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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190707280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19070728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19070728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-28
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
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Nr. '07. I«l. Jahrg. Leipziger Sonntag, 28. IM 1807. —V. Auszrichnunge». Von der Grueraldirektion der StaatSbahnen ist dein Rejervejülrer Schieser und dem HilfSfeuermann Hertel, beide in Kirch- derg, wezen ivreS nm 27. Juni bewiesenen entschlossenen und umsichtigen Han- deins dci Rettung eines Kinde- au- der Gefahr, von einem Eiiriibahnzuge über- fahren zu werden, besondere „Anerkennung" ausgesprochen worden. Dem .Hil Steneimnnn Hertel wurde außerdem eine Gelvbelodnung zuteil, wett er während der Fahrt von der Lokomotive gesprungen ist, um den Erfolg der Rettung de- Kinde- noch mehr zu sichern. Znm Professor ernannt. Dem Musikhistoriker und Musikblbliotbekar Dr. ptnl. Kart Rudolf Schwartz in Leipzig ist vom königl. preußischen Minister ter geistlichen. Unterricht«- und Medizinal-Angelegenheiten in An- elk^nung feiner Leistungen auf dem Gebiete der Musikwissenschaft der Titel „Professor" verliehen worden. Jubiläum. Der Prokurist der Firma C. Hoffmann-Ebeling <k So., hier, OScar Finsterwald, ist am I. Augun bei obiger Firma Sb Jahre lang tätig. * Ein Jubiläum in der Schultheis,' Brauerei-Attiengeselischait. Tie Abteilung 11 der Schultheiß' Brauerei-Aktiengesellschaft in Berlin kann in die en Tagen die Feier ihre- bOjähriaen Bestehen- begeben, indem der Stamm betrieb, au- dem sie hervorgegangen ist, die Berliner Brauerrigrsellschast Tivoli, vor nunmehr 50 Jahren gegründet wurde. Aus diesem Anlaß ist in der Juli- Nummer de- sicher allen Schultheiß' Biertrinkern bekannten Lchultheiß'-Anzeiger ein illustrierter Fesiarlikel enthalten, der die Entwickelung de» Unternehmen- treiflich ivicdergibt. Namentlich bei älteren Berlinern dürfte er manche alte liebe Erinnerungen wieder wecken. (SinwcitzungSfeier der Stratzenba-nltuie Leipzig - Gnndorf. Im Saale des e»as,hose- zur großen Eiche in Bühlitz-Ehrrnberg fanden am Freitag abend die Einwechung-sesllichkeitru der Straßenbahnlinie Leipsig-Gnndorl statt, au denen neben den Direktion-Mitgliedern der Großen Leipziger Straßenbahn und der Leipziaer Außenbahngesellschaft die Spitzen der hiesigen Pchörden und Nachbarorte teilnahmen. Im dichtgefüllten Garten des FestlokalS konzertierte da- Trompeterkorps deS K S. Train- ! aiaillons Nr. 19. Ein Beamter vom Fahrperjonal der neuen Linie hielt d e Begrüßungsansprache, an die sich nach einigen Musikpiecen die Festrede an- s l laß. Pfarrer Hartenstein aus Gundorf hatte die Festrede übernommen. Er rühmte die Opserfreudigkeit der Gemeinden und sonstigen Interessenten, die rluSduu r und den ebernen Fleiß der Straßenbahngesellschaft und da- großartige Einvernehmen der Beamten der neuen Linie mit den OrtSeinwovnern der beteiligten Gemeinden. Auch betonte der Redner, weichen Gewinn die beteiligten Orte durch die ele'triiche Straßenbahn im BerkehrSleben haben und verglich dabei Gundorf mit dem ileiuen Städtchen Rotenburg, das auch nur lunch bessere Bahnverbindung be kannt und besuchter geworden sei. Vielen Leuten seien durch die Bahn erst die Vorzüge dec hiesigen Gegend bekannt geworden. Die Rede schloß mit den besr n Wünschen