Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.01.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080104018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908010401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908010401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-04
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lonnabeud. 4. Januar 1V08. Raichstagrwahler-Versainmlung iin Zentvnltheatev. * In einer sehr zahlreich besuchten Reichstagswählerversammlung, die gestern abend unter Leitung des Kommerzienrates Habe nicht im großen Saale deS Zentroltheaters statlsand, sprach der Reichstags- abgeordnete sür Leipzig, Justizrat Dr. Junck, über „Die Ar bett des Reichstages und die politische Laae". Ter Redner führte in mehr als zweistündigem Bortrage etwa folgendes aus: Gerade der gegenwärtige Moment, in welchem es sich entscheiden solle, ob der Block lebensfähig sei, lege ihm den Wunsch einer Ver- stöndigung nahe. Die konservativ-liberale Paarung solle jetzt zeigen, ob sie «tne Bernunstehe sei. Wir sieben vor wichtigen Entjcheidungen: BörsengeseH, VereinSgesetz, Finanzresorm. Beinahe wäre der Block in die Bruche gegangen. Die Schilderungen der bekannten Szenen im Reichstage dürften zwar, wie manche Reproduktionen, etwas zu grelle Warben gezeigt haben. Immerhin war der Augenblick ein ernster. Be- deutsam »n der Geschichte deS deutschen Parlaments sei, daß ein Kanzler das Vertrauensvotum der MehrheitSparteien erbittet, waS übrigens durchaus der Sachlage entspreche; wichtig für unsere innere Politik, insofern der BorfaU zeigte, daß der Kanzler nur mit dem Blocke regieren wolle und alle Brucken zum Zentrum ab gebrochen habe. Er persönlich halte an der Blockide« fest, wenn auch ohne bejondere Begeisterung dafür. Alle Politik sei Kompromchpoliuk. Allein die Blockparteien werden starke Entsagung üben müssen. Links von den Nationalliberalen scheine mehr Entschlossenheit, an der Einigung sestzuhalten, zu bestehen, al- auf der äußersten Rechten. Bei den sächsische« Abgeordneten konservativer Richtung herrsche erfreuliche- Verständnis sür die Blockpolitik; gerade für Herrn Abgeordneten Wagner glaube er dies gerechterweise hervorhcben zu sollen. Der Standpunkt seiner Partei sei, daß die Blockpolitik bei den Neuwahlen vom Volke als richtig befunden worden sei — in diesem Sinne faste er auch die Leipziger Wahlbewegung auf — und daß das Zusammenarbeiten der Blockparteien ruhig und kühl als eine politische Notwendigkeit bezeichnet werden müsse, der wir unS im Interesse des Vaterlandes unterordnen. Der Reichstag habe bis jetzt nur glatte Sachen erledigt, wie daS wichtige englische Handelsprovisorium. Das Gesetz über di« MajrstätSbeleidigungea sei in der Kommission, der er angehört habe, fertiggestellt. Die Kom- mistionsberaiungcn zeigen «in erfreuliches Einverständnis im Sinne einer tunlichsten Einichränkung der MajestätSbcleidigungsprozesse, die nach unserer Ansicht nur selten d>< Idee der Majestät fördern. Das Börsengesetz sei em Schulbeispiel dafür, wi« die Blockparteien Ent sagung üben müssen, wenn etwa- zustande kommen soll. Die mißver ständliche Feindschaft argen die Börje habe nur Unheil gestiftet. Wir müssen unS aber mit der Beseitigung de- Börsenregisters und anderen Rückbildungen der verfehlten BöriengejeNgebung begnügen. DaS Verbot des börjenlnäßigen