 für den Quadratmeter, während die bis dahin vorgenommenen Verkäufe einen Dnrchschnittserlös von 4,97 für den Quadratmeter ergeben hatten. Ob und in welchem Umfange die Obligationen damals gezeichnet oder inzwischen unter der Hand placirt wur den, entzieht sich unserer Kenntnis;. Daß diese Beträge sehr groß gewesen seien, dagegen spricht, daß die Rheinau-Gesellschaft bereits jetzt wieder neue Mittel benöthigt, die durch Erhöhung des Stammcapitals beschafft werden sollen, nachdem erst im vorige» Jahre die badische Regierung der Gesellsckmft ans ihre Terrains ein Hypothekar-Darlehen von 1 Mill. Mark ge währt hat. Angeblich soll die badische Regierung damals der Gesellschaft die Erhöhung dieses Darlehens auf 2 Mill. Mark offcrirt haben." XV-n. Prag, 28. September. Ter Kohlenverkehr in Böhmen hat sich in der jüngsten Zeit gehoben. Der Bahnvcrsandt ist nach allen Richtungen hin lebhaft, während die Verladungen auf der Elbe unter der Einwirkung des niedrigen Wasserstandcs zu leiden haben. Und gerade ans de» Elbgegenden liegen für böhmische Braunkohlen umfassende Bestellungen vor, deren Aus führung der niedrige Wastcrstand der Elbe hinderlich entgegen steht. An den Elbplätzcn sollen die Vorräthc stark gelichtet sein, und deshalb würde sich ein reges Versandtgeschäft nach dort entwickeln, wenn die Kähne starker beladen werden könnten. Die Verschiffungen in Aussig betrugen in der letztvcrgangeneii Woche ca. 450 Wagen täglich, was im Verhältnis; zu dem niedrigen Wasserstandc immer noch sehr günstig zu nennen ist. Im Inlande haben nun die Zuckerfabriken mit der Anlegung von Kohlenvorräthcn begonnen, wodurch auch der Absatz der Steinkohlenwcrle an Umfang gewonnen bat. So wird uns aus Kladno berichtet, das; die Kohlentransporle der Buschtichradcr Bahn etwas zugenommen und für den laufenden Monat eine Steigerung um einige Hundert Wagen ausznwciscn haben. Im Allgemeinen ist die Production in den böhmischen Kohlenrevieren bisher gegen das Vorjahr im Rückstände geblieben. Tie Wagen beistellungen in den nordwestböhmischen Braunkoblenrevieren be trugen in den verflossenen acksi Monale» rund 780 000 Wagen, gleich nm etwa 44 000 Wagen weniger als gleichzeitig im Vor lahrc. Dementsprechend zeigen auch die Ausweise der stichst scheu Staaksvalmen einen Rückgang der Verfrachtung von böhmi scheu Branntohlcn. Vom 1. Juni bis 20. September haben die sächsischen Staatsbahnen 2 630 000 t böhmische Braunkohlen be fördert, ivaS gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres einem Ausfall von rund 330 000 entspricht. Dagegen ist die Aus fuhr auf der Elbe etwas umfangreicher gewesen. In de» perslosseiieii acht Monate» betrugen die Verschiffungen rund 1 650 000 r, während der Export im ganzen Jahre 1901 »ickr ganz 2 Mill. Tonnen betragen hatte. Im Pilsener Stein tohlenrevicr hielt sich die Förderung ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Die Wagenbeistellungen in diesem Revier be trugen in den Monaten Januar bis Angun rund 45 000 Wagen, oder circa 1900 Wagen mehr als in 1901. Daß die kohlen Production im laufenden Jahre erheblich hinter dem Vorjahre zurückgeblieben ist, gehr auch aus den Betriebsausweisen dec böhmischen kohlenbahnen hervor. In den ersten acht Monaten hat die Aussig-Tevlitzcr Bahn nm rund 470 000 c nnd di: Bnschtiehrader Bahn um c». 