auf das wettere Blühen und Gedeihen des jungen Unternehmens. Roch bevor das Gartenkonzert beendet wurde, ergriff der Direktor der Leipziger Außenbahngesellsct ast. Credner, daS Wort zu einer kurzen Erwiderung. Er er- tläne, cag es ihm ganz be ondrrS angenehm sei, daß da- Festkomitee Böhlitz- Ehrcnberg als Feslort gewühlt habe, weil die Gemeindevertretung alles getan und aukgebolen da um die Verwirklichung des Bahnprojekles erfüllt zu sehen. Zum Schluß bat er da- Glas zu leeren auf da» fernere Blühen des OrtrS Bö Nib-bcbrcnberg unter Leitung seines bewährten Gemeindevorstandes und schloß m l einem allseitig aufgenommenen Hoch. Nach Beendigung des Konzerte- nahm das zahlreiche Publikum im sehr sinnreich festlich geschmückten Saale Platz, wo nach LenKlängen der Militärmusik bald der Ball seinen Anfang nahm. Fröhliches Leben und Treiben herrschte im Festlolale und öfter wurden die Straßenbahner in eine feulte Ecke zum Sammeln geru'en. Besonders erfreut wurde die humo- nstiscre Ansprache des Direktors der großen Leipziger Straßenbahn Oberst- leutuant- z. D. Baumann ausgenommen, der die neueLinie mit dem jüngsten .'U we verglich, dessen Taufakt durch die Einweihung der Bahn begangen würde uu- das durch rege Unterstüvung auf den Beinen erhalten werden müßte. Seine Rcce ichloß mit einem Hoch auf die Direktion der Außenbahngesellschast. In später Stunde trennten sich die Festteilnehmer mit dem Bewußtsein, einen ver gnügten Abend verlebt zu haben. em. Am Hellen Tage überfallen! Man sollte es kaum glauben! Der Dammweg nach Connewitz ist doch gewiß kein weltentlegener, wo ein Straßenränder ohne Mühe sein schlimmes Handwerk betreiben kann. Selbst ein Bettler muß da Angst haben, die Passanten anzusprechen, weil er befürchten muß, daß dort das Auge des Gesetzes wacht. Und nament lich am Tage! Da promenieren die Leipziger und vor allem die Leipzigerinnen, die so glücklich sind, frei über ihre Zeit verfügen zu können, in großer Anzahl. Keinem Menschen, selbst dem furchtsamsten nicht, fällt es ein, daß in dieser belebten Gegend ein moderner Rinaldo ihm, Geld oder Leben fordernd, entg-gentreten könnte. Und doch ist daS kaum Denkbare geschehen. Gestern mittag in der 12. Stunde versuchte ein Straßenränder, eine Dame mit ihren drei Töchtern zu über lallen. Soll man bas eine grenzenlose Dummheit oder eine grenzen lose Unverschämtheit nennen? Beides zugleich ist es. Die Uebcrfall- geschichte trug sich folgendermaßen zu: Eine Dame, die Gattin eines Badedirektors in der Arndtstraße, ging in der genannten Stunde mit ihren drei Töchtern, die im Alter von 17, 12 und 6 Jahren stehen, auf dem Dummweg nach Connewitz promenieren. Als sie in die Nähe des Pfahlbaurestaurants gekommen waren lgegenüber der Füllenweide» wieses, trat ihnen ein junger Bursche entgegen. Er zog einen Revolver, dielt ihn der Dame entgegen und rief: „Geld her!" Diese war -um Tod erschrocken. Die Kinder schrien laut vor Angst. Sie antwortete, daß sie keins bei sich habe. „Dann die Uhr her!" rief, den Revolver noch auf die Dame gerichtet, der Strolch. Unterdessen aber waren die Kinder znrückgeeilt. Sie wußten, daß ganz in der Nähe ein Herr auf einer Bank saß. Sie hatten ihn beim Vorübergehen kurz vorher gesehen. Der Räuber begriff sofort die Gefahr, die ihm drohte. Mit dem Revolver in der Hand eilte er den Kindern nach und trieb sie vor sich her. Dave» mußten sie an dem betreffenden Herrn vorüber. Dann plötzlich über holte er im Galopp die