Terminhandol» in Getreide- und Mühlensabrikaten müsse den rechten Blockparteien zugestanden werden, denn eS bestehe die Geiahr, daß daS Zentrum beim Börsengesetz mit der Rechten, beim Ver- einsgesetz mit der Linken gehe und so den Block sprenge. Beim Bereiasgesetz müssen wir alle Bestrebungen deS Zentrums, den Toleranzantrag mit dem Vereinsgesctz zu verkuvpeln und einen Kulturkamps mi, umgekehrter Front anzufangen, energisch ablehnen. Falsch sei der ebenfalls vom Zentrum ausgestellte Gedanke, daß das VereinSgesetz das Koalitionsrecht geiäbrde Die bestehenden Koalitionsfreiheiten, über welche merk windige Unklarheiten absichtlich unterhalten werden, dürfen nicht ange- tastel weiden. Insbesondere müssen wir aus dem KoalitivnSrecht der Beamten bestehen, denen der moderne Staat überhaupt eine erhöht« Für sorge widmen muß. Nebenbei bemerkt, sei auch die wirtschaftliche Sicherstelluug der Beamte» eine Frage von höchster politischer Bedeutung, die Herr Opitz in der letzten sächsischen Landlcmssitzung arg verkannt habe. Sicherlich werde die öffentlich-rechtliche Seite des Koalitionsrechtes, das Recht, es in Vereinen und Versammlungen auszuüben, eine entschiedene Verbesserung erfahren. Ucbrigens werde er diese Frage mit der Gesellschaft sür soziale Reform noch besonder- prüfen. Das VereinSgesetz sei zwar ke>ne liberale Idealleistung, jedoch bringe es wesentliche Fortschritte sür Minderjährige und namentlich für die Frauen. Sache der Führe- rinnen der Frauenbewegung, der er seine vollste Sympathie zuwende, werde es fein, fie nicht durch Uebertreibunpen zu diskretieren. Die an geblichen Vorzüge der süddeutschen Gesetzgebung aus dem Gebiete deS Vereinsrcchies bestehen wesentlich in der dortigen liberalen Handhabung. An sich sei die Polizei dort so unbeschränkt wie möglich. Eine bittere Pille sei der Sprachenparagraph. Auf jeden Fall müssen reichstreue Nationen, wie die Lothringer, Lit- tauer usw., geschützt werden. Besser sei es, man gebe die VersammlungS- spräche frei und überläßt eS der Landesgeletzgebung, notwendige Ein schränkungen zu verfügen. Komme es zur Entjcheidung, so werd« er sür seine Perion freilich nicht umhin können, dem preußischen Staaie gegen das Polentum diejenigen Waffen zu gewähren, deren er in diesem na tionalen Kampfe bedarf. Die allerwichtigste Frage der Blockpolitik werde jedoch die Reichsfinauzreform «in. Die jüngste Finanzresorm habe, wie allbekannt, keine genügende Abhilfe gebracht. Die große Schuldenlast deS Reiche- von über 4 Mil liarden beweist nur, daß daS Reich niemals genügend« eigene Einnahmen gehabt habe. Jetzt stehen wir vor einem veranschlagten Defizit von 124 Millionen, das wobl auf weit über 200 Millionen anschwellen dürfte. Die nalionailiberale Fraktion habe sich dahin schlüssig gemacht, daß neue indirekte Steuern nur in Verbindung mit direkten Reichssteuern be willigt werden können. Da- mag vielfach unpopulär sein, allein eine weitere ausschließ iche Belastung des Konsums erscheine der Partei un gerecht. Zwar sei dieselbe einer Reform der Branntwein- besteuerung^ nicht abgeneigt, auch mit dem Ziele, dadurch weitere Mittel zu schaffen, dagegen würde man eine weitere Belastung des Vieres oder des Weines ablehnen müssen. Die Partei sei auch gegen eine weitere Besteuerung des Tabaks, etwa in der Form einer Banderolensteuer, und zwar im wesentlichen aus