317 000 t weniger verfrachtet all gleichzeitig nn Vorjahre. Dieser Ausfall entfällt zum größeren Thcile aus kohle. Aus dem kladnoer Steinkohlenreviere sin> aus die Bnschtiehrader Bahn bisher nm etwa 10 000 Wagen Kohle weniger übergcganaen als in derselben Zeit 1901. Tie weitere Gestaltung des böhmischen Kohlcnmarktes wird von der ferneren Entwickcsung der industriellen Verhältnisse im Inlande sowohl als auch im Auslande, namentlich Deutschland, abhängen. Ein strenger Winter könnte den bisherigen Ausfall in der Kohlenförderung verringern. *— Nngarische Hypothekenbank. Tie Semcstralbilan; weist inclusive des vorjährigen Gewinnvortrages von 721 472 Kronen einen Reingewinn von 3 440 503 Kronen ans gegen 2 864 717 Kronen im 1. Semester des Vorjahres. Tie nn Porrefenille des InslitnlS befindlichen Wcrthpapiere, sowie der Special-Versicherungsfonds der Pfandbriefe und Commn nal-Obligationen siguriren in der Bilanz zum Course vom 31. Tcccmber 1901, somit im Vergleiche zum heutigen Cours stand um 1 Mill. Kronen niedriger. * Bern, 29. September. Der Nationalrath genehmigte das Abkommen mit Deutschland betr. Abänderung des Ver trages über den Patent, Marten- und Musterschutz. *— Iura-Simplonbahn. Am 24. d. M. sand in Mailand eine Versammlung der italienischen Subventions- Gemeinden nnd -Provinzen statt, nm zu dem Rück kaufsprojcct der Jura-Snnplonbahn durch die Schweiz Stellung zu nehmen. Was die finanzielle Frage anlangt, so beschloß man, vorläufig das Verhalten der schweizerischen Sub vcntions-Cantone abzuwartcn. Einstweilen wurde eine An zahl von Forderungen formnlirt. Auf jeden Fall müssten die Inhaber der Subventionsacnen von jeder Verpflichtung ans erwaigen Processen zwischen den Bethciligten frei sein. Ferner solle eine C o m m i s s i o n für die Simplonbahn ans Ver trctern der schweizerischen und der italienischen Regierung, sowie der bisher an der Subvention Bethciligten gebildet werden, uni über alle die Bahn betreffenden Fragen sich zu äußern. TaS im Art. 15 der Conccssion vom 22. November 1896 der iralienischc» Regierung für gewisse Fälle cingeränmtc Kündigung- r c ch t soll unverändert bestehen bleiben. Ferner wird verlangt, das; an Stelle der in Art. 12 festgesetzten Subventionen eine jährliche Summe von 66 000 Lire tritt. Sobald die Brutto einnahme auf der Strecke Bricg Tomodossola jährlich 40 t"" Francs pro 1 Km erreicht, soll der Bund verpflichtet sein, einen zweiten Tunnel durch den Simpion ;n stechen unter Verzicht mn den sür Italic» festgesetzten Beitrag tw» 10 Mill. Lire. Hin sichtlich des nach 30 Jahren für Italien eintretenden R ü a kaufsrechts auf die Strecke Isclle-Schwcizcrgrenze wird verlangt, daß dasselbe auch die zum Betriebe derselben dienendem Anlagen ans schweizerischem Gebiete umfaßt, und ferner Wied gefordert, daß ini Falle des Rückkaufs als Gegenleistung für di- Entwerthnng der Suvventionsactien von den Anlagckosten ni.'. allein der von den italienischen Suvvcntionürcn «ungezählte, sondern der von ihnen gezeichnete Betrag abgezogen wird. * Zürich, 29. September. In den Kreisen, deren Stellung eine Kenntniß der Verhältnisse und Vorgänge bedingt, wird die Meldung, daß eine Fusion zwischen der Basler Handelsbank und dem Schweizerischen Bankverein beabsichtigt sei, als grundlos bezeichnet. Tie „Frkf. Ztg." bemerkt hierzu: Tas Gerückt hängl wahrscheinlich zusammen mit den in letzter Zeit häufige- abgchaltencn Verwallnngsralhssitznngen der Basler Handel. bank; cs handelt sich aber hierbei nicht uni irgend welche Fusion, sondern nm das Engagement bei der Banque Suisse et Franca ist in Paris. *— Die Schweizerische Locomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur schließt das Rechnungsjahr 1901/1902 mit 680 789 Frcs. Reingewinn tim Vorjahre 618 404 Frcs.) ah, wovon 520 000 Frcs. (360 000) als 10 Proc. Dividcndc (wie im Vorjahre) aus das von 3 600 000 aisi 5 200 000 FrcS. er höhte Grundcavital vertheilt werden. Der Rest wird zu TantiSmen nnd Wohlfahrtszwcckcn bestimmt. * Paris, 29. September. Die nproc. bulgarische Tabak