Kinder, eilte nach der Stadt zu und war ver- ichwuntcn. Wie unglaublich dumm er gehandelt hat, beweist vor allem noch sein Verhalten nach dem Raubanfall. Er hatte sich später nach einer Herberge begeben und dort erzählte er zugereisten Handwerks burschen renommistisch seine Heldentat. Natürlich wurde die Polizei sofort davon benachrichtigt, und jetzt sitzt schon einen vollen Tag der freche Straßenränder hinter Schloß und Riegel. Er heißt Arthur Walther Buster, ist am 20. Juni 1888 in Groß-Ottersleben ge boren und Stallkchmeizer von Beruf. Seine dummdreiste Tat wird ihn manches Jahr Freiheit kosten. Obgleich Papiere in des frechen Burschen Besitz gefunden wurden, die auf den Namen Buster lauten, nennt er sich, wie uns in der Nacht gemeldet wird, jetzt Paul Georg Eduard Schauer, Schweizer, geboren am 19. Januar 1887 in Sil berberg in Schlesien. * Tie Bibliothek tzrr Handelskammer bleibt vom 29. Juli bis mit 2t. ' ii ust geichlo'fen. D»r Lesesaal und dessen Handbibliothek können jedoch auch während Vieser Zeit benutzt werden. AuS dem Magazin werden a er aucv iür den Gebraucv tm Leirsaal Bücher nicht entliehen. Wer schlägt den Rekords Ein alter, würdiger Herr batte gestern nach- mitiaq in d.r Expedition unieres Blatte- eine geichästliche Angelegenheit zu er- celigen. Tabei kam er auf das Alter deS Tageblatt»- und schließlich auf sein eigenes zu iprechen. Er nannte sich den treuesten und ältesten Lese: deS Tage- Walles. 80 Jrüre liest er es schon l Achtzig Jahre! Er mutz da als zehn- wkriger Junge schon ein fleißiger Zeitungslrser gewesen sein. Wer schlägt den Rckoco? EtholuugSheim Laustgk. DaS neuerbaute Erholung-Heim de-Verein» -ur Innere . Pion in Laungk ist seit der Eröffnung von eintr stattlichen Anzahl von Kurgästen besucht worden. Alle 74 Plätze der Anstalt waren ständig l e eyt, ein erneuter Beweis, datz diese in der Tat einem wirklich vorhandenen grmie r Bedürfnis ent pricht. ES ist bekannt, daß die niedrigen Pflegsätze !2 rro Tag rejv. 2,50 bei Einzelzimmern auch Frauen und Mädchen ärmerer Stände die Möolichkeit einer Erdolung gewähren. Für Mitte August werden vieler einige Plätze frei. Anmeldungen für Einzelzimmer werden bereits für .'in auz Augnu an der Kaffe de» Evang. Verein-Hause-, Roßstratze 14, ent- gegengenominen. „ongrest der Vureauangestellten der Rechtsanwälte und Notare. Man ichreiil unS: Die Bureauangestellten der Rechtsanwälte und Notare hallen am 4. August 1907, vorm. 10 Uhr in Hannover. Restaurant Eaäno Arlillerirsirase 1l, ihren ersten Kongreß ab, an dem sich Bureaubeamleir- Verbände und Vereine aus allen Teilen Deutschland» beteiligen werden. ..wssenllr h trägt dieser Kongreß dazu bei, die Einigung unter den bestehenden Öroantsationen der Bureaubeaiwen hrrbeizuführen. Zu welcher Wichtigkeit dieser Kongreß erhoben in, zeigt nachstehende Tagesordnung: 1) Die gesetzliche Regelung dec Verbältinste brr RechtSanwalts- und RotariatSburrauanqeslellten und der Weg ur Leldithilfe Referent: Herr Stengrl-Gera. 2) Die Ausdehnung der zu schaffenden irbeitskammern auf die Bureauangestelltrn oder Schaffung von Äthilien- 'ammern berw. Ausschüssen bei den AnwaliSkammern. Referent: Herr Domke« erlin. 8 Die Sicherstellung der Anwalt-- und Notariatsangestellten und dereu Familien für die Zukunft: n. im Wege der Gesetzgebung unter Berück- sichtiguna der von der Regierung berau-aeaebenen Denkschrift; d. im Weg, der Selbsthilfe durch Abschluß privater Versicherungsverträge unter Heran ziehung der Arbeitgeber zu den Beiträgen. Referent: Herr Steckel-Hanaover. 