sozialpolitischen Grün den. Ter Zeitpunkt für ein Monopol sei entschieden verpaßt. Jetzt würde eine neue Besteuerung zu einer Vernichtung kleiner Betriebe, tue die Kontrolle nicht ertragen können, zu einer Konzentration der Fabri kation in höchst unerwünschtem Maße und zu einem Rückgänge deS Kon- sums führen, der Arb>iterentlassungen unbedingt zur Folge Haden muß. Was die direkten Steuern anbetrefse, so denken wir nicht an eine Reich seinkommen st euer, die zu einer wesieren Belastung deS Mittelstandes führen würde. Die Ausdehnung der E r b s ch a f t s- steuer — wenn sie richtig veranlagt werde, sei sie die gerechteste oller Steuern — stoße leider aus den schärfsten Widerstand. Für die sehr populäre Wehr st euer würde die Partei eintreten, vor allem aber für eine Neichsvermöqenssteuer. Freilich haben sowohl her Schaklekreiär als das Zentrum und die Konservativen sich lebhaft gegen jede direkte Reichssteuer erklärt. Sie wollen indirekte steuern. Keines wegs seien direkte Steuern reichsverfastungswidrig oder zerstörten etwa die Selbständigkeit der Bundesstaaten. Im übrigen können wir dieser Frage mit Ruhe entgegensehen, denn wenn wir uns nicht aus neue Reichs- steuern einigen, so bleibe es eben bei den Matrikularbeiträgen. Für biesen Fall müsse es zu einer Veredelung der Matrikukarbeiträge kommen. Die jetzige Verteilung nach der Kopfzahl der Bundesstaaten sei ungerecht. Dem darf man sich nicht deswegen ver schließen, weil man einem Bundesstaate angehore, der Hann eventuell mehr belastet werden würde. UebrigenS scheine im Reichstag bis in die Reihen der Konservativen Einigkeit zu bestehen, daß die Matrikularbeiträge anders verteilt werden müssen. Ta die Bundesstaaten zweifellos ihre höheren Lasten nur durch direkte Steuern decken könnten, kämen wir auf diese Weise tatsächlich zu einer Erhebung direkter ReichSsteuern auf indirektem Wege. Ti« Not wendigkeit, dem Reiche eigene, bewegliche Einnahmen zu verschaffen sei nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine nationale Frage. Das liebevolle Verständnis für di*ke Seite der Frage habe er bei den letzten Aeußerunoen deS sächsischen Finanzministers schmerzlichst vermißt. Der Vortragende schloß mit folgenden Worten: „Meinem Herzen am nächsten steht, wie von Anfang an, «nstr« Saziakpukitik. Die Fürsorge für unseren Mittelstand, die eine Lebensfrage der Nation ist, möchte ich gern einmal mit Vertretern deS Mittelstandes besprechen, die sich frei halten von Uebertreibungen und Schlagwörtern und Ver dächtigungen diS Liberalismus, wie man sie in einer gewissen Presse mehr und mehr findet. Im Reichstage bin ich namentlich sür die Sicherung der Bausorderungen «ingetreten und gedenke auch weiterhin alle- für den Mittelstand zu tun, wa- mit dem Staatsinter- esse nur irgend verträglich ist Gegenüber der Sozialdemokra tie hoff« ich, dgß di« nationale Aroeilerbowegung, für die zu arbeiten Leipziger Tageblatt. ich nicht aushören werde, mehr und mehr an Kraft gewinnt. Möchte die Zeit nicht zu »ein lein, wo zwischen ben verichiedenen Ständen unk Klassen unseres Volkes Friede und Einigkeit herrscht. Wer auch nur einen kleinen Stein zu diesem schönen Baue beiträgt, hat nicht umsonst gelebt." sLebhaster allseitiger Bcifall.j An der Debatte beteiligten sich die Herren Fabrikant Graf, Rechtsanwalt Dr. Drucker und Landlagsabgeordneter Dr. Zöphel. Eine