anleihe ist seit heute im Parquet zugclassen. Es gingen Be träge darin zu 455 bis 457 um. Die Zuthcilung auf die Zeich nungen erfolgt hier mit 25 Proc. Bon der Warschcm-Kalischrr Bahn. Warschauer Blätter berichten, daß in der Frage des Anschlusses der Warschau- Kalischer Bahn an das preußische Staatscisenbahnnctz bei Ostrowo seitens dcS russischen CommunicationS-Ministeriums eine speciellc Instruction ansgearbcitet worden sei, welche die künftigen Beziehungen zwischen den interessirteu Bahnen genau bestimmt. — Wie uns pon unterrichteter Seite aus Warschau mitgetheilt wird, bildet die Frage des Anschlusses der ueucn Warschau-Kalischer Bahn an das preußische Staalscisenbahn- netz gegenwärtig noch den Gegenstand von Verhandl u n - gen zwischen der preußischen und der russi schen Negierung. — Inzwischen trifft die Verwaltung der Warschau-Wiener Bahn, welcher die neue Warschau- Kalischer Bahn gehört, bereits Anstalten zur Eröffnung des provisorischen Verkehrs auf der Warschau-Kalischer Bahnlinie, die Ende künftigen Monats oder in den ersten Tagen des Monats November erfolgen soll. Tas Stationspersonal ist ernannt, und künftigen Monat übernehmen die Stationsvor steher, deren Gehilfen, Expeditoren u. s. w. ihre Posten. — Die Sosnowicer Kohlengruben-Actien-Gescllschaft vcr- theilt für 1901/1902 15 Proc. Dividcndc. *— Die Actien-Gesellschaft Starchowic trat aus dem Eisen Werk-Syndicat Polens aus. Die Eisenpreise beginnen daher zu sinken. * London, 29. September. Wie das „Bureau Laffan" aus Capstadt meldet, beschloß die Regierung, sür 1 Mill. Pfund Sterling Eisenbahnwagen anznkaufcn und 140 POO Lstrl. zur Erweiterung des Capstadtbahuhofcs aufzuwendcn. * London, 29. September. Nach der „Daily Mail" wird die Negierung die Steuervorschläge für Südafrika bei Wieder crösfnung des Parlaments bekannt geben. — Vor der Ausgave der Kriegs-Anleihe, die vielleicht eher, als erwartet war, erfolgt, soll eine innrreTranövaal-Anleihc, auch mit Reaicrunasgaranlic, ausgegcbcn werden. Der Betrag der letzteren sei noch nicht fest gesetzt. *— Internationale Schienenvereinignng. Tie in letzter Zeit wiederholt verbreiteten Gerüchte von der Vereinigung einer größeren Anzahl englischer Stahllvcrkc, besonders Eiscnbahn- fchienen-Fabrikanten, welche den Zweck haben sollte, die Preise hochznhalten und die Erzeugung zn rcguliren, sind nunmehr auf das Bestimmteste in Abrede gestellt worden. Hierzu bemerkt daS „Ccntralblatt der Walzwerke", das; daS, was die genannte Ver bindung bezwecken sollte, in Wirklichkeit schon von dem seit einigen Jahren bestehenden englischen Stahlschicncn-Fabrikan ten-Perband erreicht wird, welcher es den bethciligten Werken ermöglicht hat, hohe Preise zu erzielen und die Aufträge je nach Bcdürfniß unter einander zu vcrthcilen. Alles ist oabci gut verlaufen, bis vor Kurzem sich einige Schwierigkeiten be merkbar macksten. In erster Linie waren es die Ameri kaner, welche anfingen, durch billigere Notirungcn Aufträge im englischen Markte wegznschnappen. Dieser Wettbewerb ließ indessen bald nach, jedoch nur, nm einer nicht minder scharfen Concurrenz von deutschen und belgischen Häusern Platz zn machen. — Vor einigen Wochen schon sind Andeutungen darüber laut geworden, daß-die Interessen der englischen Stahlfabrikan- tcn nur durch eine Vereinigung mit den deutschen und belgischen Fabrikanten mit Erfolg gewahrt werden könnten, und cs ist, Ivie daS genannte Facbblatt aus englischer Quelle erführt, da die Interessen der englischen wie der festländischen Fabrikanten Hand in Hand gehen, nickst unwahrscheinlich, daß in Bälde eine solche Verbindung zu Stande kommt, um
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