4) Die Ausbildung der Rechtsanwalt»- und Notarialsangestellten (Errichtung von Fachschulen oder Fachkursen an Handels- und Fortbildungsschulen, obli- gatorucher Schulbesuch!. Referent: Herr Schöwttz-Lripjta. 5) Dir Frauen- arbeit im Berufe. Referent: Herr Weigel-Aug-bura. 6) Die geplanten Aeade- rungen deS GerichtsversassungSgesetzeS und der Zivilprozeßordnung und ihre Wirkungen aus unseren Beruf. Referent: Herr Otto-Hannover. 7) Ver schiedene». Internationaler Markt und Ausstellung von Motorfahrzeugen Leipzig 1-V7. Al» Grundbedingung für den leichteren Ab>atz einer Ware gilt wohl im allgemeinen entweder deren zeitweise» öffentliches Zurschaustellen oder die Empfehlung durch Anzeigen in der Presse ujw. Für di« hier in Betracht kommenden Industrie-Erzeugnisse bietet in dem zuerst genannten Falle die Leipziger Ottobermesse den einschlägigen Industrie- und Gewerbetreibenden eine willkommene Gelegenheit, ihre Fabrikate vor die Augen aller der Inter essenten zu bringen, die sich seit vielen Jahren regelmäßig in der ersten Hälfte des Oktober sowohl aus dem In- wie AuSlande zweck- Einkaufs „zur Messe" im Leipziger Kriftallpalast rinzustellen pflegen. In Deutlchlaud gehören diese Leipziger Speztalmärkte nicht nur zu den ältesten in der Branche, sondern auch zu den beständigsten; denn seit einem Jahrzehnt weiden sie stet» ra demselben Etablissement und immer in der ersten Hälfte de» Oktober- abgrhaltrn. Dieser Beständigkeit lönneu sich nicht einmal die bekannten Pariser Fahrrad- und AMomobil-Aussrellungen, die im kommenden November gleichfalls zum zehnten Male wiederkehren, rühmen, da sie erst seit 1900 im Grand Palais flaltfinden. * Der Landesverband der Saalinhaber im Königreich Sachsen! wird sich auf seinem am 20., 21. und 22. August in Annaberg stattfinden- den vierten Verbandstage unter anderem auck mit seiner seinerzeit an das Königliche Ministerium deS Innern gerichteten Eingabe, betreffend die Tanzerweiterung, beschästigen. Das Königliche Ministerium hat bekanntlich in dieser Angelegenheit Erörterungen im ganzen Lande an stellen lassen und die Königlichen Kreishauptmannschaften als auch die Amtshauptmannschasten Haven sich bereits gutachtlich zu diesem Gesuche geäußert. Kürzlich hat sich nun auch eine Kreisverbandsvorstandssitzung des Landesverbandes der Saalinhaber, die am 18. Juli in Dresden tagte, mit dieser Angelegenheit beschäftigt und beschlossen, daß auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung Bericht über die Tanz- erweiterungs-Eingabe gesetzt und Beschlüsse über weitere Schritte in dieser Sache gefaßt werden sollen, daß man es ferner für anyezeigt hält, falls eS sich bewahrheiten sollte, daß das Königliche Ministerium in Sachen der Tanzerweiterung bei anderen deutschen Bundesstaaten Aus künfte über das Tanzwesen eingeholt habe, eine besonder« Eingabe an die genannte Oberbehörde zu machen, in welcher dargelegt werden soll, daß die in außerfächsischen Staaten und namentlich in Süddeutschland vorhandenen Verhältnisse nicht als maßgebend für Sachsen zu erachten seien. Der Verbandstag wird am DienStag, den 20. August, nach, mittags A4 Uhr mit einer Delegiertenversammlung eröffnet. * Photographie in natürlichen Farben. Im photographischen Ge schäft von Chr. F. Winter Sohn, Schillerstraße Nr. k, ist gegen- wärtig eine größere Zahl schön gelungener Photographien in natürlichen Farben ausgestellt, die