von Dr. Trucker gestellte Anfrage, wie sich der Ver treter für Leipzig zur I u st i z n o v e l l e stelle, beantwortete ReichS- tagsabgeordneter Dr. Junck in. seinem Schlußworte dahin, daß sie ihm in ihrer jetzigen Fassung unannehmbar sei. Darauf wurde die Ver sammlung vom Vorsitzenden mit einem Hoch aus Kaiser und Reich ge schlossen. —— Sitzung der Handelskammer. Leipzig, am 3. Januar lR8. Seit zrdn Jahren, seit dem Amtsantritt deS jetzigen Präsidenten unierer Handelskammer, bat dieser, Herr Geheimer Kommersienrat Zweiniger, eS sich angelegen Irin lasse«, in längerer NeuiabrS- an prache all der wichtigen polnischen und sonnigen Ereignisse deS adgelaustnen Ingres zu gedenken, welche Jneustrir H nidel »nd Gewerbe in irgend einer Wesse be- rudrlen und intri e sierien Au 1i in rt-iemJadre bat er an diesem von ibm eingt'ührtrn Brauch j.st r.halten und nach herzli ree Beglückwünschung de-KammerkollegiumS in ter gessrigen Plenarsitzung zunächn des Ablebens der Königin-Wiiwe Carola nedacbt. Die Mitglieder eihoben siv von den Platzen. Sodann gedarbte Redner dankend d>r ansgeil iedenen Mitglieder und hieß die neugewählten willkommen, deren Ansitzen im Handrlsssanke dafür bürge, daß der Kammer in ihnen tüchtige und tr>ue Mitarbeiier beicdieden seien. Redner fuhr dann fort: „Sehr geedrte Herren! Nach der Hochkonjunktur der letzten Jahr« baden die letzten Monate de- verstossenen Iatzre« zn etner astmällgen Ernüchterung und Ab chwachiinq gejährt und wenn wir auch leine Beraatasiong Haden, in dielen Er cheinunaen daS Naben einer allgemeinen Krisis »a erblicke«, so baden sie doch in unserem Erw.rbSleben eine gewisse Unsicherheit und Beun ruhigung hervorgerustn. Der gewa tige Amjwrvung, der sich nament- lti> nach Beendigung de» ruisrich - javanischen Krieges auf fast asten Gebieten deS Handel- de-Berkebr- ond der Industrie vollzog, dsidcidurd veianiaßlcn Betriebsrrwiilerungen und neuen Gründungen, dir erhöhten ArbeitS- lötine, die Beiteuerung der LebrnSm ttel. der nach «nd nach zu enormer Höhe n>iirigerie Preis dec Rohstoffe und Materialien, der Abstuß von beträchtlichen Kapitalien für au'Iändijcbe Unternehmungen, die Ausnahme belangreicher staat- liier und städtischer Anleihen, die Kapttal-vrrgröheruagrn der Banken — alle? kaS zusammcngenommen hat zwar naturgemäß eine außerordent liche An'panniing des Geldmärkte- zur Folge gehabt. Die so ge'chasjeoe Finanz lage wurde noch verschärft durch die in den Bereinigten Staaten von Amerika ausietrvck'ene Krisis, so daß die B rwaltung unierer Reich-bank sich gemüßigt >ab, den Bankdiskont auf den auch tvme noch geltenden Satz von 7st, Prozent zu ertzö en. um dadurch dem GoUabstuß tunlichst zn steuern und zn veranlassen, daß in der Fenlegung und Jnanwiuämavme der Umlauf-mittel Grenzen ge zogen werden möchten. Die enrovässchen Zentralbanken stad bekanntlich eben» fnIIS mit Ertzö.ungen des Bankdiskonts vorgegangen. Im allgemeinen hat jedoch unser wiriichaitttchrS Leben während der lebte« Jahre eine solch» Fundierung, Kräftigung und Gesundung erfahren, daß dir t« der zweien Hälfte deS verstossenen JatzceS rin getretenen Eretgntsfe es nicht baden ertzliüturn können, und daher dürfen wir un- der Hoffnung dinqebe», daß e- auch im Jahre l9O8 geiund bleiben und etwaigen Wewielfälleu widerstehen werde. Exzellenz Dr. Koch, der bewährte jahrelange oberste Leiter unterer Reiä -bank, tritt jetzt in den wodlveidienten Rubeuand. Möge seinem Nach folger, Herrn Dr. Haoenstein, der Mitte diese- Monat- sein Amt antrete« wird, eine gleich irgenSreiche Wirliamkeit bessbwden lein. Wenn auch der zeitweilig hohe Zinsfuß den Geschäft-nutzen beeinträchtigt haben mag. >o werden doch Handel »nv Industrie, mit wenigen Ausnahmen, daS Jahr 19<i7 mit einem guten Gewinn ad>chlirß«u können. Deutsckjüdwesiasrtka barf n»a der Kamvs al- beendigt imgrfehen werden. W>r düisen auch h ssea, da» unsire Kolonien durch da-im verstossenen Iatzre endlich errichtete ReuliSlotoniawmt und durch die Ernennung Dernburg« zu seinem Leiter nun eine ruhige und gedeihliche Entwickelung erfahren und zu einem iür Deutichlanb wertvollen Bentz sich mrbr und mehr auSgeiiallen werde. Mit England ist der Handesverlrag bi« zum 3l. Dezember 1909 ver längert morden. ES wäre jedoch dringend zu wün chen, laß da- Tratsche 71:'ch auch mit den englischen Kolonien zu Hand lsverträren käme. Mit den Ber einigten Staaten von Amerika ist »in vorläufiges Handelsabkommen ge troffen worden, durch das im wrienllichen eine mildere Handhabung in dem ameriknn sch.n Verzollung-verfahren uns zugestanden woiden ist. Auch mit Spanien ist das Handelsabkommen i» Juni vorigen Jabre- verlängert worben, daaegen sind wir leider noch nicht zn Handelsverträgen gelaunt mit Tön-Mark, Holland und Argentinien. In Marokko sind Frankreich und Spanien noch bemüht, die gestörte Ordnung wieder berzusielle«. Aus den Mitteilungen de- Herrn Präsidenten über die Tätigkeit der Handelskammer heben wir folgenteS hervor: DieAorcrrong der HandlungS- gedrtsen, d e logen. Koaturrenztlaujel völlig zu beseitigen, konnte die Kammer nicht unleistutz-n, dagegen befürwortete sie im Interesse von Prinzipalen und Angestellten die Einführung de» 8-Udr-Labrofchlusje- sür da» ganze Lepziger Wirtichafl.-gebirt und die Bestrebungen ,ar Erweiterung der Sonntagsruhe im HanbelSgewerbe für ben Bezirk der AiniSdauptmann- iwa'i Leipzig. Auf sozialpolitischem Gebiete liegen nach die Bemühungen der Kammer zur Förderung der lliei ctischeu Fortbildung der kansmännijchen Jugend beiderlei Geschlechts. Lcileruin dnite sich die Handelskammer mft einer Reihe gesetzgeberischer Ausgaben »u befassen. In weskl tlichen Punkten ist ben Wünichrn der Kammer in cem Entwurf einer neuen Matz- und Grmiwt-ordnuuq Rechnung getragen worben. Auf dem Gebiete des Beikedr-wesen- wurd« besonder» in der Kanalsrage rin brdeulwmrr Schritt vorwärts getan und neben dieser An- gelegrnbeil bat die Kammer zahlreichen Fragen deS Cilenbabn-, Post- und Tele- grapvenwes.nS ihr« «ufmiritamkeit und Arbeit gewidmet. Nach wie vor ist sie iür Berbessrrung der Zugverbindungea von ond nach Leipzig Er leichte, ung der Reisebedtagungen. Wahrung der Interessen ihrer Be- zilk-angeböngen im Gritertartfwrsen, Erweiterung de« Fernsprechnetzes und Ab- jiellung von Unregelmäßigkeiten und Mängeln im Ferniprechverkehr nachdrücklich und vielfach mit Erfolg ringrireten. Der Jaitialioe der Kammer ist auch die Ausscheidung deS Wtlljcha'tSg b »irS der Stadl Leipzig an- dem VerkehrSdesirke 20 iKgrch. Lachien) der Staimik der Essenbahn iüterbewegung unter Ausgestaltung zu einem eigenen Beriet»-bezirk zu verdorrten. Auch im Jahr« 1907 ist der Kammer eine große Tätigkeit in der Begutachtung von Anträge« aus