das Interesse der zahlreichen Freunde photogra phische: Kunst erregen dürsten. Die Ausführung solcher Photogravyien ist, wie uns mitgeteilt wirb, höchst einfach. Es gehören dazu die Auto- chromplatten der Lumiere-Gesellschaft in Lyon, die unter der licht empfindlichen Schicht einen höchst seinen Raster aus dreifarbigem Stärkemehl tragen. Die Platten werden verkehrt in die Kassette des photographischen Apparates eingelegt, so daß die Lichtstrahlen durch das Glas und den erwähnten Raster dringen, ehe sie die photographische Schicht treffen. Bei Apparaten mit Einstellscheibe wird letztere um- gedreht, mit der matten Seite nach außen, hei Apparaten mit fester Ein teilung wird die benötigte Geloscheibe innen an der Hinterlinse be- estigt und dadurch die Aenderung im Auszug ausgeglichen. Durch Vor- chalten einer genau abgestimmten Gelbscheibe und durch den Raster ver- ängert sich die Belichtung bei der Ausnahme um das Mache. Die Be- jandlung der belichteten Platten ist einfach und leicht. ES werden hier- ür ganz genaue Anweisungen von der genannten Firma gegeben. Nach dem, was wir gesehen haben, können wir die Besichtigung der Photo graphien sGarteninspektionshauschen im Albertpark, Rathausturm usw.s sedem Freunde der Photographie bestens empfehlen. da. Der Schaufensterdekorateur. Schaufensterdekorationen sind in der Regel nicht Zubehör eines unfallversicherungspflichtigen Lagerungs betriebes. Eine Firma betrieb neben ihrem- versicherunaspflichtigen- Laqerungsbetrieb Schaufensterdekoration. Dabei ereignet« sich ein Un- ! fall. Das Reichsversicherungsamt hat nun entschieden, daß die unfall bringende -Dekorativnstätigkeit nicht* jv ' ftdnt'LagereibctrlrV gehvre. ' Dabei komme in Betracht, daß in den Schaufensterräumcn eines Kauf hauses, wie es die Firma besitzt, eine Aufbewahrung von Waren -um Zwecke des Lagerns überhaupt nicht stattzufinden Pflege. Die Schau- enster sollen dem Publikum durch ihren Inhalt die Art und das Wesen ;es Geschäfts an Beispielen vor Augen führen. Es finden darin auch olche Waren Aufnahme, die dort unter dem Einflüsse des Hellen TageS- ichtS und besonders der Sonne Schaden leiden. Solche würden viel besser in den Lager- und Verkaufsräumen untergebracht. Die Schau- enster würden auch meist nur einzelne Stücke einer Warengattung auf. weisen, während in den Lager- und Verkaufsräumen regelmäßig gleich artige Waren zu mehr oder minder großen Beständen vereinigt sind. DaS Schaufenster steht im Gegensätze zum Warenlager. Das Schau fenster dient dem Kaufmann dazu dem Publikum Angebote zu machen. ES kommen dabei die einzelnen Stücke zur Geltung, so daß die Auf- stellung der Waren eine ganz andere als in den sonstigen Räumen ist. Les Dekorieren erfordert die Fähigkeit, die Schaufenster mit den dazu bestimmten Waren in geschmackvoller Weise auszustatten. Es handelt sich dabei nicht um ein bloßes Ordnen von Warenbeständen, sondern um die Verwendung von Waren zur Erzielung gefälliger Wirkungen für das Auge. Es ist dies eine Tätigkeit, die dem Lagerpersonale regel mäßig fremd ist. Leipziger «ristallpalast-Säuger. Heute abend steht den Besuchern des Konzertes in der Alberthalle ein interessanter Genuß bevor, indem die Kristall. palast-Sänaer da» neuefle humoristisch« Gesamtspiel deS bekannten Schriftsteller« M. Legow, „Die lustige Witwe", erstmalig zur Aufführung bringen. ES ist den Sängern gelungen, won der Verlag-firma Eonrad Glaser das alleinige Auf führung-recht diese» neuesten