Zu- lafiung von Waren zum zollfreien BerevrluugSvrrkr hr erwachsen. Weiterhin kam brr Redner noch darauf zn iprrchrn, daß sich Einzelfirmen oder kausmännssch« Jnter-sseaoerbäno« mit Eingaben und Beschwerden allgemeiner Natur an Ministerien oder ReichSbrdördra wenden, ohne vorher mit der Handelskammer irgendwie Fühlung genommen zu baden. Er gab der Meinung Ausdruck daß dr« rechtzeitige Jnansvrnchnahmr der Handelskammer, als der berufenen Berlielriin aller Handel und Indnürle angehenden Angelegenheiten, del Anliegen öftrntlicher Natur siet- im Interesse der d«ir>ffend«a Perwnen oder Bereinigungen wie im Interesse brr Sachen selbst liegt. Im Anschluß teilte Herr Zweiaiger mit, dag ein ungenannt sein wollender Großindustrieller dem UnternützungrsondS der Kammer tu 000 gestiftet bade. Hieraus folgte di, Wahl dr» Bor>i»enden «nd seiner Stell vertreter: Herr Brockhau« schilderte mit beredten Aorten dir Verdienste kr- seit.'erlqen Präsidenten und sei»,- 2. StelloerlreteiS, de» .verra Habe« chl <der l. Ltell.erirelrr, Herr Meißner, ist au- der Kammer ausgeschieden), und empfahl bei e, sowie al» brüten Borssvenben Herrn Direktor Brück den er eben olls als em Überaus einig - Mitgited der ttomm-r fe erte, durch Zoros zu wählen. Die Kammer en spioch eiuslimmg diesem nutrag und somit bilden da« Biätiüium: Borutzeoder: Herr Geheimer kominerzte»<at Zweintger, einer stellvertretender Vorsitzender: Kommerzienrat Hadentcht, zweiter stell vertretender Borgender: Herr Direktor B'ück. Die sich an clnletzend« Wahl de- BerfassungS-Au-schusse- ergab folgende Zlliamm n etzung: Zweiniger, Habenicht, Brück, Brockdan» und Lchmidt. Als Kammeränester wird Herr Reu «er feflgenellt. Weiterhin wurden in den Vorstand der Ortseolticheu HandelSlrdranftalt g-wätzlt die Herren: Hadruicht, Nanüardt. Reoter, Todta». Thorer und Ruß. AIS Direktor der Anstalt gehört dem Vorstand an: tzofrat Professor Raydt. ES folgte schließlich die Loonttuierung der übrigen Ausschüsse. Kpsrt. rladsp«rt. * Radfahr-Klub »Triumph" hält am heutigen Sonnabend, den 4. Januar, in seinem BerriiiSiolai im Restaurant ,rritz Kaufmann. Nürnberger Stiage 41, feine Iatzre« vnsammlung ab. fim 18. d. M. veranstalt« der Verein feine Ehristb.lcherung. Gäste sind willkommen. o Die Bculltzoug der Dresdner Radrennbahn Verbote»! Von der Dresdner Stadtbehörde ist ein Verbot ergangen, nach dem die Nadrenn- bahn mit Ablaus der Saison 1908 nicht mehr benutzt werde« darf. Der Verein für Rodwettfahren ist bereit- mit dem Stadtrat von Dre-den in Unterhandlungen eingetreten wegen Ueberlassnng eine- Terrain- zur Neuanlage einer Radrennbahn. Luhballfp.rt. Z Der Fntzballklnh „Fortuna" bäl» heute abend 9 Uhr im Schütz,n-mr- L-Gellerhanjen i«nr Generalversammlung ab. «r. 4. 102. Jahr». rvintarsporh. Wettrrdepescheu ans «t»terfportplStze» vom 3. Januar. Ort vabn. station Varo. meter HZ Fern, ficht Wind Sch««- höh« «n Weg»«- schien- Sport, geic^nh eit Wette«, autftchten fitr Sonntag Friedrich roda Friedrich» roda» beständig -IL g« Ost 8 Ib-20 ,« Ski, Rodet. Bobsleigh. Herrlichste Minier- (Renn stieg) SchlMen landlchap, Mauhfron günstig günstig Inseltzberg A«)°' Neustadl (Rrnnstirg) Kipüdors (Fürsten. Friedrich, roda Reuftadt fest steigend -U ? K Ost Rordosi I» gut gebahnt Schnee scyuh Rodel, Ski KipSdorf beständig -11 gut Süd ost 1» g« Schnee schuh «kt, Rodel günstig rich-vaud« Krum. Hübel beständig steigend -18 g« Süd gebahnt Hörner, schlitten, Rodel günstig (Riesen- ^chStw«! vogll. Schöneck steigend -8 kl« Vst » geb ah« Rod«l günstig -s- Sportfest verschoben. Mit Rücksicht auf die zur Ausübung deS Winter sports ungeoügeuden SchneeverbäUnifse ist da- für Montag, den 6. Januar, geplant gewesene Sportsrst in Geising-Attenberg verschoben worden. Tie sür diesen Tag drkanatgegrdeurn Sonderzüge verkehren deshalb nicht. Kunstkalender. Theater. 0eU»Igr» «t«dtthe<lter ym Heuen »Heater geht heut« nachmittag z-s Uhr bet Halden Peetsen Humperdincks Märchenoper .Hänsel und Lretel" zn E««n». abend« 7 Uhr »Dte Hoch-etr-sackel". Morgen wlrd PucctniS Oper „Modamc tvutl«rkth' wt«d«rholt. Im »llen rheater sieht heul« ,<ätn watzertroum" aus b«m Sptelplan. Morgen ist ongesetzl: nachmittag» S Uhr tb«t ermähigten Preisen) .»letn-avchen und dt« rLethnachtSsee-, abend» H8 Uhr .Lt« lusttge Witwe". — Tie Srslausstthrung der dretakttgen Operette »Hotel Eda", Text von unserem heimischen s-drtsrsreller Mar Moeller, Mustt von Otto Schwartz, ist für Donnerstag, den ». b. M., ang«s«tzt. tzettzttger rcha»splelH«»>. Heut« Sonnabend, Sonntag, Montag, Mittwoch und nächsten Sonnabend nachmittag Sz- Uhr wird bei «um leit bi» über die Hälft« er- mäftigten Preisen das Märchen »Prinz«- rausendhändchen" gegeben. Heute abend gelangt »Anna Karenina" zur Ausführung. Sonntag geht da» »rsolgretch« Fuidasche LuUlptel .Der Dummlops" in Szene. Weiter« Aufführungen finden davon Miltwo» und yreitag statt. Montag lHohe» Aeulahr) wird .Anna Karenina" gegeben. Dienstag wird -er «rsolgretch« Schwank .Der Ledemann" wtederholt. «I» Klassiker. Vorstellung zu halben Pretken wtrd am Donnerstag Lesstng» -Natban der Weise" mit Direktor Hartmann al» lemvelherr gegeben. Sonnabend erscheint »um ersten Mal« .yräuletn Iosette — metn« yrau". Lustspiel in » Akten von P. Bavault und Lharvatz, deutsch von Ma» SchSnau, im IS. Kreitagabonnemrnt aus dem Repertoire. La» Stück ist beerttS tn d«r vorigen und dieSkährigen Saison an vielen Sühnen als Houpischtagrr gegeben worden, und Wirt Sonntag »um ersten Mal» wiederholt. — E» sn besonder« daranf hingewtesen, datz Sonntag und Montag (Hohe» Neulahr) da» nicht <m den Lag gebundene Abonnement tn Form von Dutzendhesten Gültig keit hat. «attenbertz-rHe.tr». Heut, Sonnabend «nbmtttag rz- Uhr .LornroSchen": abend« 8 Uhr .Han« Huckedeta". Sonntag «xbmtttag -z- Uhr „Dornr»»»,n": «beckd» .Dt« Kinder der Eizellen»". Montag (Hohe» Neujahr) nachmittag« Sl4 Uhr .DornrbSchen"; abend» »Da« Mädel ohne Selb". Konzerte. Lina Kerner, »tn« Schülerin Leopold Godowsfh», gibt heute abend z-8 Uhr im Kaufhaus« »inen Klavierabend mit Komvoftttonen von Vach, Mozart (Sonate A-Dur), Ewudert, Gluck, Weder, Ihoptn, Ltszt. Karte« bet L. S. Klemm, Ar. Jost und abend» an d«e Kosse. (S. Anzetge.) Morgen abend z-8 Uhr findet tm Kaufhaus« d«r Liederabend don Julia Lnk» statt, «m Klavier wird der al» setnstnniger viedrrbegletter bekannt« Erich I. Wolfs tätig s«t«. Karten bei L. A. Klemm und yr. Jost. (S. Anzeige.) Derqnüqunqeit. : Krtstavpalasd-rHeater. Allgemeinen Beifall findet der gegenwärtig« dorzüg- lick» Sptetplan. Morgen Sonntag zwei Borsiellungen, nachmittag» z-S Uhr und atzend» z-S Uhr. — Ma»l«nf«st. Da« grüble und eleganteste MaSkensest der Saiion findet Dten»tag, den 7. Januar, In sämtlichen oberen