Schlager- der Saison für Leipzig zu erlangen. — Tie beliebten Humoristen haben dem Publikum schon so manche interessante Ueberraschuna bereitet — wir denken z. Ä. an die kolossalen Erfolge ihrer Ring- kamvf-Parovie, der Travestie ans den Hunaerkünstler Papu» mit der Original- flasche u. a. m. — ES scheint, daß di« Krtstallvalast-Sängrr mit dem neuesten Ensemble „Die lustige Witwe" ebenfalls einen vollen Treffer erzielen werden. * Knnttgeiverve-Verein und Kunftgewerde-Museum zu Leipzig. Verein und Museum sieden noch in einem innigen Zusammenhang, der erfreu- lichermeif« auch nach Uebergang deS Museum- in städtische Verwaltung der gleiche geblieben ist. Namentlich wirkt die Tätigkeit dr» Verein- anregend und befruchtend auf die Entwickelung des Museums. Wir wir dem Jahresbericht de-Kunstgewerbe-Berein» für 1906 entnehmen, zählte der Verein am Ende de» Bericht-iahreS 4 Ehrenmitglieder, 13 dauernde und 642 ordentlich« Mit- alieder. Tie Jahresbeiträge bezifferten sich auf 7713 Zur Vermehrung der Sammlungen de» Kunstgewerbemuseums wurden 1000 ^l beigesteuert (Erwer bung eine- WandbehangS aus dem Leipziger Mnsikzimmer in Et. LouiSs. Die VereinSzeilschrist erforderte 2777,50 ^l, die Wettbewerbe kosteten 1205 ^l, Vor- träge und DiSkmsionSabende L5l,1L ^l, Kanzletbedürfnisse 1184,89 usw. Tas Verein-Vermögen betrug am Jahresschlüsse 8150,60 ^l Der Bericht de- städtischen Knnstgewerbr-MuseumS läßt erkennen, daß da» vergangene Jahr al- ein solche- der reichen Vervollständigung der Sammlungen bezeichnet werden kann. Es wurden 322 Gegen stände erworben und hierfür der Betrog von 76 529,80 ^l onfqrwendet. Da- teuerste Stück war ein kostbarer persischer Teppich au» dem 16. Jahr- hundert, der für 13 000>i erstanden wurde. Bedeutende Aufwendungen wurden sür Fayencen gemacht (12 773,60 ^l), sowie für Porzellan« tlO 472,50 ^l); auch den Holz- und Mrlallarbeiten wurde große Aufmerksamkeit zugewendet. Be merkenswert ist namentlich brr Erwerb einer sehr ichönen Dreisaltigkeit-mrdaille, datiert 1561, herrüdrend von dem Leipziger Künstler Hau- Reinhart. Bon den Vermächtnissen ist da» be» Konsul- Bernhard Limburger hervorzuhrben (eine sehr wertvolle Kreuziguna-gruppr in weißem Meißner Porzellan von Kändlrr, 1735, usw.j. Erwähnt sei auch, daß vom Leipziger Hochbauamt au» Gerhard- Garten dem Museum zwei schmiedretierne Latrrnenstänber und zwei deral. Leuchterarme (vom Portal) überwiesen wurden. Schließlich möge bemerkt sein, daß die MufeumSverwaltung für den Ankauf von Sludirnmitteln 1187,80 verau-gabte. Die Handhabung der Rahrnng-mittelkantrolle tu Leipzig, «m 23. d. M. sand im kleinen Saal im Erdgeschoß der Neuen Börse eia« von Herrn Geh. Kommerzlrnrat Zwetniger für seine Person und nicht, wie von einige« Zeitungen dieser Tage irrtümlich berichtet wurde, von der Handels kammer auf gemeinschaftliche Anregung der Beteiligten einberufene, von etwa 30 Perionrn, einschließlich mehrerer Handelskammermitglieder, besuchte Jnter- rssenten-Bertammlnng statt, dir sich mit den in der Handhabung der 'Nahrung», mittelkontrolle in Leipzig hervorgetretenen Beschwerden befaßte. In der an die BegrußongSworte de- Herrn Geh. Kommerzienrat Zweioiger flch anichließenden Aussprache wurden die Verhältnisse im Leipziger Bezirke im Vergleich zu den anderwärts begebenden im allgemeinen sowie eine Reitze bestimmter Fälle und Etnzeltatsachen von den verschiedensten Seiten zur Erörterung g«. bracht, wobei die Ruhe und strenge