Räume» de« Kristall- Palast«» statt. Wt« tm vorigen Jahr«, so hat auch dt^inal dt» Ltrektton für die füns schbnslen Damenma»ten » Geldpreis« ausgesetzt, und zwar erhält: 1. Preis soo ^r, ». Prei, 200 ^l, 8. Preis l»0 1. Preis 100 ^l. 8. Preis KV ur bar au««,zahlt. Karten sind im Borderkaus für Damen zu 8 ^ll, für Herren zu S ^l.zu haben. An der Abendkasse kosten Damenkarten « ^l, Herrenkarten 8 ^tk. : -rntral»Heater. Da» Weinrestaurant btetet bet etner tadellosen Verpflegung abend» Unterhaltungsmusik. — Im Wiener Eaf« nachmittag» und abend» Wiener Salonmustk. Geschäftsverkehr. r »t« ein Fels im Meer, umwogt von hundert Konkurrenzfabrtraten, von Puder, do« Irem«, von «Sskrrn aller Art. steht „»rtchner» yettpoder" dal Jede« Jahr seit 80 Jahren rrhShter Umsatz, laut notarieller Urkunde: verbreitet über dir ganze Erde, derwendet von allen Damen, dt« sich SchSnhett erwerben oder Schönheit erhallen wollen, odor denen e« um einen guten Leint zu tun Ist. Eben wieder hat Leichner» Jettpuder de» .Groben Preis" auf der Mailänder Weltausstellung erhallen. Keine Dame dersäum« «», Leichner» gettpuder und die anderen yabrtkat« der Firma Letckner tu Serfin M gebrauchen, di« von etner Patti, einer Sembrtch, einer Sarah Bernhard und diele» anderen ersten Künstlerinnen empfohlen werden. UöLvoroioslsotis üeovavdLun§sn »uk kze.in,«ene7i» In I.nln/I?. sstsiie: 119 itnter NUnr <s<!Nt ^sesr. Zoll ckor v«>d»«dtnor reck, »ai ()' ttilltm. l vvrmv- »volvr. r. ttelativ« k'euod- til.»oit'<. >i,ock- riodran- u. Lraru«. ttimmew- aoeiokt. 9. ad. 9 v. 765,3 — 12.l 97 0X0 8 Klar 3. ^»n. vm. 7 - 764 0 — 14.6 88 0 9 klar oaekm. 2 » 761.5 — 9,4 100 1 Oaort Karim,im cler I omnorntur — — 6.6', Ilivimum — — 16.0'. VV0 «t«et>oriodt vom 3. ^»ouae. S L 8 Ltatioiumaw« irvmst auk «renn fliesst aal- u. Ltklrße lotter Z Q, L äes IViväea s T S » 18 8tornow»^ 774 btill beäeekt -f- 3 —- 22 ^.keräsen 775 4V Isieki beiter — 2 — 19 lüalin ü«aä 774 8 loiedt ssatbbeäeekt -i- 1 23 Sdivläa 774 leivkt doäockt -f- 1 — 24 üolzsd««! 773 0 mLaaix wolkig — 2 — 20 Valvo«» 769 0 lmout rvolkenlo« — 1 21 Loill^ 765 OXO lrisod deäeckt -f- » — 4l llaparancl» 749 8 mSamo 8edooe — 10 1 32 O'dnsUaosuoä 764 VV8VV mämiz tie^on — 10 31 voäü 750 >'VV stark veolkix 3 8 33 Lkuävoila 771 lsiessl d«1vokt -f" 1 0 38 dtookkolm 760 VV »tark rvvlkiK — 5 1 34 Lkaaeo 767 m-ungod wolkig -f- 2 0 36 Kopeokaeen 771 mä«igj Dunst — 3 0 4o l'eteridurK — —— —— —- — 42 klLL 761 leiedt 8essneo — I 0 SO ttvläsr 774 0 »odeeaod vrollion1c>8 — 7 0 28 l'arib — — —E — — 49 l- lorsnr — — — — — 48 llom — —» — E— E— 47 ?r»pl 777 8 leiedt X-dvl — 17 0 46 1V,a» 776 leiedt veollcanloa — 16 0 2 Lvlt ttamkurK 774 776 Sill 880 leiedt wvlk.nl« Wölbe»!« — 4 — 9 0 0 - 8ee,o, müllcks 773 Vk leiedt «olkenlo» — 10 0 7 11 «mal 765 ÜVV 8t«K eeo1tc>K -f- 1 1 8 >»edoil — — — — 10 övrlin 776 dalddeätzekt —11 0 11 > ronä en 776 880 leiedt eeotkovloa — 17 0 14 Uetn 768 >0 krizcd teolkenloa — 12 0 1k r raokknri 778 XO tri«k veolkaoloa — 15 0 16 Larlsruds 769 80 leiedt wolkenlos — 12 0 17 ziüoadml 772 0 krioess rvo1k«t1<» — 17 0 Odordourjx — —— — — » » — Krakau 777 »rill eeolkenlos — LV 0 l-mvdorz I^Ntztzt 767 OISO ^tztt Wvkkmtlo» — 8 0 ftermaontzftläl 7kl 0 loekr beckvout — 7 3 Brieftasten. U. M-, hier„ Der 6. Januar ist in Lachfen »och et« Feiert«».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)