Sachlichkeit anzuerkenuen war, mit der voa selten der Betroffenen uver Art und Umfang der ihnen noch ihren Darlegungen erwachsenen Unannehmlichkeiten, Unbilligkeiten und Schädigungen berichtet wurde. Betont wurde dabei allgemein die Notwenigkeit, Einhalt zu bieten, und di« Gefahr, daß sich di« groß« Leipziger Nahrung-mittelindustrie in ihren Leben-- bedinaungen immer aus- neue beunruhigt uns eingeengt und zur allmählichen Uebrrsiedelung in andere Teile Deutschland» gedrängt sehen würde, wo man auf die tatsächlichen, technischen und wirtschaftlichen Verhältnisse gebührend Rücklicht nehme. Um di« zur Sprache gelaugten Vorfälle und Umstände noch näher fest stellen und uachprüfen und dann un zuständigen Ausschuß der Handelskammer beraten »« können, wurden die Redner gebeten, genaue» Material, wie zum Teil tu der Versammlung selbst schon «inaereicht worben tsh zum Beleg und zur Ergänzung ihrer Darlegungen noch betzubrtugen. Jedenfalls werd« sich dann die Handels- kammer, wie Herr Geh. Kommerzienrat Zweiniger zum Schluff, betonte, eine weitere Verfolgung der Sache angelegen sein lassen und berechtigter Interessen ihrer Bezirk-eingesessene«, soweit die» geboten erscheinen sollte, mit Nach- druck annehmen. Der Leipziger RachbarorlSverkehr erstreckt sich ans folgend« Orte: Böhlitz-Ehrrnberg mit ^Barneck, Burghausen, Gundorf, Reuscherbttz und Rück- ma>-darf, Dölitz, Großzschocher-Windorf, Leipzig-Schönejeld mit Abtnaundorf und Heiterer Blick, Leipzig-Stötteritz, Leutzsch mit Burgau«; Markkleeberg mU Auen- haiu, Mockau, Möckern, Oetzsch-Gautzsch mit Lauer und Raschwttz, Paun-dorf Probstheida mit Düsen und MruSdorf, Stünz, Thekla mit Elenden, Neutzsch, Plöseu und Portitz, Wahren mit Stahmeln. Für Briefe bi» 250 e au» allen Orten deS Leipziger Ortsverkehr» nach den vorstehend autarsührten Nachbarorten und umgekehrt tommt da» ermäßigte Franko von v zur Erhebung. Im Verkehr der Nachbarorte untereinander gruießen nur oachstrdrnde Ort« diese Er mäßigung: Böhlitz-Ehrenberg mit Landorten einerseits und Leutzsch mit Burgaue andererseits, Dölitz einerseits und Markkleeberg mit Auenhain andererseits, Mockau einerseits und Thekla mit Portitz ankrrersrtt», Möckern einrrieit- und Wahren mit Stahmeln andrrerseliS, Stünz etnrrleit» und Paun-dorf aucerer- seit-. Im übrigen gilt im Verkehr der Nachbarorte untereinander die Ferntaxe. * Zum Schutze der Vögel! Die Zeit der Schulferien bringt den Kindern zwar Erholung und freie Zeit, aber zugleich auch mancherlei Gefahren mit sich dadurch, daß sie nicht wissen, «twas Rechtes damit anzufangen. Nicot Erwägungen allgemeiner Art darüber, waS unbe aufsichtigte Schulkinder der Tierwelt schaden können, sind es, sondern ein ganz bestimmter Fall, der den Leipziger Tierschutzverein, Auen- straße 13, Telephon 10132, veranlaßt, auf die Gefahren binzuweisen, die letzt gerade der Dogelwelt droben. In einem städtischen Park sind in vergangener Woche einige halbwüchsige Jungen beim Ausnehmen von Vogelnestern betroffen worden und zwar an zwei Tagen nacheinander. Dabei haben sie durchaus nicht etwa ein böses Gewissen gezeigt, sondern dies unumwunden zugegeben. Sie sind auch ganz durchtrieben zu Werke gegangen. Erst haben sie die Nester ausgekundschaftet, dann haben sie sie ausgenommen und -war während der Anlagenwächter unter Mittag abwesend war. Der Leipziger Tierschutzverein wendet sich an das Publikum mit der dringenden Bitte, auf daS Treiben unbeaus''> tigter Schulkinder nach dieser Richtung ein wachsames Auge zu haben, da dieser Fall gewiß nicht vereinzelt dasteht. Etablissement Vonorand. Ab heute Sonntag bi« Mittwoch, den 31. d. MonatS, finden allabendlich „Künstlerisch zwanglose heitere Abende ' unter Leitung von Walter Pätzel statt. * Leipziger Wach- und Schließgcsellschaft. In der Zeit vom 1. bis 30. Juni wurden durch unsere Beamten 902 offene Haustüren nach Ad- suchen der Grundstücke verschlossen, 11 vollständig offenstehende Geschäfts lokalitäten vorgefunden und die Besitzer benachrichtigt, ein offenstehender Geldschrank vorgefunden und der Besitzer benachrichtigt, 5 offenstehende Schaukästen vorgefunden und durch Benachrichtigung der Besitzer daS Schließen veranlaßt, 22mal daS vergessene Löschen der Treppenbeleuch tung durch die Wächter veranlaßt, 20 P:rsonen, die in fremben Grund stücken anaetroffen wurden, ausgewiesen, 4 verdächtige Personen aus Grundstücken verscheucht, 9 Personen der Polizei übergeben und zweimal der Polizei Hilfe geleistet, zweimal Feuer verhindert, 106 los gerissene Pferde wieder angezäumt und 27 Pferde auS gefahrvoller Lage befreit, 94mal Licht in gefahrvoller Umgebung brennend gefunden und gelöscht oder das Löschen veranlaßt, 65 versechentlich steckenaebliebene Schlüssel vorgefunden und den Besitzern ausaehändigt, eine offene, nicht brennende Gasleitung vorgefunden und durch Schließen derselben und Oeffnen der Fenster jede Gefahr beseitigt, 161 Fenster, durch die ein Einsteigen leicht möglich war, offen angetroffen und das Schließen ver anlaßt, 7 Materialschäden verhindert und 29 Unregelmäßigkeiten entdeckt. ' Schlechtes-Wetter, sesnnpr«! Wetter. Da- schlechte Wetter, über da ss viel Klage geführt wird, scheint für die Gesundheit besonder- günstig zu sein. Fast noch nie war die Sterblichkeit in so vielen deutschen Städten so uaver- hlSNnlSmäßig niedrig wie gegen Mitte Juli. Sie war «nist stvckklBnstiger a>z in der ersten Woche dieses Monat». Unter 10 auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet hielt sich die Stecblicbkeit in ungewöhnlich vielen Städten und zwar in Bremen mit 8.9, Ebarlottenburg 7,9, .Krefeld 8,4, Deutsch-WilmerS- dorf 6,3, Erfurt 7,6, Gera 9.0, Halberstadt 6,7, Harburg 8,0, Heilbronn 8,9, Kiel 9.7, Linden 7,8, Mülheim a. Rh. 8,9, Osnabrück 7.5, Pforz- heim 9,2, Remicheid 7,1, Schöneberg 8,0, Trier 9,8. Auch in den übrigen Großstädten war die Sterblichkeit ungewöhnlich gering. Sie betrug von den Städten mit mindesten» 70000 Einwohnern in Aachen 11,4, Altona 12,8, Aug-burg 22,0, Barmen 18,5, Berlin 12.5, Bielefeld 11,2, Bochum 17,2, Bonn 25,0, Braunschweig 188, BreSlan 20,6, Kassel 1l,5. Chemnitz 17,2, Köln 13.2, Danzig 19,5, Darmstadt 13,8, Dortmund 16 3, Dresden 12,3, Duisburg 19,0, Düsseldorf 12,6, Elberfeld 11,0, Esten 14,2, Frankfurt a M. 13,7, Frei bürg i. B. 16,1, Gellenkirchen 19,8, Görlitz 20,5, Hagen 13,8, Halle a. S. 21,2, Hamborn 19,4, Hamburg 11.0, Hannover 14,1, Karlsruhe 12,8, Königsberg i. Pr. 21.7, Leipzig 11,5, Lübeck 10,5, Ludwig-Hasen 20,0, Magdeburg 17,4, Mainz 11.7, Mülhausen i. E. 10,8, Mülheim a. d. R. 12,8, München 16 8, Münster 15.3, Nürnberg 17,6, Plauen i. B. 16,9, Posen 82,9, Rixdorf 13,2, Spandau 13.7, Stettin 21F, Straßburg i. L. 22,2, Stuttgart 13,4, WtrLbadeu 13,3, Würzburg 18,3. —» vi WLl IU I I ——012«2 s pllllllllglm-rigal'ktten H SitttvL S kl« L» lk'kvniitL«. oiraa A? Hoderall kilutliekl I'ndriic „Lpirus", Oresäeu. 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